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Schwerin: IG BAU warnt vor Fachkräftemangel

Während in großen Teilen der Wirtschaft weiterhin Kurzarbeit und Unklarheit über eventuellen Jobabbau die Regel sind, kommen aus der Baubranche erneut entgegengesetzt alarmierende Signale. Unter Berufung auf eine Statistik der

  • Veröffentlicht Juli 16, 2020
Ungewollt leer ist es auf manchen Baustellen. Auch in Schwerin fehlen der Branche laut Gewerkschaft Fachkräfte. | Foto: Symbolbild

Während in großen Teilen der Wirtschaft weiterhin Kurzarbeit und Unklarheit über eventuellen Jobabbau die Regel sind, kommen aus der Baubranche erneut entgegengesetzt alarmierende Signale. Unter Berufung auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit warnt die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) dabei vor einem Fachkräftemangel in der Baubranche.

Baubranche laut IG BAU weiterhin mit Fachkräfteproblem

Von zunehmenden Schwierigkeiten, Personal für offene Stellen zu finden, ist dabei die Rede. Allein in Schwerin blieben im vergangenen Jahr laut Gewerkschaft 51 Stellen länger als 90 Tage unbesetzt. Damit setzt sich ein bis zur Coronakrise branchenübergreifender Trend der vergangenen Jahre zumindest in der Baubranche weiter fort. „Ob es um den Bau von Wohnungen und Straßen oder die Sanierung von Brücken geht – viele Firmen arbeiten wegen der anziehenden Nachfrage längst am Limit. Und das sogar in Zeiten von Corona. Um die Aufträge zu bewältigen, müssen sie jetzt in die Fachleute von morgen investieren“, so Jörg Reppin, Bezirksvorsitzender der IG BAU Mecklenburg.

 

Berufsbild muss an Attraktivität gewinnen – Bezahlung im Blick

Die Branche müsse dabei immer weiter an Attraktivität gewinnen. Laut Reppin beginne dies bereits bei der Bezahlung. In der laufenden Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe fordert die Gewerkschaft daher ein kräftiges Lohn-Plus. Außerdem gilt es, die lange, bislang meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entsprechend zu entlohnen. „Aktuell erleben wir einen regelrechten Facharbeiter-Schwund. Drei Jahre nach der Ausbildung haben im Schnitt zwei von drei Bauarbeitern ihre Branche verlassen. Diesen Trend gilt es unbedingt zu stoppen“, betont Reppin. Neben höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen komme es dabei auch auf ein gesundes Betriebsklima an. Beschäftigte vermissten häufig Respekt und Anerkennung für ihre Leistung. „Kein Wunder, dass sich mancher da nach einem anderen Beruf umschaut“, so Reppin.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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