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Schwerin: Klare Forderung nach deutlich besserem Betreuungsschlüssel

Die Erzbistümer Hamburg und Berlin und die jeweiligen Caritasverbände fordern mehr Geld für die Betreuung in den Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern. „Im Bundesvergleich hat unser Land einen der ungünstigsten Betreuungsschlüssel. Wir

  • Veröffentlicht Juni 24, 2021
Klare Forderungen zur Verbesserung der Situation in den Kitas in MV kommen von der Katholischen Kirche und der Caritas. | Foto: privat

Die Erzbistümer Hamburg und Berlin und die jeweiligen Caritasverbände fordern mehr Geld für die Betreuung in den Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern.

„Im Bundesvergleich hat unser Land einen der ungünstigsten Betreuungsschlüssel. Wir fordern deshalb eine Anpassung des Betreuungsschlüssels auf mindestens den Bundesdurchschnitt“, sagte Claudia Schophuis, Leiterin des Katholischen Büros, am Dienstag (22. Juni 2021) in Schwerin. So könne auch in unserem Bundesland jedes Kind die ihm zustehenden Förderung erhalten. Ziel müsse sein, dass in der Krippe drei, im Kindergarten acht und im Hort zwölf Kinder von einer Fachkraft betreut werden. Derzeit seien die Kindergruppen für eine Fachkraft viel größer.

 

Statt kostenloser Kita für alle, hätte man auch Betreuungsschlüssel ändern können

Entsprechende Möglichkeiten hätten die Bundesmittel des Gute-Kita-Gesetzes bereits geboten. Allerdings nutzte die die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) dafür, pauschal die Elternbeiträge abzuschaffen. Seither müssen auch Besser- und Best-Verdienende diese Beiträge für ihre Kinder nicht mehr entrichten. Dafür aber änderte das Land am hier seitens der Kirche und der Caritas kritisierten Betreuungsschlüssel praktisch nichts, sondern versuchte diesen gar argumentativ noch als besonders positiv darzustellen. 

 

Forderung auch nach mehr Engagement bei der Fachkräftegewinnung und -sicherung

Neben dieser Veränderung fordern Kirche und Caritas zudem deutlich mehr Initiativen auf Landesebene bei der Fachkräftegewinnung für Kindertageseinrichtungen. „Wir müssen Ausbildung und Beruf attraktiver gestalten, gerechter vergüten und bessere Arbeitsbedingungen schaffen“, forderte der Diözesan-Caritas-Direktor des Erzbistums Hamburg, Steffen Feldmann. Nur so sei es möglich, im bundesweiten Wettbewerb qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.

Die Erzbistümer und deren Wohlfahrtsverbände, als nicht unbedeutende Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern, stimmen damit in die Forderungen der Gewerkschaften und Elternräten im Bundeslandes ein, die sich derzeit stark für eine besser Fachkraft-Kind-Relation in den Einrichtungen einsetzen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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