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Schwerin möchte „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation”

Die Bundesregierung möchte im Rahmen eines Städtewettbewerbs einen Standort für ein neues „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation" finden. Auf Initiative der Grünen-Fraktion der Stadt soll sich Schwerin bewerben.

  • Veröffentlicht Juni 23, 2022
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Mitte Mai ergriff die Frak­tion Bündnis90/Die Grü­nen in der Stadtvertre­tung Schw­erins die Ini­tia­tive, ein zu grün­den­des „Zukun­ft­szen­trum für Deutsche Ein­heit und Europäis­che Trans­for­ma­tion” nach Schw­erin zu holen. Eine entsprechende Insti­tu­tion hat­te die Bun­desregierung im Rah­men ihrer ersten Klausurta­gung auf Schloss Mese­berg konkretisiert. Das Zukun­ft­szen­trum soll dem­nach Forschung zu den Umbrüchen nach der Vere­ini­gung betreiben und vorang­brin­gen, Ausstel­lun­gen, die auch die Leis­tung der Men­schen in den neuen Bun­deslän­dern würdi­gen, erar­beit­en und real­isieren, sowie Raum für Begeg­nun­gen und Ver­anstal­tun­gen sein.

 

Stadtvertretung Schwerin folgte Grünen Antrag – Schwerin soll sich bewerben

Über den Stan­dort soll nach Wun­sch der Bun­desregierung ein Städtewet­tbe­werb entschei­den. Einige Städte hat­ten sich zwis­chen­zeitlich auch bewor­ben. Aus MV aber kam kein entsprechen­der Gedanke. Geschweige denn eine Bewreer­bung. Daher die Idee der Grü­nen-Frak­tion, dass Schw­erin seinen „Hut in den Ring wer­fen” solle. „Schw­erin hat als ehe­ma­lige DDR-Bezirksstadt mit der Ver­wirk­lichung der deutschen Ein­heit viele Umbrüche erfahren. Zwar gilt das für die gesamten neuen Bun­deslän­der, doch die Stadt ste­ht wie nur wenige andere für den Auf­bruch mit der friedlichen Rev­o­lu­tion und die Son­nen- und Schat­ten­seit­en bei­der deutsch­er Gesellschaftssys­teme. Eine Stadt, in der dieser Wan­del so beein­druck­end sicht­bar wird, ist aus unser­er Sicht ein würdi­ger Stan­dort für das geplante Zukun­ft­szen­trum”, so Frak­tion­s­mit­glied Arndt Müller im Mai.

 

Aus Landtagsopposition kommt Unterstützung

Dieser Über­legung schloss sich die Stadtvertre­tung auf Ihrer Mai-Sitzung dann auch an. Schw­erin solle sich bewer­ben, so die Kom­mu­nalpoli­tik. Und nun kommt auch entsprechen­der Rück­en­wind aus dem Land­tag. Denn die Oppo­si­tions­frak­tio­nen CDU, Grüne und FDP fordern die Lan­desregierung auf, eine Bewer­bung aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern entsprechend zu unter­stützen. „Wir waren über­rascht, dass dieses wichtige The­ma bish­er von der Lan­desregierung über­haupt nicht wahrgenom­men wurde”, so Grü­nen-Stadt­frak­tions-Mit­glied Müller, der mit dem Antrag der Schw­er­iner Grü­nen-Frak­tion einen wichti­gen Impuls geset­zt sieht. Für Meck­len­burg-Vor­pom­mern und konkret für Schw­erin böte ein solch­es Zukun­ft­szen­trum eine große Chance. „Sie sollte mit einem parteiüber­greifend­en Bünd­nis genutzt wer­den. Deshalb wür­den wir es sehr begrüßen, wenn der aktuelle Antrag an den Land­tag von allen demokratis­chen Frak­tio­nen, also auch von den Regierungs­frak­tio­nen, unter­stützt wer­den würde. Wir sind sich­er: Nur mit einem solchen Sig­nal der Geschlossen­heit find­en wir bei der Bun­desregierung für unser gemein­sames Anliegen auch tat­säch­lich Gehör”, so Müller.

 

Oberbürgermeister ist bereits in der Sache aktiv

Wie Stadt­sprecherin Michaela Chris­ten auf Anfrage unser­er Redak­tion mit­teilte, war Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er seit dem Beschluss in der let­zten Stadtvertre­tung bere­its aktiv in der Sache. So fan­den ver­schiedene informelle Gespräche mit entsprechen­den Inter­essen­bekun­dun­gen auf Bun­des- und Lan­desebene statt. „Eine Bewer­bung Schw­erins für das ‚Zukun­ft­szen­trum für Deutsche Ein­heit und Europäis­che Trans­for­ma­tion‘ wird vor allem dann erfol­gre­ich sein, wenn wir bessere und überzeu­gen­dere Argu­mente als andere haben”, heißt es aus der Stadtver­wal­tung. Schw­erin müsse sich schließlich gegen Stan­dorte durch­set­zen, deren Namen eng mit dem Beginn der friedlichen Rev­o­lu­tion in der DDR ver­bun­den sind.

 

Noch heißt es: Warten auf die Ausschreibung

Derzeit liefen, so Michaela Chris­ten, die Vor­bere­itun­gen auf den Auss­chrei­bungsstart. Erst dann könne anhand des genauen Auss­chrei­bung­s­textes und der Ver­gabekri­te­rien auch die Bewer­bung Schw­erins konkret entste­hen. „Die Ansied­lung der mit diesem Zen­trum ver­bun­de­nen wis­senschaftlichen Kapaz­itäten in Schw­erin wäre jedoch sehr zu begrüßen”, so die Stadt.

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

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