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Schwerin: Frauenhaus wird behindertengerecht

Frauenhäuser gehören bundesweit seit Jahrzehnten als sicherer Ort zu enorm wichtigen sozialen Einrichtungen. Auch in der Landeshauptstadt Schwerin können sich Schutz suchende Frauen an eine solche Einrichtung wenden. Hier können

  • Veröffentlicht Januar 16, 2020
v.l.: Lionsclub-Präsident Thomas Tweer, Thomas Weiser, Barbara Tewag (Lionsclub Schwerin), AWO-Geschäftsführer
Axel Mielke, Christoph Kümmritz, Jens Ludwig (Lionsclub Schwerin) und Liane Dommer, Frauenhaus Schwerin| Foto: maxpress

Frauenhäuser gehören bundesweit seit Jahrzehnten als sicherer Ort zu enorm wichtigen sozialen Einrichtungen. Auch in der Landeshauptstadt Schwerin können sich Schutz suchende Frauen an eine solche Einrichtung wenden. Hier können sie in Extremsituationen einen Rückzugsort finden, zur Ruhe kommen, und alle weiteren Schritte sicher und auf Wunsch begleitet angehen.

11.700 Euro für ein barrierefreies Frauenhaus

Natürlich ist es dabei von großer Bedeutung, wirklich jeder Frau, die Hilfe benötigt, eben diese Unterstützung und den Schutz auch bieten zu können. Bisher haben die Mitarbeiterinnen des durch die AWO betriebenen Frauenhauses in Schwerin dies auch stets bestmöglich und mit ganzem Einsatz ermöglicht. Durch eine Spende des Lionsclub der Landeshauptstadt sollen sich die Bedingungen nun aber nochmals verbessern. Daher herrschte kürzlich große Freude bei den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses sowie der Beratungsstelle in Schwerin. Denn mit dem überreichten Scheck in Höhe von 11.700 Euro können nun bislang nicht realisierbare Umbauarbeiten starten. Ziel ist, durch den Einsatz des Spendengeldes die Barrierefreiheit für Frauen mit Handicap deutlich zu verbessern. Darüber hinaus sollen Orientierungshinweise in Brailleschrift für Sehbehinderte angebracht werden.

Lionsclub Schwerin überreicht Verkaufserlös der Adventskalender

Der großartige Betrag stammt aus der Weihnachtsaktion des Lionsclub. Alljährlich verkaufen die engagierten Mitglieder einen längst heiß begehrten Adventskalender. Zahlreiche Unternehmen aus Schwerin aber auch über die Stadtgrenzen hinaus stellen dabei die interessanten Gewinne, die sich täglich hinter den Türchen verbergen, kostenfrei zur Verfügung. Die mit dem Verkauf erzielten Erlöse spendet der Verein dann stets für einen guten Zweck.  „Aus unserer Sicht ist die Arbeit im Frauenhaus eine hochwichtige Aufgabe. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Spende einen Beitrag für die weitestgehende Barrierefreiheit leisten können”, so Clubpräsident Thomas Tweer. Er übergab die Spende u.a. an den sichtlich erfreuten AWO-Geschäftsführer Axel Mielke.

Erstes barrierefreies Frauenhaus im land

Die Finanzierung der für zahlreiche Frauen der Landeshauptstadt enorm wichtigen Einrichtung erfolgt aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Stadt Schwerin sowie aus Eigenmitteln der AWO. Aus diesem bestehenden Finanzierungs-Mix zusätzlich die Realisierung der erweiterten Barrierefreiheit zu ermöglichen, wäre ohne die Spende nicht machbar gewesen. Axel Mielke betont dabei, dass das Frauenhaus in Schwerin die erste behindertengerechte
Einrichtung dieser Art in ganz Mecklenburg-Vorpommern sein wird.

Im Schweriner Frauenhaus sind aktuell drei Mitarbeiterinnen mit der ambulante Beratung von Frauen in Notsituationen betraut. Die Einrichtung hält dabei zwölf Plätze mit zwanzig Betten als Unterkunft
auf Zeit bereit. Eines dieser Zimmer ist komplett behindertengerecht ausgestattet. 12,76 Euro kostet der Aufenthalt für die Frauen pro Tag. Dafür bekommen sie das Zimmer, ein Bett sowie Waschmittel und Hygieneartikel. Bislang blieben die Schutz und Hilfe suchenden Frauen im Durchschnitt 32 bis 34 Tage in der Einrichtung, die 365 Tage im Jahr geöffnet hat. Wie wichtig das Frauenhaus in Schwerin ist, zeigen die 240 Fälle, in denen die Mitarbeiterinnen im vergangenen Jahr Frauen in Not ambulant beraten haben. 44 Frauen und 43 Kinder suchten dabei Schutz im Frauenhaus.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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