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Schwerin: Einkaufen bald wieder ohne Maske?

Am vergangenen Dienstag verkündete Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) zahlreiche weitere Lockerungen der geltenden Corona-Maßnahmen zum 10. Juli. Auch in Schwerin atmeten einige spürbar auf. Aber andere sahen sich in ihren Hoffnungen

  • Veröffentlicht Juli 6, 2020
Die Öffnungen nach dem Lockdown gehen weiter. Auch in Schwerin. | Foto: Symbolbild

Am vergangenen Dienstag verkündete Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) zahlreiche weitere Lockerungen der geltenden Corona-Maßnahmen zum 10. Juli. Auch in Schwerin atmeten einige spürbar auf. Aber andere sahen sich in ihren Hoffnungen und Forderungen auch enttäuscht. Denn noch immer gelten zahlreiche, teilweise sehr strikte, Regeln in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu gehört auch die Maskenpflicht im Einzelhandel.

Im nächsten Lockerungsschritt ab 10. Juli bleibt die Maskenpflicht auch im Handel noch bestehen

Eben dieser Handel hatte durchaus darauf gehofft, dass bereits im aktuellen Lockerungsschritt die Pflicht des Tragens von Mund-Nase-Bedeckungen wegfällt. Nicht zuletzt auch, da verschiedene Studien und Kundenbefragungen eine deutschlandweit deutliche Kaufzurückhaltung speziell aufgrund der Maskenpflicht bestätigt hatten. Diesen Schritt aber verneinte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am 30. Juni in Schwerin noch. Allerdings stellte sie dabei auch Entwicklungen in diesem Bereich in Aussicht. So solle Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in den folgenden Wochen mit Experten der Einzelhandelsbranche und auch Virologen mögliche Lockerungsschritte besprechen.

Minister Glawe sieht Maskenpflicht in Geschäften offenbar schon Anfang August kippen

Wie dankbar der Minister diesen Vorstoß annahm, wurde nun am zurückliegenden Wochenende deutlich. Denn keine Woche ließ er sich Zeit, um öffentlich ein Ende der Maskenpflicht in Aussicht zu stellen. Sollte das Infesktionsgeschehen im Land so niedrig bleiben, sehe er keinen Grund, noch länger an der Pflicht des Tragens von Mund-Nase-Schutz beim Einkaufen festzuhalten, so Glawe gegenüber der „Welt am Sonntag“. Bei aktuell laut Robert-Koch-Institut lediglich zwölf bestätigt noch aktiven Corona-Fällen, kann MV dabei weiterhin auf die bundesweit geringsten Zahlen bauen. Glawe kündigte daher bereits an, dass er einen Beschluss zum Ende der Maskenpflicht bereits Anfang August für möglich hält. Dann also könnte man auch in Schwerin wieder ohne entsprechenden Schutz in die Geschäfte gehen.

Minister legt Ergebnis fest – Arbeitsgruppe aber tritt erst zusammen

Nun könnte nach dem Vorstoß des Ministers man annehmen, die von Ministerpräsidentin Schwesig angekündigte Arbeitsgruppe unter der Leitung Glawes habe bereits entsprechende Ergebnisse erarbeitet. Das allerdings ist nicht der Fall. Vielmehr legt er sich offenbar schon im Vorfeld der Gespräche öffentlich auf das herbeizuführende Ergebnis fest. Die Runde, die nun demnächst vermutlich in Schwerin zusammentritt, wird dann wohl nicht mehr über das Ob des Endes der Maskenpflicht sondern maximal das Wie beraten. Denn nach dieser sehr klaren Ankündigung Glawes  kann es wohl nur noch darum gehen, wie sich das Land aus der Maskenpflicht im Einzelhandel verabschiedet – ohne Gefahr für Personal und Kundschaft.

Glawe strebt zumindest norddeutsche Regelung an

Allerdings möchte der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern sich dafür stark machen, dass die seinerseits nun deutlich in Aussicht gestellte Lockerung kein Alleingang des nordöstlichen Bundeslandes wird. Vielmehr soll es, geht es nach Glawe, zumindest einen einheitlichen Weg der norddeutschen Bundesländer geben. Aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein gab es inzwischen erste Signale, die ebenfalls in Glawes Richtung zielen. Offenbar könnte es also tatsächlich schon bald dazu kommen, dass eine der wohl als am unangenehmsten empfundenen Schutzmaßnahmen, die Maske beim Einkauf, fällt. Bleibt zu hoffen, dass das dann ohne negative Folgen bleibt.

 

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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