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Schwerin: Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus

Auch in diesem Jahr begehen wir am 27. Januar wieder den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Der Tag nimmt dabei Bezug auf den 27. Januar 195. Damals

  • Veröffentlicht Januar 21, 2020
Am 27. Januar gedenken wir alljährlich aller Opfer des Nationalsozialismus. Auch in Schwerin finden in diesem Jahr wieder Veranstaltungen rund um diesen Tag statt.

Auch in diesem Jahr begehen wir am 27. Januar wieder den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Der Tag nimmt dabei Bezug auf den 27. Januar 195. Damals befreite die Rote Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Auf Proklamation des Bundespräsidenten Roman Herzog (1934-2017) begeht die Bundesrepublik Deutschland seit 1996 diesen Gedenktag.

„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“ (Roman Herzog)

In zahlreichen Veranstaltungen gedenkt unser gesamtes Land an diesem Tag der Verbrechen und unzähligen Opfer der Nationalsozialisten. In Anlehnung an die Worte Roman Herzogs soll dieser Tag dabei auch als Mahnung stehen, neuem Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und menschenverachtenden Denk- und Verhaltensweisen entgegen zu treten.

Zeitzeugengespräch umit Eva Fox-Gál

Auch die Landeshauptstadt Schwerin begeht diesen wichtigen Gedenktag in diesem Jahr erneut mit verschiedenen Veranstaltungen. Eine davon findet am 24. Januar 2020 um 11:45 Uhr im „Campus am Turm“ statt. Unter dem Titel „Hans Gál – Immer wieder anfangen müssen“ berichtet dabei Eva Fox-Gál über ihren Vater. Hans Gál (1890-1987) war Komponist zahlreicher Opern und Musikwerte. Zudem wirkte er als erfolgreicher Direkter des Konservatoriums in Mainz. Unmittelbar nach der Machtergreifung Hitlers musste Gál diese Position aus rein rassisch belegten Gründen räumen. Sein Leben war von nun an nicht mehr sicher. Er floh daher mit seiner Familie nach Großbritannien und baute sich in Edinburgh eine neue Existenz auf.

Musik von Hans Gál (1890-1987)

Im Rahmen des Gesprächs mit seiner Tochter Eva erklingen ausgewählte Werke seines Schaffens für Streicher und Klavierduo. Gespielt werden sie von Laura-Marlene Gick (Violoncello) und Nora Markowski-Block (Violine). Die beiden einstigen Studentinnen der Hochschule für Musik und Tehater Rostock sind bereits während ihres Studiums mit der Aufführung verfemter Komponistinnen und Komponisten vertraut. Heute spielen sie als „Duo Aperetif“ und haben Werke von Hans Gál in ihrem Konzertrepertoire. Unterstützt wird das Duo auf der Veranstaltung im „Campus am Turm“ durch die Schweriner Bratschistin Maria Schöne.

Zudem wird auch eine Auswahl aus den „Serbischen Weisen“ (1917) des erfolgreichen Komponisten am 24. Januar 2020 zu hören sein. Interpretiert wird sie vom Klavierduo Friederike Haufe und Volker Ahmels. Beide genießen im Bereich der Aufführung verfemter Musik einen international besonderen Ruf.

Interessierte herzlich eingeladen

Interessierte sind herzlich zu diesem Zeitzeugengespräch mit Musik in den „Campus am Turm“ eingeladen. Die Veranstalter, das Konservatorium Schwerin sowie die Volkshochschule in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung bitten um vorherige Anmeldung per eMail.

VERANSTALTUNGSHINWEIS
zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Zeitzeugengespräch mit Eva Fox-Gá & Musik von Hans Gál
Freitag, 24. Januar 2020 | 11:45 Uhr
CAMPUS AM TURM | Schwerin


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Anmeldung per eMail
Das vollständige Programm

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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