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Schwerin: Großeinsatz der Feuerwehr am Dom

Um 22:22 Uhr am heutigen Montagabend schrillten bei der Berufsfeuerwehr Schwerin und in der Folge auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Mitte die Alarmglocken. Passanten hatten Rauchentwicklung im Turm des Schweriner

  • Veröffentlicht Juni 15, 2020
Einsatz der Feuerwehr Schwerin am Dom der Landeshauptstadt. | Foto: privat

Um 22:22 Uhr am heutigen Montagabend schrillten bei der Berufsfeuerwehr Schwerin und in der Folge auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Mitte die Alarmglocken. Passanten hatten Rauchentwicklung im Turm des Schweriner Doms gemeldet. Sofort rückten mehrere Mannschaftsfahrzeuge aus. Denn sollte das die Altstadt dominierende Gebäude tatsächlich brennen, zählen Sekunden.


22:22 Uhr: Passanten beobachten Rauch am Turm des Schweriner Doms – Großeinsatz der Feuerwehr 

Bereits wenige Minuten später trafen diverse Einsatzfahrzeuge mit und ohne Drehleitern am Ort des Geschehens ein. Wie an einer Perlenkette sausten ein Löschfahrzeug nach dem anderen mit Blaulicht am Pfaffenteich entlang in die Bischofstraße bis zum Hauptportal des Doms. Um 22:30 Uhr stand die Truppe einsatzbereit am Ort des Geschehens. Bis zum Beginn der Friedrichstraße reihten sich die Blaulichtwagen. Mit dabei 21 Kameradinnen und Kameraden, die hofften, dass es sich nur um einen Fehlalarm handelt.

 

Zahlreiche Löschfahrzeuge der Feuerwehr rückten zum Dom Schwerin aus. | Foto: privat

Per Drehleiter Turm von außen untersucht – Dann ging Trupp in den Turm

Schnell fuhr man eine Drehleiter aus, um den Turm von außen zu begutachten. Unter den Passanten am Straßenrand standen auch diejenigen, die im oberen Teil des Turm grauen Rauch gesehen und die Feuerwehr alarmiert hatten. Einsatzleiter Hans Gillwald bestätigte später, dass die Darstellungen der Melder absolut glaubhaft waren. Dennoch aber brachte die erste Sichtung des Turms von außen keine Erkenntnisse. Zumindest deutete bis dahin nichts auf ein Feuer hin. Und auch der erfahrene Einsatzleiter wirkte bereits zu diesem Zeitpunkt etwas entspannter. Er hatte eine Vorahnung, was die Ursache gewesen sein könnte. Dennoch aber ging die Feuerwehr unter seiner Leitung natürlich auf Nummer sicher. Der herbeigeeilte Küster der Domgemeinde ermöglichte einen schnellen Zugang zu Kirche und Turm. So konnten zwei Einsatzkräfte gemeinsam mit dem Gemeindepastor den Turm hinaufsteigen. Mit dabei hatten sie, so Einsatzleiter Gillwald, nicht nur ausreichend Erfahrung sondern auch die erforderliche Technik, um eventuelle Glutstellen oder ähnliche Gefahren schnell erkennen zu können.

Bange Blicke der Wartenden bis zur beruhigenden Nachricht aus der Turmspitze

Unten standen die Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Schwerin Mitte und warteten auf Informationen aus dem Turm. Immer wieder gingen bange Blicke vor allem auch der für die Uhrzeit dann doch noch zahlreichen Passanten am Turm hoch. Dann, kurz nach 23 Uhr – die Glocken hatten gerade geschlagen – kam die erlösende Meldung aus der Turmspitze: Fehlalarm. Keine Gefahr für das imposante Kirchengebäude, keine Gefahr für die Altstadt. Einsatzleiter Hans Gillwald gab die Information an alle Einsatzkräfte weiter, die in ihre Fahrzeuge zurückkehrten. Das Blaulichtgeflimmer erlosch und nach und nach setzten sich die zahlreichen Einsatzfahrzeuge in Bewegung.

Bis in die Friedrichstraße standen die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Schwerin. | Foto: privat

Vermutlich wirkte Insektenschwarm von weit unten betrachtet wie Rauchentwicklung

Was aber war nun der Grund des Alarms? Einsatzleiter Hans Gillwald bestätigte nochmals, dass die Meldung der Passanten und auch das Gespräch mit ihnen vor Ort absolut glaubhaft waren. Sie hatten, das bestätigten sie auch in Gesprächen am Rand, im oberen Teil des Turms eine rauchähnliche Erscheinung beobachtet. Es war letztlich auch nicht nur eine Person, es waren mehrere, die die Beobachtung machten. Die Gefahr, dass da etwas nicht in Ordnung war, schien also durchaus gegeben. Die Einsatzkräfte aus dem Turm schickten aber eine Erklärung, die Hans Gillwald schon wenige Minuten zuvor vermutet hatte: Aller Voraussicht nach war es ein größerer Insektenschwarm, der von weit unten durch die Bewegung der Tierchen und durch die oftmals große Dichte, in der sie unterwegs sind, wie ein gräulicher Rauch erschien. Gillwald sagte, dass es in der Vergangenheit seines Wissens schon etwa zwei solcher Einsätze aufgrund von Insektenschwärmen gegeben habe.

So blieb es also zum Glück bei einem Fehlalarm, der kurzzeitig für viel Aufregung in der Schweriner Altstadt sorgte. Wenige Minuten nach 23 Uhr war es dann schon wieder total still am Hauptportal des Doms von Schwerin. Auch wenn es „nur“ ein Fehlalarm war, gilt der Dank doch den aufmerksamen Passanten, die das Ganze meldeten. Und den Einsatzkräften, die der Sache bis in die Turmspitze nachgingen. Schlimmer wäre es, es brennt wirklich, und niemand reagiert so schnell.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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