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Schwerin: Oberbürgermeister begrüßt Theater-Spitze

Seit gestern früh herrscht etwas mehr Klarheit, was die personelle Entwicklung des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin betrifft. Wie wir bereits berichteten, informierte Kultusministerin Bettina Martin erst die Belegschaft und im

  • Veröffentlicht Juni 11, 2020
Großes Haus in Schwerin mit neuer Doppelspitze | Foto: © Silke Winkler

Seit gestern früh herrscht etwas mehr Klarheit, was die personelle Entwicklung des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin betrifft. Wie wir bereits berichteten, informierte Kultusministerin Bettina Martin erst die Belegschaft und im Anschluss auch die Öffentlichkeit über die neue Doppelspitze. Hans-Georg Wagner, aktuell  übernimmt die Position des Generalintendanten und somit künstlerischen Leiters des Hauses. Erstmals soll es auch einen Kaufmännischen Geschäftsführer in einer neuen Doppelspitze geben. Diese Funktion übernimmt Christian Schwandt. Er hatte die gleiche Funktion bislang am Theater in Lübeck inne.

Schwandt startet in Schwerin Anfang 2021, Wegner folgt dann im Sommer 

In zwei Etappen treten die beiden Neuen ihre Jobs in Schwerin an. Während Wegner noch ein gutes Jahr Zeit hat, bis er im Sommer 2021 als Generalintendant in Schwerin das künstlerische Zepter in die Hand nimmt, geht es bei Christian Schwandt etwas schneller. Der 57-jährige startet bereits zu Beginn des kommenden Jahres. Dann heißt es also für den scheidenden Intendanten Lars Tietje, einige Monate mit Schwandt zusammen zu arbeiten.

Ministerin in Schwerin: „Das Haus ist nun in den Führungspositionen sehr gut aufgestellt“ 

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Herrn Wegner und Herrn Schwandt zwei so erfahrene und begeisterte Theaterleute gewinnen konnten. Sie werden unser Theater künstlerisch und auch organisatorisch in eine gute Zukunft führen. Wenn in Zukunft über das Mecklenburgische Staatstheater gesprochen wird, soll wieder die Kunst im Vordergrund stehen.“ Die Ministerin, die das Theater als ein „echtes Juwel“ bezeichnete, das weit über die Region hinaus strahle, spielte dabei auf die zuletzt von Querelen zwischen Belegschaft und Intendanz geprägte Situation an.

Badenschier: „Zwei erfahrene und begeisterte Theaterexperten gewonnen“

Auch aus der Spitze der Landeshauptstadt Schwerin war die Erleichterung durchaus zu spüren. Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier, der als Vertreter der Anteile am Theater haltenden Stadt in der Findungskommission saß, zeigte sich zufrieden. Einerseits sicherlich auch, wie Ministerin Martin, dass nun wieder Kunst und Inhalte im Mittelpunkt stehen können. Aber auch die personelle Besetzung der neuen Doppelspitze fand seine absolute Zustimmung. „Mit dem neuen Generalintendanten Hans-Georg Wegner als künstlerischen Leiter und Christian Schwandt als kaufmännischen Geschäftsführer haben wir für den kulturellen Leuchtturm in der Landeshauptstadt eine hervorragende Wahl aus einem hochkarätigen Bewerberfeld getroffen. Beide Persönlichkeiten widerspiegeln durch ihren persönlichen und beruflichen Werdegang die Umbrüche des Kulturbetriebs insbesondere in den neuen Bundesländern. Wir haben zwei erfahrene und begeisterte Theaterexperten für das Staatstheater Schwerin gewonnen, die dem Haus neue Impulse geben werden“, so Dr. Badenschier.

Belegschaft nun mit Klarheit in Sachen Hausleitung

Aus dem Haus selbst war noch nicht all zu viel zu erfahren. Grundsätzlich zeigte sich scheinbar, wie wir erfuhren, viel Erleichterung dahingehend, dass nun die Unsicherheit hinsichtlich der personellen Besetzung der Intendanz beendet sei. Aber dies ist natürlich nur ein erster Teil. Denn nun gilt es abzuwarten, welche Veränderungen dem neuen Duo vorschweben und welche Konsequenzen diese haben – auch personeller Natur. Wegner hatte bereits in der Videokonferenz gegenüber der Belegschaft angedeutet, dass hausinterne Fürstentümer zugunsten eines echten Miteinanders abgebaut werden müssten. Auch möchte er in Schwerin einen wirklichen Neustart ermöglichen, der sicherlich nicht ohne den einen oder anderen personellen Wechsel vonstatten gehen kann.

Erst einmal möchte er die kommenden Monate aber für Gespräche im Sinne eines Kennenlernens nutzen. Inhaltlich – dies setzt für die Belegschaft aber auch das Publikum bereits erste Signale – möchte der 51-jährige laut NDR-Informationen an große Theatertraditionen der 1970er und 1980er Jahre anknüpfen. Volkstheater galt damals als Theater, das sein Publikum ernst nimmt.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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