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Schwerin: IHKs mit Blitzumfrage bei Unternehmen

Die Corona-Pandemie trifft natürlich vor allem die Wirtschaft hart. Nicht nur, dass in Zeiten der Globalisierung die weltweite Situation schon Einfluss auf Im- und Exporte hat. Durch Lockdown-Maßnahmen und auch

  • Veröffentlicht November 26, 2020
In einer Blitzumfrage haben die Industrie- und Handelskammern in MV die Stimmung in der Wirtschaft abgefragt. | Foto: Symbolbild

Die Corona-Pandemie trifft natürlich vor allem die Wirtschaft hart. Nicht nur, dass in Zeiten der Globalisierung die weltweite Situation schon Einfluss auf Im- und Exporte hat. Durch Lockdown-Maßnahmen und auch andere Entscheidungen im Kampf gegen das Virus und um die Sicherung der Gesundheit der Menschen trifft es zahlreiche Branchen. Gut Dreiviertel der Unternehmen in MV bekommen dies nach einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Schwerin zu spüren.

 

Blitzumfrage mit nur 12,5 Prozent Rücklauf

Die Kammern, eine von Ihnen ist die IHK zu Schwerin, hatten knapp 4.000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft zwischen dem 17. und 20. November zur aktuellen Situation befragt. Nicht ganz unwichtig bei der Bewertung des Ergebnisses ist allerdings der durchaus geringe Rücklauf. Nur etwa 500 Befragte reagierten nämlich. Dabei zeigte sich, dass von diesen etwa jedes zweite Unternehmen eine geringere Nachfrage im Vergleich zu „normalen“ Jahren feststellt. Etwa 30 Prozent mussten Auftragsstornierungen hinnehmen. Besonders betroffen sind dabei das Reise- und das Gastgewerbe.

 

Umsatzrückgänge und Liquiditätsengpässe

Eng verbunden mit diesen Entwicklungen sind die Angaben zu erwarteten Umsatzrückgängen. Jedes zweite teilnehmende Unternehmen befürchtet laut der IHK-Blitzumfrage Umsatzrückgänge von mehr als zehn Prozent. Im Reise- wie auch Gastgewerbe sehen wohl vier von fünf Unternehmen diese Entwicklung. Mit Blick auf diese Zahlen und die beschlossene Verlängerung des Lockdowns fordern die IHKs eine „schnelle, unbürokratische Fortsetzung der Hilfsprogramme“ zur Sicherung der Liquidität. Hier sprechen die Umfragezahlen eine durchaus klare Sprache. 42 Prozent der Unternehmen haben demnach einen Eigenkapitalrückgang zu verzeichnen. 29 Prozent leiden unter Liquiditätsengpässen. Investitionsstreichungen und Rationalisierungen sind die Folge.

 

Kammern mit Forderungen an die Politik – Beschlüsse gestern stehen dem teilweise entgegen

Entgegen der Vorab-Ankündigungen der vergangenen Tage und der erwartbaren Beschlüsse gestern forderten die Kammern zudem keine Weiterführung pauschaler Branchenschließungen im Dezember. Auch sah man die bis gestern noch im Gespräch gewesene Beschränkung von nur einem Kunden auf 25 Quadratmeter Verkaufsfläche im Einzelhandel als weiteres Problem. In gewisser Weise kommt die Einigung von Bund und Ländern diesem Punkt nun entgegen. Verschärfungen in diesem Bereich gelten erst ab 800 Quadratmeter Verkaufsflächen. Hier ist nur noch ein Kunde je 20 Quadratmeter gestattet.

 

Auch kleine Lichtblicke im Umfrageergebnis

Die Blitzumfrage zeigt aber durchaus auch positive Zahlen. Denn über 20 Prozent der teilnehmenden Unternehmen aus Industrie und Handel erwarten durchaus Umsatzsteigerungen gegenüber 2019. Besonders positiv sind die Zahlend er Baubranche. Sie war allerdings auch im Frühjahr als einer der wenigen Wirtschaftsbereiche nicht von den beschlossenen Schließungen betroffen. Hier erwarten nur 14 Prozent der Unternehmen einen Umsatzrückgang von mehr als zehn Prozent. Also weniger als die Hälfte des Umfragedurchschnitts.

 

Digitalisierung nimmt zu

Einen deutlichen Schwung im Bereich der Digitalisierung scheint die Pandemie allerdings auch mit sich zu bringen. „Die Pandemie hat 30 Prozent der Unternehmen dazu veranlasst, verstärkt zu digitalisieren. Insbesondere die Gewinnung von Kunden durch eine Online-Präsenz hat stark zugenommen“, so die IHKs.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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