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Schwerin: Erste Schadensbilanz nach dem Unwetter

Heute vor einer Woche – am vergangenen Mittwoch also – endete ein heißer Hochsommertag in Schwerin mit einem der schwersten Unwetter der vergangenen Jahre. Teilweise 76 Liter Regen je Quadratmeter

  • Veröffentlicht September 4, 2019
Ein schweres Unwetter führte zu zahlreichen Überschwemmungen im Stadtgebiet Schwerins

Heute vor einer Woche – am vergangenen Mittwoch also – endete ein heißer Hochsommertag in Schwerin mit einem der schwersten Unwetter der vergangenen Jahre. Teilweise 76 Liter Regen je Quadratmeter verwandelten Straßen und Plätze in Flüsse und Seen. Tunnel soffen dadurch sprichwörtlich ab, Keller, Garagen, Souterrains und Erdgeschosse liefen voll. Die Bilanz war für viele schmerzhaft. Im Keller gelagerte Möbel und andere Gegenstände sind nun  kaputt, Autos stehen in den Werkstätten – und manch Gewerbetreibender kämpft um die Existenz.

Stadt veröffentlicht erste konkrete Schadensbilanz

Wen es dabei am Mittwoch im Einzelnen wie traf, das lässt sich nur schwer bis gar nicht nachvollziehen. Eine Annahme von den individuellen Schäden kann man vielleicht aus dem stattlichen Umfang der Schäden an kommunalen Objekten ableiten. Diese gab die Stadtverwaltung am gestrigen Dienstag bekannt. Das Zentrale Gebäudemanagement der Stadt Schwerin (ZGM) spricht von einer Vielzahl an Schulen, Turnhallen Kitas und Horten mit Wasserschäden. Zudem sind verschiedene Gehwege und Straßen unterspült. Die Stadtwirtschaftlichen Dienstleistungen Schwerin (SDS) sprechen von 14 beschädigten Bäumen. Auch die Anlagen der Schweriner Schützenzunft und des Schweriner Yachtclubs blieben nicht verschont.

Baustelle E.-Weinert-Schule besonders betroffen

Die größten Schäden verzeichnete die Stadt an der aktuellen Baustelle der Erich-Weinert-Schule. Dort war noch am Mittwochnachmittag im Beisein der neuen Bildungsministerin, des Oberbürgermeisters und zahlreicher weiterer Gäste ein großes Baustellenfest gefeiert worden. Am Tag danach bot sich ein Bild der Zerstörung. Das komplette Altbau-Kellergeschoss war ebenso wie die im Bau befindliche Mensa überflutet. Auch im Dachgeschoss drang Wasser ein und führte zu nun durchfeuchteten Decken und Fußböden. Da die Trocknung aller überschwemmten Räume mindestens zehn Wochen dauern wird, sieht Oberbürgermeister Badenschier keine Chance mehr, den geplanten Fertigstellungstermin des so wichtigen Schulbauprojektes zu halten. Nicht zuletzt gilt diese traurige Prognose auch, da erst nach der Trocknung wirklich klar sein wird, welche Folgen das viele Wasser im Konkreten mit sich brachte. Mit Sicherheit werden verschiedene schon fertige Bauleistungen zurückgebaut und neu errichtet werden müssen.

Weitere Schäden im Überblick:

  • H.-Heine-Schule: Wassereinbruch im Kellerbereich sowie in der neuen Mensa sowie 5 qm abgedeckter Dachbereich
  • Beide Standorte Berufsschule für Gesundheit und Soziales: Wasser wurde durch die WC-Anlagen ins Kellergeschoss gedrückt mit Folgeschäden an Wänden und Bodenbelägen.
  • Friedensschule: 30 qm Parkettboden so beschädigt, dass ein Austausch erforderlich wird
  • Berufsschule Wirtschaft und Verwaltung: Wasser in Turnhalle und Aula
  • B.-Brecht-Schule: 240 qm Sportboden müssen getrocknet werden
  • N.-Holgersson-Schule (Turnhalle): Wasserschäden in Umkleide und Abstellraum sowie Parkettschäden
  • VFL-Halle: Keller komplett geflutet, Heizungstherme defekt, Elektroverteilung durchfeuchtet
  • Goethe-Gymnasium: Durchfeuchtungen im Obergeschoss des Altbaus
  • „Sportkita“, „Feldstadtmäuse“, „City-Hort“, Kita „Pumuckl“: Wasser in Kellern
  • Hort „Paulsstädter Fritzen“: Keller mit fäkalienhaltigem Abwasser geflutet
  • Hort „Mitte“: Pumpe sprang nach Wasserschaden nicht an. Die Schäden sind noch offen.
  • Stadthaus: Tiefgarage komplett unter Wasser, zwei Fahrstuhlschächte und Keller-Lagerräume liefen mit Wasser voll.
  • Stadt- und Stadtgeschichtsarchiv W.-Bredel-Str.: Wasser im Keller
  • Perzina-Haus (Alte Bibliothek): Keller und Fahrstuhlschacht unter Wasser
Ein überfluteter Keller in der Schweriner Innenstadt

Kostenlose Sperrmüllabholung am 7. und 14. September

Die Schweriner Abfallentsorgung bietet den Schwerinerinnen und Schweriner zudem unbürokratische Hilfe. Eine kostenlose Sonderabholung von Sperrmüll aus der vom Starkregen besonders betroffenen Innenstadt ist für den 7. und den 14. September vorgesehen. Wer diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann die Abholung unter dem Stichwort „Unwetter Schwerin“ bei der SAS anmelden. Anmeldungen sind unter Telefon  5770-0, per E-Mail unter service@sas-schwerin.de  oder direkt online auf www.sas-schwerin.de/sperrmuellabholung möglich.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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