Schwerin: Mehr Qualität für Kitas gefordert
Bereits Mitte Januar hatten die Beratungen zur geplanten neuen „Kita-Satzung“ in Schwerin für deutlichen Wirbel gesorgt. Damals hatte SPD-Fraktionsmitglied Annika Kuchmetzki die Fraktionen von CDU/FDP und Unabhängigen Bürgern (UB) angegriffen.
Bereits Mitte Januar hatten die Beratungen zur geplanten neuen „Kita-Satzung“ in Schwerin für deutlichen Wirbel gesorgt. Damals hatte SPD-Fraktionsmitglied Annika Kuchmetzki die Fraktionen von CDU/FDP und Unabhängigen Bürgern (UB) angegriffen. Letztere hatten dabei im Jugendhilfeausschuss eine weitere Beratung des Satzungsentwurfs von der Tagesordnung genommen. Während Kuchmetzki den Vertretern der beiden Fraktionen „Arbeitsverweigerung“ vorwarf, verwiesen diese u.a. auf zu spät vorgelegte Unterlagen. Die Vorwürfe der SPD-Kommunalpolitikerin wiesen sie zudem deutlich zurück.
Persönliche Angriffe weichen sachlichen Forderungen
Inzwischen sind die Wogen wieder ein wenig geglättet. Zumindest scheint der scharfe Unterton wieder zugunsten einer Diskussion in der Sache zu weichen. Denn aus den Reihen der CDU/FDP-Fraktion kommt nun die klare Forderung nach einer weiteren inhaltlichen Überarbeitung des Papiers. Dabei soll der Oberbürgermeister zum Beispiel eine detailliertere Übersicht zu Ausfallzeiten in den Kitas von Schwerin vorlegen. Unter Einbeziehung eben dieser Zahlen soll die Verwaltung dann Vorschläge zu einer „vollauskömmlichen Kompensation dieser Ausfallzeiten“ vorlegen. Die Träger sollen im Ergebnis unter anderem in die Lage versetzt werden, einen entsprechend höheren Personalaufwand zu finanzieren.
CDU/FDP-Fraktion mit klaren Forderungen
„Zum Wohle der Kinder nehmen wir die Expertisen von Stadtelternrat und Gewerkschaft sehr ernst. Mit unseren ergänzenden Vorschlägen zur aktuellen Verwaltungsvorlage wollen wir die hohe Qualität der Schweriner Kinderbetreuung sichern aber auch weiter erhöhen“ so Silvia Rabethge. Darüber hinaus erhebt die Fraktion die Forderung nach Vorschlägen, wie der Fachkraft-Kind-Schlüssel (Anzahl der Kinder auf eine Fachkraft) sowie Zeiten für unmittelbare pädagogische Arbeit verbessert werden können. „Darüber hinaus sehen wir den Oberbürgermeister zur Einhaltung des neuen Kindertagesförderungsgesetz (KiföG) in der Verantwortung, die Themenfelder „Berücksichtigung von Ausbildungskapazitäten“ und „Sonderbelastungen in Einrichtungen mit besonderen Schwerpunkten“ in der Schweriner Satzung stärker zu gewichten“, so Rabethge.
Erneute Elternbefragung gefordert
Ein entsprechend ausgerichteter Änderungsantrag der Fraktion greift diese genannten Forderungen nun klar auf. Zudem sieht er eine Einbeziehung der Eltern vor. Dabei denken die Kommunalpolitiker speziell an eine erneute Befragung nach Inkrafttreten der Veränderungen. „Bei der zuletzt durchgeführten Evaluierung waren erhebliche Bedarfe von Seiten der Schweriner Eltern zutage gekommen. Diskrepanzen gab es z.B. bei den Öffnungszeiten der Einrichtungen in manchen Stadtteilen und bei der Abdeckung der Betreuungsbedarfe im Ferienhort. Trotz gesetzlicher Festlegungen zum Umfang des Ferienhortes sieht die Schweriner Praxis anders aus. Manche Eltern müssen zur Abdeckung der Ferienzeiten getrennt voneinander Urlaub einreichen. Andere vereinbaren wegen mangelnder Ferienbetreuung mit ihren Chefs sogar auf die Ferien befristete Teilzeitarbeit. Ein ‚Weiter so‘ darf es daher nicht geben“, so Silvia Rabethge.