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Schwerin: Kita-Schließungen stehen unmittelbar bevor

Inzwischen ist Mecklenburg-Vorpommern praktisch das letzte Bundesland, in dem Schulen und Kitas noch nicht flächendeckend geschlossen sind. Das Corona-Virus hat sich so rasant entwickelt, dass entsprechende Maßnahmen unumgänglich sind. Die

  • Veröffentlicht März 14, 2020
Mit solchen Bildern kann eventuell erst einmal Schluss sein. Das Corona-Virus wird wohl auch in MV zu Schließungen der Kitas führen. | Foto: Symbolbild

Inzwischen ist Mecklenburg-Vorpommern praktisch das letzte Bundesland, in dem Schulen und Kitas noch nicht flächendeckend geschlossen sind. Das Corona-Virus hat sich so rasant entwickelt, dass entsprechende Maßnahmen unumgänglich sind. Die Entscheidungen der Hansestadt Rostock und des Landkreises Ludwigslust-Parchim am gestrigen Freitag, eben diese Schließung aber dennoch bereits anzuordnen zeigt jedoch, dass man durchaus dringenden Handlungsbedarf sieht. Auch hier im Land. Heute nun tritt in dieser Frage das Kabinett zu einer Sondersitzung zusammen. Mit dabei sind die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte sowie die Landräte von MV. Also sitzt dann auch der Oberbürgermeister von Schwerin, Dr. Rico Badenschier, mit am Tisch.

Sozialministerin hat Erlass zur Kitaschließung vorbereitet

Wie wir am gestrigen späten Abend auf Anfrage beim Sozialministerium MV erfuhren, steht nun auch in unserem Land eine Schließung zumindest aller Kitas direkt bevor. Sozialministerin Stefanie Drese hat bereits eine entsprechende Allgemeinverfügung für die Sondersitzung in Schwerin vorbereitet. Darin schlägt sie der Landesregierung vor, Krippen, Kindergärten, Horte und Kindertagespflegestellen in Mecklenburg-Vorpommern ab Montag (16. März) zu schließen. Diese Regelung soll bis zum Ende der Osterferien gelten. „Wir wissen, die vorgesehenen Maßnahmen sind weitreichend. Sie dienen aber der Prävention und dem Schutz der Bevölkerung, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems sowie der öffentlichen Daseinsvorsorge. Verbunden mit der Verfügung ist eine Sicherstellung der Notfallversorgung – aber wirklich nur in begründeten Ausnahmefällen. 

Da es mit Blick auf die Entwicklungen im gesamten Bundesgebiet schwer verständlich wäre, dass eine solche Vorlage der Fachministerin durch das Kabinett abgelehnt wird, können wir davon ausgehen, dass ab Montag die Kitas schließen. Aus dem Bildungsministerium war im Gegensatz zum Sozialministerium bislang nichts zu hören. Von dort kam keine Antwort auf eine Anfrage unserer Redaktion. Dennoch aber scheint sich abzuzeichnen, dass auch die Schulen im gesamten Land ab Montag vorerst geschlossen bleiben. Dies zumindest hieß es gestern Abend aus sonst recht gut unterrichteten Kreisen. Mit Spannung darf man abwarten, ob die Landesregierung eventuell noch weitere Maßnahmen beschließt. 


Eine bewegte Woche mit einer aktiven Hansestadt und mancher Kehrtwende

Noch bis Mitte dieser Woche war das Land eher sehr zurückhaltend mit Maßnahmen, die das öffentliche Leben aufgrund des Corona-Virus einschränken würden. Am Mittwoch erklärte beispielsweise Gesundheitsminister Glawe noch sehr klar, dass es keine Veranstaltunsgverbote o.ä. geben würde. Auch zu diesem Zeitpunkt fuhr die Hansestadt Rostock bereits eine restriktivere Linie. Zum Schutz der Bevölkerung erließ man dort ein Verbot von Großveranstaltungen. Am Donnerstag kam dann die komplette Kehrtwende des Gesundheitsministers. Auch er verbot nun flächendeckend Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmer. Die Landeshauptstadt Schwerin verschärfte die landesweit geltenden Regelungen sogar noch etwas. Die Schließung von Kitas oder Schulen war bis dahin aber noch nicht vorgesehen. Als Freitag ein Bundesland nach dem anderen Schulen und Kitas schloss, erwartete man dies eigentlich auch für MV. Aus dem Bildungsministerium hieß es, dies sei nicht auszuschließen. In einer Erklärung der Ministerpräsidentin am Freitagmittag aber blieb erst einmal alles beim Alten.

Aber Manuela Schwesig kündigte eben die Sondersitzung ihres Kabinetts für heute an. Wieder handelte Rostock. Und auch der Landkreis Ludwigslust-Parchim erklärte die Schließung von Kitas und Schulen ab Montag. Schwerin erklärte, man werde sich an der Landeslinie orientieren. Einige Schulen in Schwerin aber spekulierten offenbar bereits darauf, dass es am Montag erst einmal nicht weitergeht. Sie baten die Schüler, alle wichtigen Dinge, die sonst oft in der Schulen bleiben, mit nach hause zu nehmen. 

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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