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Schwerin: Kultur in MV steht vor Neustart – Tourismusöffnungen schon früher?!

In dieser Woche kommt es nun zu einem wahren Marathon an Sitzungen und Pressekonferenzen rund um die Lockdown-Öffnungen in Mecklenburg-Vorpommern: eine Woche also ganz nach dem Wunsch der Ministerpräsidentin, die

  • Veröffentlicht Mai 26, 2021
Das gute Vorankommen bei den Impfungen und ein weiter deutlich sinkendes Infektionsgeschehen machen nun deutliche Öffnungsschritte auch in der Kultur in MV möglich. | Foto: Pete Linforth

In dieser Woche kommt es nun zu einem wahren Marathon an Sitzungen und Pressekonferenzen rund um die Lockdown-Öffnungen in Mecklenburg-Vorpommern: eine Woche also ganz nach dem Wunsch der Ministerpräsidentin, die während der Pandemie schon wiederholt ihre Freude an möglichst vielen Presseauftritten durch aktives Handeln unter Beweis gestellt hatte. Nun, da sie aus ihrer Reha zurück ist, können die Öffnungen also beschlossen und verkündet werden.

 

Offenbar will Schwesig Tourismusöffnung um zehn Tage vorziehen

Am gestrigen Tagesverlauf war dabei etwas überraschend bereits bekannt geworden, dass es im Bereich des Tourismus, der an sich erst am heutigen Mittwoch seinen Corona-Gipfel abhält, offenbar zu vorgezogenen Öffnungen kommen soll. Hier sollen die Öffnungen offenbar um zehn Tage vorgezogen werden. Hotels sollen demnach dann für Menschen aus MV bereits ab Freitag öffnen dürfen. Ab dem 4. Juni sollen dann alle Bundesbürger wieder in MV Urlaub machen können. Eine Ankündigung, die vermutlich so mache Überraschungs-Falte in Hotelier-Gesichter treibt. Denn binnen zwei Tagen Hotels für die Einheimischen wieder hochzufahren, dürfte praktisch unmöglich sein. Aber selbst die Zeit bis zum 4. Juni könnte für nicht wenige zu einer kaum überwindbaren Hürde werden. Schon die nur etwa 1,5 Wochen zwischen Entscheidung und Öffnung der Gastronomien waren wiederholt aus der Branche als „Unkenntnis der realen Situation in zahlreichen Gastronomien“ bezeichnet worden. Zu kurz für nicht wenige, so dass – nicht allein aus Gästemangel aufgrund fehlender Touristen – zahlreiche Betriebe noch geschlossen sind. Auch hier braucht es Zeit, bis die einzelnen Unternehmen nach sieben Monaten Schließung wieder anlaufen können. Nicht anders sieht es bei den Hotels aus. 

 

Tourismus-Ankündigungen mit Signalwirkung für Kulturgipfel

Die Ankündigungen der vorgezogenen Tourismusöffnungen hatten für viele allerdings auch bereits vor dem Kultur-Gipfel eine Signalwirkung. Denn niemand konnte sich so wirklich vorstellen, dass Schwesig, die nun wieder in Schwerin war, das Land für Touristen öffnet, diese dann aber vor komplett geschlossenen Kultureinrichtungen stehen lässt. Eine Annahme, die sich, wie wir nun wissen, bestätigte. Bleibt abzuwarten, ob die Ministerpräsidentin heute noch eine Überraschung aus dem Hut zaubert, und wie letztlich die Hotels und Pensionen mit den vermutlich extrem kurzen Vorlaufzeiten umgehen. Angekündigt allerdings ist bereits wieder eine Pressekonferenz. Es kommt also, wie vom NDR bereits angekündigt: Wenn Manuela Schwesig nach ihrer Reha wieder in Schwerin ist, kommt es zu weiteren Öffnungsschritten, da sie diese dann wieder selbst verkünden kann…

 

Am 1. Juni startet Kulturbereich im Land wieder

Die erwartete Signalwirkung in Richtung der Ergebisse des Kulturgipfels bewahrheitete sich gestern auf jeden Fall. „Das kulturelle Leben in unserem Land kann wieder starten“. Dabei sprach Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zudem davon, dass es „gerade die Kulturbranche war, die sehr verantwortungsbewusst den Kurs der Sicherheit, den Schutz vor Corona mitgetragen hat, und oft nicht so im Mittelpunkt stand, wie andere“. Eine Äußerung, die so manchen in anderen Bereichen und Branchen wie ein Schlag ins Gesicht vorgekommen sein dürfte. 

Voraussetzung für die Kulturöffnungen sei, so Schwesig, eine stabile Landes-Inzidenz unter 50, eine Entschärfung der Lage in den Kliniken und ein gutes Vorankommen in der Impfkampagne. Das stimmt insoweit, als dass das die Aussage der Regierungschefin vor dem Lockdown war. Allerdings galt diese Aussage seinerzeit für alle Bereiche außer den Schulen. Dennoch kam es bereits vor dem Erreichen dieser Zielstellungen zu ersten verbindlichen Öffnungszusagen anderer Bereiche des öffentlichen Lebens. Aber sei es wie es sei: Der Kulturstart steht bevor. Am 1. Juni soll sie wieder starten. Dann können Museen, Gedenkstätten und Ausstellungen wieder öffnen. Es öffnen Bibliotheken und Archive. Zudem sollen Musik- und Jugendkunstschulen wieder starten dürfen. Wie im Sport sind dann wieder Gruppenangebote innen und außen möglich. 

 

Am 21. Juni folgt der nächste Schritt

Auch sollen wieder kleine Veranstaltungen – innen bis 15 Personen, außen bis 25 Personen – zugelassen sein. Etwas überraschend kam dann noch der Nachsatz von Manuela Schwesig: „Aber auch größere Veranstaltungen sollen möglich sein, die dann von den Gesundheitsämtern genehmigt werden müssen.“ Auch sei das Tanzen wieder möglich. Mehr sagte die Ministerpräsidentin nicht dazu. Sollte sich bei Freunden von Clubs oder großen, ausgelassenen Feiern in diesem Moment Freude eingestellt haben, nahm Ministerin Bettina Martin diese Hoffnungen wieder. Es handelt sich um Tanzschulen und Tanzgruppen. Ab dem 21. Juni steht dann „der nächste große Schritt“ auf dem Plan. Ab dann sollen wieder große kulturelle Veranstaltungen ohne zusätzliche Genehmigungen stattfinden können. Zudem sind dann Kinoöffnungen geplant. 

 

 

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

1 Comment

  • Die Sorge, dass kurzfristige Öffnungstermin die Branche vor Herausforderungen stellt, ist natürlich berechtigt. Bei den Ordnungsmassnahmen geht es aber nicht darum, die Wiedereröffnung zu organisieren. Dafür sind die Vorschriften nicht da. Die Schliessung ist nur berechtigt, wenn eine Gefahr besteht. Fällt die Gefahr weg, ist die Grundlage für eine Schliessungsanordnung auch weg. Dann fehlt es an einer Grundlage für die Anordung einer weiteren Frist bis zur Öffnung. Gefahr weg/klein: Schliessung beenden! Alles andere ist eine Frage der Organisation der Gastronomen und rechtfertigt keine Beschränkungen bei der Berufsaussübung. Weitere Fristen bis sich alle organisieren konnten wären unberechtigt gegenüber denjenigen, die schon alles vorbereitet haben und loslegen könnten. ZB FeWo- Vermieter, Pensionsbetreiber etc.

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