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Schwerin: Klimabündnis demonstrierte am Freitag

Am vergangenen Freitag kam es am Südufer des Pfaffenteichs in Schwerin nicht nur zu einer unübersehbaren Aktion der Gastronomen und Hoteliers der Landeshauptstadt (wir berichteten). Stühle und Bettend es Protests

  • Veröffentlicht April 27, 2020
Auch in der Coronakrise bleibt das Klimabündnis Schwerin aktiv. | Foto: Klimabündnis

Am vergangenen Freitag kam es am Südufer des Pfaffenteichs in Schwerin nicht nur zu einer unübersehbaren Aktion der Gastronomen und Hoteliers der Landeshauptstadt (wir berichteten). Stühle und Bettend es Protests waren kaum abgebaut, da startete eine weitere Kundgebung. Parents for Future hatte aufgerufen, den Klimawandel wieder in den Focus zu rücken. Während an vielen Orten in Deutschland ein digitaler Protest aufgrund der Corona-Krise stattfand, gingen die erlaubten 50 Personen in Schwerin auf die Straße. Im Anschluss veröffentlichte das Klimabündnis, vertreten durch die Sprecherin Jana Wolff, Schwerin eine Erklärung und wandte sich mit Fragen an Stadt und Wirtschaftsverbände.

 

Das Klimabündnis Schwerin fordert eine Weichenstellung für eine generationengerechte Zukunft

Die Coronakrise zeigt uns in diesen Tagen, dass die Gesundheit der Menschen wichtiger ist als das Wirtschaftswachstum. Dieser Erkenntnis schließt sich die Klimaschutzbewegung an und hat deshalb am Freitag, dem 24.04.2020 den Tag des internationalen Klimastreiks im Netz und vereinzelt auf der Straße organisiert.

Im Einklang mit den Corona-Regeln versammelten sich 50 Aktive des Schweriner Klimabündnisses am Pfaffenteich, damit die international vereinbarten Klimaziele in Zeiten der Corona-Pandemie nicht vergessen werden. Die 1,5 bestimmt derzeit unser Leben: Mindestens 1,5 Meter sind dabei wichtig für die Überwindung der Pandemie. Maximal 1,5°C Erderwärmung sind essentiell für das Überleben der Menschheit!

„Systemrelevant sind nicht Spekulanten“

In der aktuellen Situation erkennen wir: Eine CO²-Reduktion ist möglich. Systemrelevant sind dabei die Menschen, die mit ihrer Arbeit Werte und Gemeinwohl erschaffen. Und nicht die, die mit ihrem oder dem Vermögen anderer auf den Finanzmärkten spekulieren. Das Wachstum der Wirtschaft nützt vor allem den Renditen der Superreichen. Es gefährdet die Zukunft unserer Kinder. Die globalen Warenströme machen abhängig und führen anderswo oft zu Armut und schlechten Lebensbedingungen, aus denen Migrationsdruck entsteht. Die Zukunft ist regional.

Hier in Schwerin zeigten über 1.800 Menschen im September 2019 auf der größten Demonstration seit der Wende, wie wichtig ihnen die Sorgen um den Klimawandel und eine generationengerechte Zukunft sind und dass neue Wege und Lösungen gesucht und gefunden werden müssen.

Klimabündnis fordert gesamtgesellschaftliches Umdenken

Eine andere Welt ist möglich.  Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ist nicht alternativlos! Ideen für eine gemeinwohlorientierte Neuausrichtung gibt es viele. Das Klimabündnis Schwerin möchte die Forderungen der Fridays for Future -Bewegung aufnehmen und zur Gestaltung bringen. Deshalb setzt es sich für eine Stärkung der regionalen und kreislauffähigen Wirtschaft ein, die die Risiken globaler Warenströme verringert.  Dem Klimabündnis Schwerin haben sich nicht nur Umwelt- und Klimaschutzorganisationen, sondern auch gemeinwohlorientierte und global gerecht agierende Gruppen und Organisationen angeschlossen. Es strebt an, auch weiterhin Partner in der Stadtverwaltung, in der Wirtschaft und im Handel der Region zu finden. Das gemeinsame Ziel ist, Konzepte für eine nachhaltige, solidarische und regionale Wirtschaft auszugestalten.

Konkrete Fragestellungen

Dazu möchten wir folgende Fragen an die Stadt und die Wirtschaftsverbände in Schwerin stellen:

  1. Welche Maßnahmen trifft die Stadt, um die regionale Wirtschaft und den Einzelhandel zu stärken?
  2. Wir wollen eine lebendige Innenstadt in Schwerin erhalten. Wie können wir Megakonzernen wie z.B. Amazon und seinem gesellschaftsfeindlichen Geschäftsgebaren etwas entgegensetzen? Während Einzelhändler mit geschlossenen Läden massenhaft der Pleite entgegentreiben, startet Amazon richtig durch und setzt 10 Milliarden in 10 Tagen um. Und wir alle wissen: „Die Konzentration von Reichtum gefährdet die Demokratie!“
  3. Wie gewährleistet die Stadt Schwerin die Beteiligung der BürgerInnen bei den entscheidenden Fragen für unsere Zukunft?

Anmerkung der Redaktion: Erklärung und Fragen sind unverändert wiedergegeben.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

1 Comment

  • Vor und seit Jahren gab und gibt es die Idee einer regionalen Komplementärwährung – auch Regiogeld genannt.

    Eine kommunale Zusatzwährung würde zum einen die regionale Wirtschaft untereinander stärker vernetzen, und andererseits Geldmengen, Finanzströme im Stadtgebiet halten.

    Diese Forderung wurde bisher verlacht.

    Das scheint sich nun langsam zu ändern.

    Gut so.

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