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Schwerin: Heute bei der Arbeit Verstorbener oder Erkrankter gedenken

Gedenkminute für verunglückte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ruft heute Beschäftigte in Schwerin dazu auf, der Menschen zu gedenken, die bei der Arbeit ums Leben gekommen oder

  • Veröffentlicht April 28, 2022
28. April 2021: Workers‘ Memorial Day auch in Schwerin. | Foto: Michael Schwarzenberger

Gedenkminute für verunglückte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ruft heute Beschäftigte in Schwerin dazu auf, der Menschen zu gedenken, die bei der Arbeit ums Leben gekommen oder durch den Job erkrankt sind. „Ob im Betrieb, auf der Baustelle oder auch im Homeoffice – am heutigen internationalen Workers’ Memorial Day, dem 28. April, sollten die Beschäftigten um 12 Uhr eine Gedenkminute einlegen“, sagt Jörg Reppin, Bezirksvorsitzender der IG BAU Mecklenburg.

 

Heute bei der Arbeit Verstorbener oder Erkrankter gedenken

Bauarbeiter, Forstleute, Gebäude- und Fensterreiniger, aber auch Beschäftigte in der Landwirtschaft arbeiteten in der Region oft besonders gefährlich. „Zu den Gesundheitsrisiken für sie zählen nicht nur Stürze vom Gerüst oder Unfälle mit Maschinen, sondern auch Stress und eine hohe Arbeitsbelastung“, so Reppin. In Zeiten des Bau-Booms und wachsender Klimaschäden in den Wäldern arbeite ein Großteil der Beschäftigten am Limit – und leider auch darüber hinaus. Vor allem auch nach mehr als zwei Jahren Pandemie fühlten sich viele erschöpft und ausgelaugt. Im Fokus des diesjährigen Workers’ Memorial Day steht deshalb das Thema psychische Belastungen.

„Klar ist: Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, für den Arbeits- und Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten zu sorgen. Schnelligkeit darf nicht vor Sicherheit gehen“, betont Reppin. Wer Missstände am Arbeitsplatz beobachte, solle sich an den Betriebsrat oder die Gewerkschaft wenden.

 

Speziell auch jetzt hat Gesundheitsschutz oberste Priorität

„Auf dem Bau ist angesichts der hohen Auftragslage aktuell besonders viel zu tun. Die Arbeitgeber sind es den rund 1.100 Beschäftigten der Branche in Schwerin schuldig, sie bestmöglich vor Gefahren zu schützen“, so Carsten Burckhardt, das für den Arbeits- und Gesundheitsschutz zuständige Mitglied im IG BAU-Bundesvorstand, bereits im vergangenen Jahr. Nach Angaben der Berufsgenossenschaft BG BAU berge auch der Arbeitsweg ein erhebliches Unfallrisiko: Allein 2020 verunglückten bundesweit 21 Bau-Beschäftigte auf ihrem Weg zum Einsatzort tödlich. „Zu guten Arbeitsbedingungen zählt neben dem Arbeitsschutz eine faire Bezahlung“, so Burckhardt.

Bundesweit gedenkt die IG BAU der Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten mit einem ökumenischen Gedenkgottesdienst mit muslimischer und jüdischer Beteiligung in der Berliner Gedächtnis-Kirche sowie mit einer Trauerfeier im Fußballstadion „AufSchalke“ in Gelsenkirchen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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