Schwerin: Inzidenzwert in der Landeshauptstadt steigt deutlich an
Schon seit mehreren Tagen in Folge sind deutschlandweit die Inzidenzzahlen wieder im Steigen begriffen: Die Zeit der harmlos wirkenden Situation aufgrund minimaler Neuinfektionszahlen und dabei sogar sinkender Inzidenzen scheint vorerst
Schon seit mehreren Tagen in Folge sind deutschlandweit die Inzidenzzahlen wieder im Steigen begriffen: Die Zeit der harmlos wirkenden Situation aufgrund minimaler Neuinfektionszahlen und dabei sogar sinkender Inzidenzen scheint vorerst erneut vorbei. Erste Warnungen kommen bereits von Wissenschaftlern, dass dies der Beginn der Delta-Welle in Deutschland sein könnte. Mit knapp 50 Prozent komplett „durchgeimpfter“ Bundesbürger stünde diese Welle eine viel zu kleine Anzahl an Geimpften gegenüber. Die Gefahr erneut massiv steigender Infektionszahlen, aber auch wieder ansteigender Krankenhausbelegungen ist daher alles andere als ausgeschlossen.
Deutschlandweit steigen Infektionszahlen täglich weiter an
Auch aus dem Schulbereich kommen deutliche Stimmen, die zur Vorsicht mahnen. Denn bereits in gut einer Woche starten hier im Land wieder die Unterrichte. Dann soll es nicht nur in Präsenzunterricht sondern auch in Präsenzpflicht wieder losgehen. Allerdings zeichnet sich ab, dass wie vor einem Jahr wenig bis gar nichts in den Schulen geschehen ist. Keine Luftfilter in den Räumen, keine Konzepte für einen sanften Start, kaum Digitalisierungsentwicklungen, auch keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen in den dann wieder übervollen Klassenräumen. Immer mehr Eltern sorgen sich, ihre Kinder in eine programmierte Infektionsgefahr zu schicken.
All das mag noch, bei einer deutschlandweiten Inzidenz von gut 13 nicht so dramatisch klingen. Aus Sicht des Landesdurchschnitts in MV mit einer Inzidenz von 4,3 erscheint die Lage noch „entspannter“. Ein Blick in die Landeshauptstadt Schwerin aber reicht in diesen Tagen aus, um zu sehen, wie schnell sich die Situation drehen kann. Denn hier lag der Inzidenzwert nun schon einige Tage in Folge bei knapp über 10, und damit mehr als doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt. Schon das erschien viel. Gestern nun aber kam es dann wieder „dicke“.
Schwerin: Inzidenz verdoppelt sich fast auf nun 22
Denn es wurden dem Schweriner Gesundheitsamt neun Neuinfektionen gemeldet. Der höchste Tageswert seit Langem. Das aktuelle Infektionsgeschehen steht dabei zum einen im Zusammenhang mit einem Ferienfreizeitcamp in Westmecklenburg, in dem Kinder aus mehreren Landkreisen betreut wurden. Allein vier Fälle haben zudem einen Bezug zu Urlaubsrückkehrern aus Spanien. Die Inzidenz in der Landeshauptstadt steigt von 12,5 auf nun 22,0.
Badenschier appelliert an Reiserückkehrer
Oberbürgermeister Rico Badenschier richtete an Reiserückkehrer aus Ländern mit hohen Fallzahlen den dringenden Appell, in den ersten fünf Tagen nach der Rückkehr aus dem Urlaub unbedingt ihre Kontakte zu reduzieren und die freiwilligen kostenlosen Bürgertests zu nutzen, auch wenn das von der Verordnungslage derzeit nicht zwingend vorgeschrieben wird. Er forderte außerdem, bundesweit zu wirksamen Quarantänemaßnahmen für Rückkehrer aus Risikogebieten zurückzukehren: „Bis dahin bitte ich Reiserückkehrer dringend, eigene Vorkehrungen zu treffen, damit sie Familienmitglieder, Nachbarn, Freunde und Arbeitskollegen nicht unwissentlich anstecken. Ein Discobesuch, kurz nachdem man aus dem Spanien-Urlaub gekommen ist, ist derzeit jedenfalls nicht angebracht.“
