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Schwerin: Museum erwirbt weitere DDR-Kunst

Der Samm­lungs-Schw­er­punkt „DDR-Kun­st” der Staatlichen Schlöss­er, Gärten und Kun­st­samm­lun­gen Meck­len­burg-Vor­pom­mern (SSGK MV) mit Sitz in Schw­erin wächst weit­er. Mit Kun­stankäufen bedeu­ten­der Werke der Kün­stler Hans Ticha und Gün­ther Hornig fand

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  • Veröffentlicht August 19, 2020
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Das Staatliche Muse­um am Alten Garten in Schw­erin

Der Samm­lungs-Schw­er­punkt „DDR-Kun­st” der Staatlichen Schlöss­er, Gärten und Kun­st­samm­lun­gen Meck­len­burg-Vor­pom­mern (SSGK MV) mit Sitz in Schw­erin wächst weit­er. Mit Kun­stankäufen bedeu­ten­der Werke der Kün­stler Hans Ticha und Gün­ther Hornig fand dabei nun eine punk­tuelle Samm­lungsergänzung statt.

Sammlung an DDR-Kunst ausgebaut

Der Erwerb der ins­ge­samt sieben Gemälde erfol­gte sowohl durch die SSGK als auch durch die Fre­unde des Staatlichen Muse­ums Schw­erin e.V. Let­ztere erwar­ben drei Werke von Ticha im Wert von ins­ge­samt 70.000 Euro zu Gun­sten der SSGK MV, die damit Eigen­tümer wur­den. „Wir haben damit bedeu­tende Ergänzun­gen der Samm­lung vorgenom­men. Ticha und Hornig – diese zwei Posi­tio­nen sind für die DDR-Kun­st aus heutiger Sicht sehr wichtig. Für ins­ge­samt 150.000 € kon­nten wir nun 7 Werke der bei­den DDR-Kün­stler in die Gemälde­samm­lung aufnehmen“, so Dr. Pirko Zin­now, Direk­torin der SSGK MV.

Werke von Hans Ticha und Günther Hornig

Hans Ticha, 1940 geboren, agierte, so heißt es aus dem Staatlichen Muse­um Schw­erin,  wie ein west­lich­er Pop Art-Kün­stler und befragte in sein­er Malerei Ide­ale, aber auch Rit­uale des Sozial­is­mus made in DDR. So spielt sein Werk „Hochruf“ von 1982 auf die Total­ität des dama­li­gen Sys­tems an. Das Gemälde zeigt zum einen die geballte Faust des Sozial­is­mus. Zudem akzen­tu­iert es einen run­den Kopf, der nur dazu da zu sein scheint, Losun­gen her­auszuschreien. „Sieger im Radren­nen“ von 1970 spiegelt hinge­gen in kri­tis­ch­er Weise die Funk­tion des Sports für die DDR wieder. Während sich “Ost­seestrand“ von 1970 mit Aspek­ten des Urlaubs auseinan­der set­zt.

Gün­ther Hornig zählt zu den weni­gen her­aus­ra­gen­den abstrak­ten Kün­stlern in der DDR. In sein­er Kun­st spiegeln sich sowohl Frei­heit und Vergänglichkeit als auch, wie er selb­st fes­thält, die „Last überkommen­er Wer­tigkeit“. Sein Werk hat er abseits des Main­streams der DDR-Kun­st entwick­elt. Par­al­lel zu sein­er Lehrtätigkeit an der Hochschule in Dres­den zählten seine Akademieklassen zu Orten der freien Kom­mu­nika­tion. Neben zwei Reliefs aus den 1970er und 80er Jahren bein­hal­tet der Ankauf zudem zwei Nach­wen­de­bilder. Sie alle verdeut­lichen Hornigs Ver­weigerung, den Dog­men des Real­is­mus zu entsprechen.

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