Close

Schwerin: Grüne wollen Stadtstrand am Marstall

  Som­mer, Sonne und Schwim­men im Schw­er­iner See – an einem Stadt­strand am Marstall mit Schloss­blick. Geht nach nach dem Willen der Bünd­nis­grü­nen in Schw­erin, soll dies schon bald Real­ität

  • Veröffentlicht Juni 10, 2020
Kön­nen wir bald mit dem deutsch­landweit schön­stem Blick inner­städtisch baden in Schw­erin? | Foto: schw­erin-lokal

 

Som­mer, Sonne und Schwim­men im Schw­er­iner See – an einem Stadt­strand am Marstall mit Schloss­blick. Geht nach nach dem Willen der Bünd­nis­grü­nen in Schw­erin, soll dies schon bald Real­ität sein. Zur Stadtvertre­tung vor der Som­mer­pause hat die Stadt­frak­tion einen entsprechen­den Antrag vorgelegt. Dabei fordern die Grü­nen auch die Ein­rich­tung von Badestellen „Am Werder“ und in den Waisen­gärten. Vor allem aber soll sich Ober­bürg­er­meis­ter Dr. Rico Baden­schi­er beim Land als Fläch­eneigen­tümer für einen Stadt­strand am Marstall ein­set­zen.

Ein his­torisches Foto zeigt tat­säch­lich den Steg hin­ter dem Marstall in Schw­erin.

Baden im See mit Blick auf das Schloss

„Wir haben hier den Schw­er­iner See mit ein­er top Wasserqual­ität vor der Nase, aber in den heißen Som­mern keine Badestelle in der Innen­stadt und Werder­vorstadt – das wollen wir ändern. Damit Fam­i­lien mit Kindern nicht durch die halbe Stadt gondeln müssen, um zu baden. Oder auch für den einen oder anderen, der vor oder nach der Arbeit ein­fach mal eine Runde schwim­men möchte. Das ist Leben­squal­ität in der Leben­shaupt­stadt!

Am Marstall ist es mit der großen Wiese direkt am See her­rlich. Noch her­rlich­er wäre es, wenn man dort auch prob­lem­los ins Wass­er kön­nte. Bis in die 1980er Jahre wurde dort gebadet. Es gab einen Steg, der als Badesteg genutzt wurde. Außer­dem wäre es doch ein touris­tis­ches High­light, sich nach einem Bum­mel durch die Stadt im See abzukühlen und zu entspan­nen – und das mit Schloss­blick”, so Stadtvertreter und Grü­nen-Frak­tion­s­mit­glied Mar­tin Neuhaus.

 

Stadtverwaltung reagiert eher formal

Die Stadtver­wal­tung ver­weist in ein­er Stel­lung­nahme zum Antrag darauf, dass „die Ein­rich­tung ein­er Badean­gele­gen­heit” im Bere­ich der Waisen­gärten „nicht unmit­tel­bar ange­ord­net, umge­set­zt oder genehmigt wer­den kann.” Es sei aber dur­chaus ein mit­tel­fristiges Pla­nungsziel. Damit zielt man ver­mut­lich darauf ab, dass es im Rah­men der ursprünglichen Pla­nun­gen der Waisen­gärten dur­chaus eine solche Badestelle nicht nur angedacht son­dern öffentlich angekündigt hat­te. Allerd­ings scheinen nun doch einige (bürokratis­che?) Hür­den auf dem Weg zu ste­hen. Es sei schon einiges geschehen, um das Ufer dort erleb­bar zu machen. Auch müsse nun noch ein Grund­stück am Ufer angekauft wer­den. Dann könne man weit­erse­hen, so lässt sie die erste Reak­tion über­set­zen.


Zur Badestelle „Am Werder”, die qua­si längst eine ist, wie man tagtäglich beobacht­en kann, ver­weist man seit­ens der Ver­wal­tung auf „ein umfan­gre­ich­es Prüfer­geb­nis” aus dem Jahr 2017. Mehr dazu ste­ht in der Stel­lung­nahme nicht. Aber stimmt, da war etwas. Damals war bei ein­er Prü­fung der „Badestelle” eine leichte Boden­be­las­tung fest­gestellt wor­den. Allerd­ings deutete einiges darauf hin, dass möglicher­weise die Sit­u­a­tion etwas „tagesab­hängig” sein kön­nte. Und mit einem nicht zu großen finanziellen Aufwand wäre die ganze Sache ver­mut­lich zu beheben. Nicht zulet­zt auch deshalb hat­ten die Grü­nen dur­chaus kon­se­quenter kür­zlich im Rah­men der Diskus­sio­nen zum Nach­tragshaushalt Gelder aus der Infra­struk­tur­pauschale zur Sanierung dieses Ufer­bere­ichs gefordert.  

 

Hinterm Marstall scheint Pragmatismus gefragt zu sein

Zur Forderung ein­er Kon­tak­tauf­nahme in Rich­tung Land mit dem Ziel der Ein­rich­tung ein­er Badestelle hin­ter dem Marstall heißt es kurz und knapp: „Bevor Kon­takt mit dem Land aufgenom­men wer­den kann, ist die Zuläs­sigkeit mit dem Wass­er- und Schiff­fahrt­samt Lauen­burg zur genehmigten Fahrtroute der Weißen Flotte abzus­tim­men.” Ver­mut­lich ist dieser Hin­weis kein Prob­lem für die antrag­stel­len­den Grü­nen. Der Antrag­s­text sollte sich prob­lem­los anpassen lassen. Und vielle­icht ist es ja sog­ar möglich, mit Lauen­burg und dem Land zeit­gle­ich zu sprechen. Im Inter­esse ein­er schnellen Lösung. Oder aber es find­et sich noch ein ganz ander­er prag­ma­tis­ch­er Weg. 

 

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

    Alle Beiträge anse­hen

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert