Schwerin: Ein spannender Einblick in den Kunstmarkt
Wer heute über ein wirkliches Barvermögen verfügt, hat nicht selten die Probleme, die andere sich wünschen würden. Die Frage ist: Wohin mit der Knete? Bis vor einigen Jahren hat es
Wer heute über ein wirkliches Barvermögen verfügt, hat nicht selten die Probleme, die andere sich wünschen würden. Die Frage ist: Wohin mit der Knete? Bis vor einigen Jahren hat es manchem schon gereicht, das Geld auf einem Konto liegen zu lassen und von den Zinsen zu leben. Heute gilt schon bei kleinen Vermögen die Devise: Nur keine Strafzinsen zahlen. Denn die wenigsten finden es lustig, der Bank noch Geld dafür zu geben, dass sie mit meinem Geld arbeitet. Und das oftmals noch nicht einmal gut. Daher schauen sich gerade die vermögenden Menschen dieser Welt nach Alternativen um. Einige Zeit versprach der Immobilienmarkt speziell auch in Deutschland hohe Margen. Von „Betongold“ war die Rede. Überproportional gestiegene Kaufpreise aber bremsen die Investitionsfreude bei vielen inzwischen. Spannend geblieben ist dabei aber bis heute ein anderer Bereich: Der Kunstmarkt.
Kunst ist heute ein ganz besonderes Versprechen
Denn längst ist Kunst mehr als ein museales Objekt. Kunst ist ein Versprechen. Für die einen das Versprechen von ästhetischem und kulturellem Genuss. Für die anderen aber (auch) das Versprechen der verlockenden Möglichkeit, sich durch deren Besitz in einen elitären Kreis einzukaufen. Denn Kunst erzeugt einen der begehrtesten sozialen Mehrwerte unserer Zeit: Prestigegewinn.
Dabei kann man den Kunstmarkt durchaus als ein faszinierendes Paralleluniversum bezeichnen. Denn es ist ein Handelsplatz, auf dem Millionengeschäfte per Handschlag und ohne Vertrag besiegelt werden. Intransparent und mit hohen Gewinnmargen. Im Jahr 2018 setzte die Branche beispielsweise offiziell 67,4 Milliarden US-Dollar um. Tendenz seit Jahren steigend. Und niemand kennt die tatsächlichen Umsatzzahlen. Denn so manches läuft an allen offiziellen Stellen und Statistiken vorbei. Doch wer profitiert wirklich von dem Geschäft mit der Kunst? Ist der Kunstmarkt ein Renditewunder oder eher eine Parallelgesellschaft fernab jeglicher Realität?
450 Millionen in 19 Minuten? Mehr dazu am Donnerstag in Schwerin
Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigt sich ein kurzweiliger Vortrag von Dr. Franziska Ida Neumann am kommenden Donnerstag (5. März 2020) um 18 Uhr im Staatlichen Museum Schwerin. Sie gibt dann den Gästen gibt einen Einblick in das International Blue Chip Art Business. Dabei geht Frau Dr. Neumann auch der Frage nach, wie sich mit Kunst 450 Millionen US-Dollar in 19 Minuten erwirtschaften lassen. Zudem beleuchtet sie, warum jedes Jahr im März innerhalb von 3 Tagen 275 Privatjets auf dem Regionalflughafen in Maastricht landen.
In der Reihe RENDEZVOUS:
„450 Millionen in 19 Minuten“ – Ein Einblick in den Kunstmarkt
Gastreferentin: Dr. Franziska Ida Neumann | date arte
Donnerstag, 5. März 2020 | 18:00 Uhr
Staatliches Museum Schwerin
Eintritt: 3 Euro
Zur Referentin
Dr. Franziska Ida Neumann, geboren 1985, ist Kunsthistorikerin aus Leidenschaft. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der zeitgenössischen Kunst sowie in der Kombination von Kunst & Geld. Sie studierte Kunstgeschichte, Germanistik, Betriebswirtschaft und Jura unter anderem an der Sorbonne sowie an der Ecole du Louvre in Paris. Sie wurde am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald promoviert. Nach beruflichen Stationen im Hamburg, Brüssel und Berlin arbeitete Frau Dr. Neumann zuletzt im Bereich Art Lending einer Privatbank mit Galeristen, Kunstsammlern und Künstlern. Seit März 2018 führt sie das Art Consulting Unternehmen I date art. und berät vermögende Privatkunden und Investoren. Franziska Ida Neumann gibt ihr Wissen über den Kunstmarkt als Gastdozentin an Studenten des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald weiter. Als Expertin ist sie auf Kunstmessen in Basel, London und Maastricht unterwegs.