Schwerin: Hereinspaziert – der Kunstverein öffnet seine Türen für „[inside] sparkling doubts“
Der Schweriner Kunstverein hat seine Ausstellungsräume wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Nach der Corona-Zwangspause kann nun noch die aktuelle Ausstellung der Essener Performance Künstlerin Marita Bullmann (https://maritabullmann.de) angeschaut werden.
Der Schweriner Kunstverein hat seine Ausstellungsräume wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Nach der Corona-Zwangspause kann nun noch die aktuelle Ausstellung der Essener Performance Künstlerin Marita Bullmann (https://maritabullmann.de) angeschaut werden. Termine für den Eintritt in die Ausstellungssäle können telefonisch vereinbart werden.
Für Performance Kunst braucht es Live Publikum
Die vielseitige Absolventin der Folkwang-Schule war aufgrund der Lockdown-Regeln gezwungen, ihre Ausstellung ohne Publikum zu eröffnen. Ein Video hat ihre Performance festgehalten. Auf der Website des Schweriner Kunstvereins findet sich ein Link zum Eröffnungsvideo. Hier kann man einen Eindruck von ihrer Arbeit an der Ausstellung gewinnen. Wichtig ist der Künstlerin aber der direkte Bezug zu den Menschen, zum Live-Publikum. Sie ist keine „Video-Künstlerin“, stellt sie im Gespräch klar. Die filmische Dokumentation war lediglich dem Umstand geschuldet, dass eine Performance vor einem Publikum nicht möglich war. Marita Bullmann setzt sich mit alltäglichen Gegenständen auseinander. In ihrer Performance arbeitet sie an einer direkten Begegnung zwischen Körper und Raum. Sie versucht einen neuen „Raum“ entstehen zu lassen. Die verwendeten Materialien verbinden sich dabei mit einer sinnlichen und emotionalen Erlebnis- und Erfahrungswelt.
Schwerin-Lokal sprach mit der Künstlerin über ihre Arbeit in der Landeshauptstadt. Eine detaillierte Beschreibung von „[inside] sparkling doubts“ gibt sie selbst in einem „Zoom-Interview“, das Peter Scherrer mit der Künstlerin führte. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. April zu sehen.
Peter Scherrer, freier Redakteur bei schwerin-lokal, im Gespräch mit Marita Bullmann.
Zuversicht und schon reichlich Pläne für zukünftige Werkschauen
Zudem hat der Verein bereits weitere Ausstellungen geplant. In der Regel zeigt der Kunstverein im Jahr fünf Ausstellungen. Arbeitstitel und Konzepte gibt es bereits. Fest steht beispielsweise eine Gruppenausstellung die Baumarktmaterialien als Werkstoffe einsetzen wird. Worauf sich hiesige Kunstinteressierte auch jetzt schon freuen können, ist zudem eine Ausstellung der Werke von Jenny Brosinski (https://jennybrosinski.com). Eine aufstrebende, in Deutschland noch nicht so aber international durchaus bekannte Malerin ist schon fest im Programm des Vereins.
Nadine Grünewald, die künstlerische Leiterin des Kunstvereins für Mecklenburg und Vorpommern in Schwerin ist zuversichtlich, was die weiteren Ausstellungen angeht. „Wir werden unsere Planungen weiter vorantreiben und elektronische Medien unterstützend einsetzten“, so die engagierte Kunsthistorikerin. Für sie ist der Zugang zur Kunst aber immer eine sinnliche Erfahrung, und deshalb könne der Gebrauch von Technik auch immer nur ein Hilfsmittel sein. Gerade wenn es um Kunst mit reduzierten Mitteln gehe, sei die sinnliche Auseinandersetzung für das Verständnis der Werke unabdingbar. Moderne Technologien seien mitunter hilfreich, könnten aber die direkte Umgebung mit den Menschen gerade bei Performance Kunst niemals ersetzen.