Schwerin: Impfmanagement steht stetig vor Herausforderungen
Weiterhin kommt Deutschland beim Impfen gegen das Corona-Virus nur schleppend voran. Die Gründe darüber sind hinlänglich diskutiert. Allerdings scheinen sich um das Mittel des Herstellers AstraZeneca weitere Fragen aufzutun. So
Weiterhin kommt Deutschland beim Impfen gegen das Corona-Virus nur schleppend voran. Die Gründe darüber sind hinlänglich diskutiert. Allerdings scheinen sich um das Mittel des Herstellers AstraZeneca weitere Fragen aufzutun. So war bereits bekannt, dass die Wirksamkeit des Mittels gegen die südafrikanische Mutation des Coronavirus alles andere als sicher ist. Entsprechende Untersuchungen scheinen hier die eher pessimistischen Annahmen zu bestätigen. Der Impfstoff scheint gegen leichte und mittlere Verläufe der Coronaerkrankung nur minimal zu schützen. Zu schweren Verläufen gibt es noch keine abschließenden Aussagen. Südafrika stoppte bereits die Impfkampagne und will eine Million Dosen des Impfstoffs zurückgeben. Da die Mutation inzwischen auch Deutschland erreicht hat, ist die Skepsis gegenüber dem Mittel eher gewachsen.
Impfstoff von AstraZeneca stellt Impfmanagement vor Herausforderungen
Der Hersteller hat sich, wie unter anderem die Tagesschau berichtete, vorgenommen, den Impfstoff anzupassen. Man hofft, die für eine Massenproduktion des dann angepassten Mittels auf sechs bis neun Monate zu verkürzen. Bis dahin aber bleibt es bei der offenbar zu geringen Wirksamkeit gegen die südafrikanische Mutation. Scheinbar soll das aber nicht das einzige Problem des Impfstoffs bleiben. Denn auch in Schweden haben, wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, zwei Regionen die Impfungen mit dem Mittel gestoppt. Hintergrund dieser Entscheidung sind überraschend häufig und stark auftretende Nebenwirkungen nach der Impfung, die im konkreten fall zu Personalnotstand in mindestens zwei schwedischen Krankenhäusern führten. 400 Mitarbeiter der beiden Einrichtungen waren mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft worden. Etwa 100 zeigten starke Symptome wie Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Fieber. Alle sind krankgeschrieben.
Starke Nebenwirkungen bei unerwartet hoher Anzahl an Geimpften
Auch in Deutschland kam es bereits zu ähnlichen Zwischenfällen. So berichtet der Merkur von mindestens 21 nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin krankheitsbedingt ausgefallenen Mitarbeitern bei Rettungsdienst und Feuerwehr im Landkreis Minden-Lübbecke (NRW). Auch sie zeigten die beschriebenen Symptome. Zwar gilt der Impfstoff auch weiterhin als sicher und für den Kampf gegen das Coronavirus geeignet. Dennoch aber lassen die Entwicklungen gerade hinsichtlich der Frage, wer wann geimpft wird, aufhorchen. Auch in Schwerin dürfte das Impfmanagement daher die Entwicklungen im Blick behalten, um gegebenenfalls reagieren zu können.
UB-Fraktion in Schwerin: Impfmanagement optimieren und Zugang zum Impfzentrum verbessern
Eben dieses Impfmanagement in Schwerin haben auch die Mitglieder der Fraktion der Unabhängigen Bürger in Schwerin im Blick. Mit dem Ziel, möglichst keine Menschen „durchs Raster“ fallen zu lassen, schlägt die Fraktion eine zusätzliche Einbeziehung von Hausärzten und verschiedenen Einrichtungen in die Abläufe vor. Auch regt man Erleichterungen beim Zugang zum Impfzentrum an. „Wir sorgen uns darum, ob alle älteren Menschen, die ohne Angehörige, Betreuer oder sonstige helfende Personen vor Ort leben, Impftermine allein organisieren können. Für uns wäre es denkbar, die Schweriner Hausärzte nicht nur beim Impfen mit einzubeziehen, sondern über sie auch eine gezielte Ansprache ihrer älteren Patienten zu organisieren, damit keiner durchs Raster fällt, nur weil es an Unterstützung fehlt“, so UB-Stadtvertreter Heiko Schönsee.
Rollstühle ausleihbar – aber man muss erstmal hinkommen
Als ein positives Beispiel führt die Fraktion eine Einrichtung für Betreutes Wohnen in Schwerin -Neumühle an. Die überwiegend über 80-jährigen Bewohner hatte man dort – unabhängig vom Anfangsbuchstaben des Namens – befragt, wer eine Impfung möchte. Diese erfolgte im Anschluss direkt vor Ort. So mussten die Senioren nicht extra ins Impfzentrum. Wer dort aber doch hin muss, sollte einen besseren Zugang ermöglicht bekommen. Dies ist der zweite Wunsch der UB-Fraktion. Denn derzeit kann man nicht mit dem Auto vorfahren. „Ältere Leute, die nicht mehr so mobil sind, müssen die Strecke vom Parkplatz aus mühselig bewältigen, schwierig bei Eis und Schnee. Es sind zwar Rollstühle vorhanden die man sich ausleihen kann, nur diese stehen im Gebäude, zu dem man ja auch erst mal hinkommen muss. Wir wünschen uns hier schnell eine Verbesserung“, so die Vorsitzende des Behindertenbeirates und Mitglied der UB-Fraktion Angelika Stoof.