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Schwerin: Herzzentrum erweitert Kapazitäten

Das Herzzentrum an den Helios Kliniken Schwerin kann ab sofort mehr Patientinnen und Patienten behandeln. Hintergrund ist eine erfolgreiche Kooperation mit der Herzchirurgie der Universitätsmedizin Rostock (UMR). So ist eine

  • Veröffentlicht März 27, 2021
Prof. Alexander Staudt von den Helios Kliniken Schwerin (links) und Prof. Pascal Dohmen von der Uniklinik Rostock | Foto: Helios Kliniken Schwerin

Das Herzzentrum an den Helios Kliniken Schwerin kann ab sofort mehr Patientinnen und Patienten behandeln. Hintergrund ist eine erfolgreiche Kooperation mit der Herzchirurgie der Universitätsmedizin Rostock (UMR). So ist eine Kapazitätserhöhung möglich. 

 

Schnellere Terminvergaben sind nun möglich

Prof. Pascal Dohmen, Klinikdirektor der Herzchirurgie der Universitätsmedizin Rostock und Prof. Alexander Staudt, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie an den Helios Kliniken Schwerin, zeigen sich erfreut über den Bescheid aus dem Gesundheitsministerium von Mecklenburg-Vorpommern. „Wir haben bisher sechs Betten für das Herzzentrum zur Verfügung gehabt. Der Bedarf für qualitativ hochwertige Herzmedizin ist in der Region da, so dass wir immer eine hohe Auslastung hatten“. Deshalb kam es zu einer nochmaligen Kapazitätserhöhung um 50 Prozent. Den Vorteil für die Bevölkerung fassen beide Chefärzte ganz pragmatisch zusammen: „Schlussendlich können wir Termine wieder schneller vergeben. Vorher hatten wir, je nach Krankheitsbild, bis zu vier Wochen Wartezeit nach der Diagnose.“

 

Direkte Behandlung vor Ort spart Zeit und rettet Leben

Die Bedarfsberechnung erfolgte dabei im Jahr 2015, als man die Kooperation besiegelte. Damals war das Herzzentrum in Schwerin das erste seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kooperation eines privaten Trägers mit einem universitären Krankenhaus ist deutschlandweit bis heute noch ungewöhnlich. Mit der Etablierung war es möglich, dass herzchirurgische Patientinnen und Patienten direkt in Schwerin operiert wurden. Vorher wurden diese meistens mit dem Hubschrauber etwa nach Lübeck geflogen. Im letzten Jahr vor der Kooperation bedeutete das rund 160 Flüge – ein enormer logistischer Aufwand. „Wir können nun in Notfällen viel schneller reagieren“, so Prof. Staudt. „Der Transport kostet natürlich Zeit – und manchmal sind es Minuten, die über Leben und Tod entscheiden.“ Im vergangenen Jahr operierte das Team des Herzzentrums, welches rund um die Uhr besetzt ist, nur an Herz-Notfällen mehr als 50 Patienten selbst vor Ort. Auch bei Corona-Notfällen mit akutem Herz-Kreislaufversagen konnte das Team schnell helfen.

Seit Beginn der Kooperation führte das Herzzentrum in Schwerin mehr als 1.000 herzchirurgische Eingriffe mit einer Herz-Lungen-Maschine erfolgreich durch. Ebenso wurden mehr als 1.000 interventionelle Herzklappeneingriffe über die Leiste operiert. Beides wurde erst durch die Kooperation ermöglicht.

 

Nun mehr Betten und mehr Planungssicherheit

Mit dem Bescheid über die Erhöhung der Bettenanzahl erhielt das Herzzentrum auch die Nachricht über die Entfristung des Projektes. Ursprünglich zunächst bis 2023 festgelegt, gibt es daher nun für das Team mehr Planungssicherheit, um weitere medizinische Entwicklungen in der Schweriner Dependance voranzutreiben. „Wir haben mit der Universitätsmedizin Rostock einen verlässlichen Partner an unserer Seite, der uns viele Möglichkeiten bei der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten eröffnet hat. Wir sind der UMR und dem Gesundheitsministerium dankbar, dass wir nun den nächsten Schritt gehen können.“ erklärt Prof. Staudt. Prof. Dohmen ist ebenfalls begeistert über die Fortführung und Erweiterung dieser Kooperation: „Qualitativ hochwertige herzchirurgische Eingriffe können wir weiterhin durch die Universitätsmedizin Rostock ohne zeitliche Verzögerung auch in der Landeshauptstadt anbieten.“

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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