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Schwerin: Hoher Besuch in Landesbibliothek

Bereits seit dem 28. November 2019 präsentiert die Landesbibliothek in Schwerin eine Ausstellung unter dem Titel „The Good Pray Poet“. Es handelt sich dabei um die deutschlandweit einzige Ausstellung zum

  • Veröffentlicht Februar 15, 2020
US-Generalkonsul Darion Akins (Mitte) besuchte die Landesbibliothek in Schwerin. | Foto: Landesbibliothek MV

Bereits seit dem 28. November 2019 präsentiert die Landesbibliothek in Schwerin eine Ausstellung unter dem Titel „The Good Pray Poet“. Es handelt sich dabei um die deutschlandweit einzige Ausstellung zum 200. Geburtstag des Amerikanischen Dichters Walt Whitman (1819-1892). Er gilt als der Dichter des 19. Jahrhunderts, der  mit einem bis dahin unbekannten Realismus das sich von der Alten Welt emanzipierende Amerika in seiner Dichtung und Prosa feierte. Damit unterschied sich Whitman elementar von Zeitgenossen wie Henry Wadsworth Longfellow, Henry David Thoreau oder Edgar Allan Poe. Bis zum 19.02.2020 ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten der Landesbibliothek noch geöffnet.

US-Generalkonsul Darion Akins zu besuch in Schwerin. | Foto: landesbibliothek MV

Deutschlandweit einzige Ausstellung zu Ehren Whitmans in Schwerin

Dass diese Ausstellung nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Einmaligkeit in Deutschland speziell auch bei US-Amerikaners auf Interesse stößt, erscheint nachvollziehbar. Daher kam es am vergangenen Montag auch zu einem hohen Besuch in den Räumen der Landesbibliothek in Schwerin. Der Generalkonsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Hamburg, Darion Akins, persönlich hatte sich auf den Weg nach Schwerin gemacht. Akins ist seit Juli 2019 der Vertreter des US-Botschafters in den fünf norddeutschen Ländern Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. 

Auf Einladung der Landesbibliothek ließ sich der Generalkonsul von Kurator Dr. Volker Probst durch die Ausstellung führen. Dabei zeigte sich der Gesandte der USA erfreut, dass hier in Schwerin an den 200. Geburtstag Walt Whitmans erinnert. Auf diesem Weg würden „literarische transatlantische Brücken“ auch ins 21. Jahrhundert gebaut. Ein Eintrag von Darion Akins in das Gästebuch und eine kurze Einführung in die Geschichte der Landesbibliothek rundeten den hohen politischen besuch ab. 

 

Zu Ehren von Walt Whitman (1819-1892) präsentiert die ALdnesbibliothek inS chwerin eine Ausstellung. | Foto: Walt Whitman Archive USA

Zur Person Walt Witman

Neben verschiedenen Berufen war Whitman unter anderem Herausgeber mehrerer Zeitungen. Speziell wirkte er als Journalist. Im Eigenverlag veröffentlichte er 1855 in Brooklyn erstmals seine Leaves of Grass. Dabei handelt es sich um einen schmalen Band mit zwölf Gedichten. In den folgenden Jahrzehnten erweiterte und bearbeitete Whitman diese Sammlung. In der neunten Auflage umfasste sein Hauptwerk, die sogenannte Deathbed Edition, nahezu 400 Gedichte. Whitman verfasste darüber hinaus aber auch journalistische Arbeiten und Prosastücke unterschiedlicher Länge. Diese Texte erschienen vereinzelt ab 1871 als Democratic Vistas sowie in umfangreicheren Zusammenstellungen ab 1882 als Specimen Days & Collect.

Nach dem anfänglichen Eigenverlag fand Whitman später auch Verlage für seine Werke. Zunächst erschien 1860 bei Thayer and Eldridge (Boston) die dritte Auflage seiner Gedichte. Später verlegten James R. Osgood (Boston) und Rees Welsh (Philadelphia) auch Prosa. 1882 wurde David McKay schließlich in Philadelphia sein Verleger.

Im Bestand der Landesbibliothek in Schwerin befinden sich mehrere Ausgaben Whitmans, die noch zu Lebzeiten des Dichters erschienen. Über diese Werke hinaus zeigt die Ausstellung zudem Ausgaben aus der Sammlung von Dr. Volker Probst. Die Zusammenstellung beginnt mit Whitmans dritter Ausgabe der Leaves of Grass. Diese erschien 1860 in Boston in einer aufwendigen Ausstattung. Die wechselvolle Geschichte von Whitmans schriftstellerischem Werk und seinen Verlegern wird in historischen Ausgaben ebenso veranschaulicht wie die Rezeption Whitmans als Dichter und Schriftsteller in England und Deutschland von 1868 bis 2019.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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