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Schwerin führt Bezahlkarte für Asylbewerber ein

Schwerin gibt erstmals Bezahlkarten an Asylbewerber aus – sie ersetzen Bargeldzahlungen und sollen Verwaltung und Alltag erleichtern.

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  • Veröffentlicht April 15, 2025
Bezahlkarte für Asylbewerber
Schw­erin gibt erst­mals Bezahlka­rten für Asyl­be­wer­ber aus. Foto: max­press

Nach einem erfol­gre­ichen Test­lauf hat die Lan­deshaupt­stadt Schw­erin in der ver­gan­genen Woche mit der offiziellen Aus­gabe der neuen Bezahlka­rte für Asyl­be­wer­ber begonnen. Den Anfang macht­en alle­in­ste­hende Leis­tungs­bezieher, die derzeit in der Gemein­schaft­sun­terkun­ft in der Ham­burg­er Allee wohnen. Die Umstel­lung erfol­gte pünk­tlich zum Auszahlungstag für den Monat April – einem Zeit­punkt, an dem die Betrof­fe­nen bish­er ihre Barauszahlung im Stadthaus erhiel­ten.

Mit der neuen Bezahlka­rte, die tech­nisch wie eine nor­male Deb­itkarte funk­tion­iert, kön­nen die Nutzerin­nen und Nutzer kün­ftig direkt in Geschäften bezahlen oder am Gel­dau­to­mat­en Bargeld abheben. Pro Monat sind bis zu 50 Euro Bargeld­bezug möglich – entwed­er am Auto­mat­en oder kosten­los bei einem Einkauf an der Super­mark­tkasse. In begrün­de­ten Aus­nah­me­fällen kann die Stadtver­wal­tung höhere Auszahlungs­be­träge genehmi­gen.

Zeitaufwendige Barauszahlungen entfallen

Zusät­zlich zur Karte ste­ht eine beglei­t­ende App zur Ver­fü­gung, die sich bequem auf dem Smart­phone instal­lieren lässt. Sie erlaubt den Karten­in­hab­ern einen schnellen Überblick über Kon­to­stand und getätigte Transak­tio­nen.

Auch Fam­i­lien und Ehep­aare erhiel­ten ihre Karten direkt vor Ort in der Unterkun­ft. Grund­sät­zlich bekommt jede erwach­sene, leis­tungs­berechtigte Per­son eine eigene Karte. Für min­der­jährige Kinder wird die Leis­tung auf die Karte der Mut­ter über­wiesen.

Für die Stadtver­wal­tung bringt die Ein­führung der Bezahlka­rte eben­falls Vorteile mit sich. Durch die Umstel­lung auf automa­tisierte Über­weisun­gen ent­fall­en zeitaufwändi­ge Barauszahlun­gen im Stadthaus – ein Schritt in Rich­tung mod­ern­er und effizien­ter Ver­wal­tung­sprozesse.

In den kom­menden Wochen soll die Bezahlka­rte auch in den bei­den weit­eren Gemein­schaft­sun­terkün­ften in Schw­erin einge­führt wer­den. Damit geht die Stadt einen weit­eren Schritt hin zu einem zeit­gemäßen und dig­i­tal­isierten Sys­tem der Leis­tungs­gewährung.

PRO ASYL warnt vor Stigmatisierung

Ver­bände wie PRO ASYL übten allerd­ings schon im ver­gan­genen Jahr Kri­tik an eine Bezahlka­rte für Asyl­be­wer­ber. Die Nutzung spezieller Bezahlka­rten könne zu Stig­ma­tisierung führen, da Asyl­be­wer­ber bei Zahlun­gen als solche erkennbar sind , soo das Argu­ment. Dies kann Diskri­m­inierung und Aus­gren­zung zur Folge haben. PRO ASYL kri­tisiert weit­er, dass die Bezahlka­rte die Inte­gra­tion erschw­ert und ein Mis­strauenssig­nal gegenüber Geflüchteten sendet.

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