Schwerin: Lichterzelte zur Mahnung
In verschiedenen Orten der Welt finden in diesen Tagen zahlreiche Gedenkveranstaltungen rund um das Ende des II. Weltkrieges statt. Ein historischer Tage, der wie viele weitere Teile des öffentlichen Lebens,
In verschiedenen Orten der Welt finden in diesen Tagen zahlreiche Gedenkveranstaltungen rund um das Ende des II. Weltkrieges statt. Ein historischer Tage, der wie viele weitere Teile des öffentlichen Lebens, vom Kampf gegen die weltweite Corona-Pandemie betroffen ist. Große Feierlichkeiten müssen entfallen – kleine aber nicht minder deutliche Signale sind da Gebot der Stunde. Dies gilt dabei nicht allein für staatliche Veranstaltungen. Auch private Initiativen sind mit dieser Situation konfrontiert.
Initiativen gedenken in Schwerin
Vor dem Hintergrund des Gedenkens an den 75. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkrieges luden daher die Schweriner Bündnisse „Für ein friedliches und weltoffenes Schwerin“, „Schwerin für alle“ sowie engagierte Einzelpersonen und Partnervereine wie der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V. zu einer Demonstration auf dem Marktplatz ein. Die Versammlungsauflagen begrenzten die Veranstaltung auf 50 Personen, die unter Berücksichtigung des Abstandsgebotes zusammenkamen.
Beleuchtete Zelte auf dem Marktplatz Schwerin als Symbol
Neben einer Ausstellung von 47 kreativ gestalteten Themenplakaten, die das Gedenken an die Gräueltaten des NS-Regimes und pazifistische Forderungen beinhalteten, gedachten die Teilnehmer auch der Flucht und Vertreibung von Menschen. „Es gerät angesichts der direkten Kriegshandlungen unter Einsatz von Waffengewalt oft in Vergessenheit, dass etwa 13 Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene, aber vor allem auch zwölf Millionen ‚Displaced Persons‘ – ehemalige Zwangsarbeiter und befreite KZ-Insassen aus ganz Europa – nach dem 8. Mai 1945 eine neue Heimat finden bzw. repatriiert werden mussten.“ erläutert Dr. Daniel Trepsdorf. Er ist hauptberulich engagiert im RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur und ehrenamtlich in der Kommunalpolitik Schwerin engagiert.
„Die Zelte vor dem Schweriner Dom sind ein Symbol dafür, was für ein Leid und welches Unrecht Menschen wiederfährt, die aufgrund von Krieg, Naturkatastrophen oder ökonomischer Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen müssen. Allein im letzten Jahr waren über 70 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht. Davor dürfen wir nicht die Augen verschließen, denn Ignoranz ist die Grausamkeit der Gleichgültigen.“, so Trepsdorf weiter.