Do, 25. April 2024
Close

Schwerin: Fernsehturm wird für eine Woche Museum

Erneut wird es in Schwerin eine Art Museum auf Zeit geben. Nachdem diese temporäre Version einer Ausstellung derzeit die letzten Tage im Säulengebäude erlebt, steht ein zweites Projekt auf Zeit

  • Veröffentlicht September 26, 2019
Der Fernsehturm Schwerin | Foto: schwerin-lokal.de

Erneut wird es in Schwerin eine Art Museum auf Zeit geben. Nachdem diese temporäre Version einer Ausstellung derzeit die letzten Tage im Säulengebäude erlebt, steht ein zweites Projekt auf Zeit bereits in den Startlöchern. Dieses Mal nicht im Zentrum Schwerins sondern im Wahrzeichen des Dreeschs – im Fernsehturm.

Hintergrund der Aktion ist u.a. ein in Planung befindlicher Dokumentarfilm von Michael Kockot. Entstehen soll der Streifen zum 50-jährigen Bestehen, das der DDR-Neubaustadtteil 2021 feiern kann. Kockot geht es bei seinem Projekt eben nicht um die Bestätigung ewig negativer Statistiken rund um den Dreesch. Nicht die extrem hohe Arbeitslosenzahl, nicht die Anzahl in Armut lebender Kinder, nicht der Stempel „Abgeschoben in die Platte“ soll diesen Film prägen. Vielmehr geht es ihm um die Menschen, um ihre Geschichten, ihre Erinnerungen ihre Gefühle.

Ausstellung soll durch Exponate der Bewohner geprägt sein

Vorbereitend dafür wird es nun eine erste Aktion des Filmemachers und kreativen Künstlers geben. Mit Unterstützung der Stadt Schwerin, des Kultusministeriums, der Galerie Dezernat 5 und auch des Freilichtmuseums soll vom 13. bis zum 20. Oktober im Foyer sowie in den oberen Etagen des Fernsehturms ein Museum auf Zeit entstehen. Dabei aber wird es sich aber nicht um eine reine Ausstellung zum Anschauen handeln. Vielmehr wird es eine Art Mitmach-Museum, dessen Exponatauswahl durch mitgebrachte Stücke der Besucher wachsen wird. „Mitmachen ist angesagt. So werden wir den Dreesch sicher vielschichtiger erleben, als er bislang wahrgenommen worden ist“, so Michael Kockot gegenüber der Schweriner Volkszeitung.

Erst einmal ist faktisch alles interessant, was die Menschen mit ihrem Dreesch verbinden. Vom alten Mietvertrag über Fotos der Entstehung und des Wandels bis hin zu Sanierungsankündigungen, alten Tapeten oder auch ganz anderen möglichen Erinnerungsstücken reicht dabei das Spektrum. Während der „Museumstage“ im Turm werden im Foyer Vitrinen mit diesen Ausstellungsstücken aufgestellt. Dort sind Vorträge und Präsentationen von Aktiven des Stadtteils vorgesehen. Im 12. Obergeschoss plant der Künstler eine Fotoausstellung des Fotografen Ernst Höhne. Im früheren Restaurant entstehen temporäre Video-, Foto- und Tonstudios, in denen die Besucher ihre ganz eigene Dreesch-Geschichten festhalten lassen können.

Mit dieser Ausstellung startet auch die Zeit der intensiven Vorbereitungen des Jubiläums „50 Jahre Dreesch Schwerin“ im Jahr 2021. Auch dann sollen die Menschen und ihr Leben im Stadtteil im Mittelpunkt stehen. Dafür wird das Ausstellungprojekt mit den ganz individuellen Bewohner-Exponaten ein toller Startschuss ein. Die Menschen werden so Teil des Ganzen, sie werden mitgenommen und können mitgestalten. Das Leben auf dem Dreesch wird spürbar und erlebbar.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert