Schwerin: Manch Diebesgut lässt nur Kopfschütteln zu
Immer wieder kommen vor allem in der Nacht Gegenstände aus dem öffentlichen Raum abhanden. Blumen werden aus Kübeln gerissen, Verkehrsschilder von A nach B getragen. Aber auch Fahrräder und andere
Immer wieder kommen vor allem in der Nacht Gegenstände aus dem öffentlichen Raum abhanden. Blumen werden aus Kübeln gerissen, Verkehrsschilder von A nach B getragen. Aber auch Fahrräder und andere nicht sicher genug angeschlossene Gegenstände verschwinden. Und dann scheinen es einige Diebe auch auf äußerst merkwürdiges, weil an sich eher langweiliges Diebesgut abgesehen zu haben.
Rot-weiße Warnschilder von Terrasse abgeschraubt
Als Matthias Schubert, Inhaber eines kleinen beliebten Bistros in der Puschkinstraße, in dem vegetarische und vegane Gerichte das Angebot bestimmen, gestern früh zur Arbeit kam, störte ihn etwas. Auf den ersten Blick war ihm aber gar nicht klar, was es war. Irgendetwas war anders an seiner Außenterrasse, auf der aktuell von Montag bis Freitag unter Coronabedingungenvier Tische Platz finden. Aber weder eine Pflanze fehlte doch sonst etwas auf der Fläche. „Dann sah ich es. Da hatte mir doch tatsächlich jemand die rot-weiß-gestreiften Warnschilder, die als Sicherheitsmaßnahme auf beiden Seiten der an der Terrasse hängen, geklaut.“ Und es fehlten auch tatsächlich beide.
Wirkt wie eine Lapalie – hat aber Auswirkungen
Schubert setzte sich umgehend mit dem kommunalen Eigenbetrieb SDS der Stadt Schwerin in Verbindung. Denn deren Schilder waren es letztlich. Im Rahmen der Aufstellung hatten die Mitarbeiter vor einigen Wochen extrem schnell und unbürokratisch gehandelt und in kürzester Zeit die beiden Verkehrszeichen zum Bistro gebracht. Schubert schraubte sie an, und die Pflicht war damit erfüllt. Denn sie Zeichen sind Teil der Genehmigung. Nun aber musste der gelernte Koch den SDS und auch die Polizei informieren. „Erstens sind es ja nicht meine Schilder, die verschwunden sind. Und zweitens muss ich mich ja absichern, damit vorübergehend der Betrieb weitergehen kann. Das Vorhandensein der Schilder ist schließlich eine berechtigte Auflage der Stadt.“
Bistrobetreiber dankbar für schnelles Handeln
Auch die beiden Beamten, die schon kurze Zeit später vor Ort eintrafen, bestätigten dies. Und sie stellten fest, dass die Schilder tatsächlich „ganz sauber“ abgeschraubt wurden. Es gab keinerlei Spuren von Gewalteinwirkung. Lediglich die feinen Schraubenlöcher waren erkennbar. Nun mag sich jeder über die Hintergründe denken, was er möchte. Aber man kann zumindest skeptisch dahingehend sein, dass es ein Streich unter Alkoholeinfluss war. Denn selten führt man mal eben so einen Schraubendreher mit sich. Aber sei es, wie es sei: Inzwischen hängen schon zwei neue Schilder. „Die Mitarbeiter vom SDS sind wirklich große Klasse. Wie schon beim ersten Mal hat Herr Bannow mir sofort total unbürokratisch geholfen. Noch bevor ich geöffnet hatte, waren zwei neue Schilder am richtigen Platz“, zeigt sich Matthias Schubert vom Bistro „Feine Kost“ begeistert und dankbar. „Und auch ein großes Dankeschön an die beiden Beamten der Polizei. Sie waren wirklich schnell bei mir und haben den an sich ja wirklich kleinen Vorfall mit guter Laune und aller Professionalität aufgenommen.“