Schwerin: Forderung nach Absage der Weihnachtsmärkte
Wismar, Rostock, Lübeck, Nürnberg, Frankfurt/Main, Erfurt – die Liste der Städte, die aufgrund der Corona-Pandemie die diesjährigen Weihnachtsmärkte abgesagt haben, ist lang. darunter ist eine große Zahl an teilweise sogar
Wismar, Rostock, Lübeck, Nürnberg, Frankfurt/Main, Erfurt – die Liste der Städte, die aufgrund der Corona-Pandemie die diesjährigen Weihnachtsmärkte abgesagt haben, ist lang. darunter ist eine große Zahl an teilweise sogar weltweit bekannten Märkten. Nachdem die Märkte in MV lange noch im Gespräch blieben, stoppten die Verantwortlichen auch hier die Planungen. Zuletzt hatte auch Stralsund mit Blick auf die am 31. Oktober 2020 vom Land MV erlassene Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus eine Durchführung für „nicht möglich“ erklärt.
Schwerin hält gleich an Weihnachtsmärkten fest
Die selbe Verordnung, die Stralsund zur Absage zwingt, gilt auch in der Landeshauptstadt Schwerin. Hier aber hält man bislang an den Planungen des alljährlichen Weihnachtsmarktes fest. Lediglich der Starttermin wäre nicht möglich, so Stadtsprecherin Michaela Christen kürzlich auf Anfrage unserer Redaktion. „Der Weihnachtsmarkt kann im November nicht wie geplant eröffnet werden. Die Stadt möchte ihn aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht komplett absagen“. Dabei aber belässt man es in Schwerin nicht. Denn ein zweiter Weihnachtsmarkt, ebenfalls in Zentrumslage, ist bislang auch genehmigt. Auf dem Alten Garten und am Anleger der Weißen Flotte lädt ein gut in bestimmte Bereiche der Landespolitik vernetzter Betreiber erstmals ebenfalls zum vorweihnachtlichen Trubel ein.
Bereits direkt am 1. Dezember, also am erstmöglichen Tag nach Ende des derzeitigen Lockdowns, in dem Gastronomien, Kultur und viele andere Unternehmen geschlossen bleiben und die Menschen ihre Kontakte massiv reduzieren sollen, will man eröffnen. Die Schweriner Innenstadt ist dann in weiterem Umfeld die nahezu einzige, die zum vorweihnachtlichen Treiben einlädt Und das, während der Bund und eigentlich auch das Land zur Reduzierung der sozialen Kontakte drängen. Damit dürfte Schwerin ohne Frage an Anziehungskraft für Menschen im Umkreis von gut einer Stunde Reisezeit gewinnen, die Lust auf einen Weihnachtsmarktbesuch haben. An sich eine gute Nachricht. Aber in der Pandemielage nicht ohne Risiko.
Außengastronomien und Beleuchtung statt Weihnachtsmärkten
Kommunalpolitiker Karsten Jagau, für die ASK in der Stadtvertretung Schwerin, fordert daher nun ein Umdenken in dieser Thematik. Er wendet sich mit einem Antrag „Schweriner Gastronomie stärken – vorweihnachtliche Stimmung erhalten – Coronarisiko minimieren!“ an seine Stadtvertretungs-Kollegen. In diesem fordert er eine Absage beider noch in Planung befindlicher Weihnachtsmärkte aufgrund der Corona-Pandemie-Situation. Die Innenstadt solle zudem durch die sonst den Weihnachtsmarkt veranstaltende Gesellschaft auf Stadtkosten vorweihnachtlich beleuchtet werden. „Die Kostenhöhe wird mit 20 bis 30.000 € beziffert. Also etwa der Größenordnung der städtischen Corona-APP“, so Jagau. Und auch an die Gastronmie denkt der Stadtvertreter bei seinem Antrag. Denn die Gastronomen der Stadt sollen „bürokratiearm und ohne Zusatzkosten“ außengastronomische Angebote in Pavillons o.ä. ermöglicht bekommen. So könnten sie zusätzliche Einnahmen durch entsprechende Angebote erzielen. „Mit diesem Beschluss können wir als Stadt ein klares Zeichen setzen, und unsere Solidarität und Hilfe für die hiesigen Gastronomen deutlich machen“, so Karsten Jagau.
Nun muss sich zeigen, wie sich die anderen Fraktionen und die Stadtverwaltung in dieser Sache positionieren.