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Schwerin: „Fräulein Wunder“ mit Pop-up-Store

Die Vorweihnachtszeit hat begonnen. Die Corona-Pandemie aber bereitet vielen Einzelhändlern auch in diesen Wochen Sorgen. Denn schon in den vergangenen Wochen bekamen auch die den „Lockdown light“ zu spüren. Viele

  • Veröffentlicht Dezember 2, 2020
In der Buschstraße 5 in Schwerin ist ein Pop up Store von „Fräulein Wunder“ entstanden. | Foto: privat

Die Vorweihnachtszeit hat begonnen. Die Corona-Pandemie aber bereitet vielen Einzelhändlern auch in diesen Wochen Sorgen. Denn schon in den vergangenen Wochen bekamen auch die den „Lockdown light“ zu spüren. Viele Menschen reduzierten ihre Kontakte auch dahingehend, dass sie ihr Einkaufsverhalten reduzierten. Nun gelten ab heute nochmals verschärfte Kontaktregeln. Es bleibt zu hoffen, dass diese den Einzelhandel nicht nochmals zusätzlich belasten. Während die einen sicherlich nicht zu Unrecht besorgt nach vorn blicken, krempeln andere die Ärmel hoch und sagen sich „Jetzt erst recht“.

 

„Fräulein Wudner“ ist sonst eher auf Märkten unterwegs

Eine davon ist Nadine Köhler aus Schwerin – auch bekannt unter dem Namen „Fräulein Wunder“. Seit 2009 bietet die Schwerinerin Handgemachtes: Mützen, Hosen, Röcke, Tücher, Westen und anderes mehr. „Angefangen hat es mit Mützen für Kinder und Hüllen aus Filz für Handys. Leben kann ich davon nicht, aber das Nähen ist ein toller Ausgleich“, sagt die hauptberufliche Physiotherapeutin. „Ich verkaufe meine handgemachten Sachen hauptsächlich auf Märkten und zu besonderen Gelegenheiten. Aber da läuft ja nichts und so bleibt eigentlich nur der Schritt, mal etwas Anderes zu wagen“, meint Köhler. „Und ehrlich, ich bin total aufgeregt, ob das klappt.“

 

Pop up Store in der Buschstraße

Während der lokale Einzelhandel scharenweise Kunden und Umsatz an Online-Händler verliert und es für viele nur noch „Durchhalten!“ heißt, eröffnet Nadine Köhler in der Buschstraße 5 den ersten „POP UP SHOP“ im vorweihnachtlichen Schwerin 2020. „Bei einer Massage habe ich einer Patientin von meinen Sorgen erzählt. Dabei kam die Idee, vielleichtvorübergehend in ungenutzten Geschäftsräumen meine Produkte anzubieten. Ein bisschen verrückt, dachte ich. Aber zu verlieren gibt es ja nichts.“, so Köhler. Sie wendet sich an die Stadtverwaltung, will alles ordentlich und rechtlich einwandfrei machen. „Klar, ganz ohne Regeln geht das nicht. Ich dachte, das würde schnell und unbürokratisch sein. Ein POP UP eben. Nach den ersten Gesprächen war ich ein kurzzeitig ein bisschen demotiviert. Aber letztlich hat die Stadtverwaltung das Vorhaben doch unterstützt.“

 

Vorerst Freitag und Samstag am zweiten und dritten Adventswochenende

Und so gut wie möglich, geht es jetzt mitten in Corona-Zeiten los. Ladeneröffnung a la POP UP SHOP. Zunächst einmal war geplant, dass sich am 2. und 3. Adventswochenende die grün gestrichenen Holztüren im alten Fachwerkhaus neben dem „Freydinger“ öffnen. Allein dke Mundpropaganda ließ viele aber nach etwas mehr Öffnung fragen. Daher wird zusätzlich nun auch vom 3.12. bis 12.12. in der Woche geöffnet. Montag bis Donnerstag, 12 bis 18 Uhr. Und dann an beiden Adventswochenenden, wie geplant, jeweils freitags von 12 – 20 Uhr und samstags von 10 – 20 Uhr. „Nun bin ich ja nicht die Einzige, die mit dem Rücken zur Wand steht und um ihre Existenz fürchtet. Darum habe ich Kolleginnen angesprochen und einige bringen tolle, handgemachte Produkte in die Buschstraße 5. Auf diese Weise sind sie auch mit dabei“, freut sich Köhler.

 

Auch weitere handgemachte Produkte aus der Region

Im Angebot sind neben „Fräulein Wunders“ Kleidungsstücken und Handytaschen auch selbst gebundene, punzierte gefärbte, genähte, gestanzte, gefaltete Bücher, Heftchen oder andere Leder- oder Papierarbeiten aus der Buchbindery und Lederey KATHARTWORK. Porzellan und Keramik kommt zudem aus der Werkstatt von Sylvia Ludwig aus Pingelshagen. Von der Damenschneiderin Frauke Goldhammer gibt es außerdem sehr individuelle, handgenähte Kleidungsstücke für Frauen, die sich für einen nachhaltigen und individuellen Stil entschieden haben.

Den „Stern des Nordens“, der zur Überraschung vieler am Montag doch mehrere Buden in der Mecklenburgstraße aufstellte, kann der POP UP SHOP in der Buschstraße natürlich nicht ersetzten. Der Schweriner Weihnachtsmarkt fehlt in diesem Jahr einfach. „Wir bringen aber ein bisschen mehr Leben in die vorweihnachtliche Altstadt“, so Nadine Köhler. Im Eiltempo organisiert sie Werbung für den Schweriner POP UP SHOP. In die Schaukästen an der Ladenwand kommen ein paar Plakate. „Damit man auch sieht, dass wir hier sind“, sagt „Fräulein Wunder“ zuversichtlich.

Written By
Carl Otte

Carl Otte ist freier Journalist. Mail: redaktion@sn-o.de

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