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Schwerin: IHK unterstützt Kurs der Landesregierung

Immer wieder kamen in den vergangenen Wochen und Monaten auch von Seiten der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Schwerin Forderungen nach schnellen weiteren Öffnungsschritten. Schon während des Lockdowns aber auch

  • Veröffentlicht August 6, 2020
Das Ludwig-Bölkow-Haus in Schwerin | Foto: IHK zu Schwerin | Schwerin-Lokal.de

Immer wieder kamen in den vergangenen Wochen und Monaten auch von Seiten der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Schwerin Forderungen nach schnellen weiteren Öffnungsschritten. Schon während des Lockdowns aber auch danach schien es den Kammervertretern oftmals nicht schnell genug zu gehen. Nun aber klingt es plötzlich etwas anders aus dem Ludwig-Bölkow-Haus in Schwerin.

IHK noch Ende Juli mit deutlichen Worten in Richtung Landesregierung

Dabei hatte man noch Ende Juli mit recht deutlichen Worten das weiterhin bestehende Verbot des Tagestourismus in unserem Land kritisiert. So erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach: „Die Notwendigkeit des Verbots von Tagestourismus erschließt sich uns mit Blick auf die anderen Bundesländer nicht. Wir verzeichnen weiterhin geringere Umsätze vor allem in Handel und Gastronomie, wo die Tagestouristen besonders schmerzlich fehlen. Es ist nun an der Zeit, auch den Tagestourismus wieder zuzulassen.“ Präsident Matthias Belke ging sogar noch einen argumentativen Schritt weiter und verglich das geltende Verbot mit den früheren Grenzen zwischen Ost und West sowie in Richtung Osteuropa. „Weder die innerdeutsche Grenze im Westen noch die europäische Grenze im Osten sollten im Jahr 2020 dauerhaft wieder hochgezogen werden und ein Einreiseverbot für Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern ist überhaupt ein Novum“, so Belke.

Jetzt kommt Unterstützung aus dem Bölkow-Haus für Zurückhaltung

Das waren, verglichen mit den nun neuen Tönen aus dem Bölkow-Haus in Schwerin doch recht drastische Worte der IHK-Führung. Nun scheint man dort – zumindest vorübergehend – umzusteuern. Zwar sieht man Forderungen Dritter nach weiteren Lockerungen als „oft nachvollziehbar“ an. Aber der Blick richtet sich bei der IHK zu Schwerin nun etwas mehr auf Planungssicherheit. Die Wiederaufnahme des Schul- und Kita-Betriebs sei dabei ein wesentlicher Faktor, der unter anderem einen reibungslosen Produktionsbetrieb auch der industriell arbeitenden Unternehmen ermöglicht. Klare Schutzregeln für Lehrer, Eltern und Schüler sind dabei eine wichtige Grundvoraussetzung. Denn so „werden diese Einrichtungen nicht zum Hotspot“, heißt es aus der IHK zu Schwerin. Vorausgesetzt natürlich, sie werden entsprechend umgesetzt.

Belke spricht gar von „gelebter Verantwortung“

Dabei schimmert doch eine sehr deutliche Unterstützung der Kammer für den aktuell anhaltenden Lockerungskurs der Landesregierung in Schwerin durch. „Die aktuellen Schritte und zeitlichen Pläne, Sicherheitsmaßnahmen zu überlegen, sind gut und zeugen von gelebter Verantwortung. Die Innenstädte und die touristischen Zentren sind in den Küstenregionen im Moment sehr gut frequentiert. Es muss weiterhin darauf geachtet werden, dass die persönliche Bereitschaft, die notwendigen Schutzmaßnahmen einzuhalten, auch bestehen bleibt. Dieses gilt ebenso für Rückkehrer aus kritischen Urlaubsregionen“. Trotz dieser doch erkennbaren Neuausrichtung der Kammer-Kommunikation bleibt man in Schwerin dennoch dabei, dass weitere Öffnungen und Lockerungen notwendig sind. „Im Wesentlichen unterstützen wir daher die Vorgehensweise der Landesregierung.  Wir fordern sie auf, den eingeschlagenen Kurs der permanenten Überprüfung mit allen, auch den gewerblichen und industriellen Wirtschaftsbereichen, weiter zu gehen“, so Matthias Belke.

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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