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Schwerin: Polizei ehrt Taxifahrer für engagierte Aktion

Es wird wohl kein Zufall gewesen sein, dass sich die Kriminalpolizei Schwerin den gestrigen Tag aussuchte, um einen Taxifahrer zu ehren. Der aufmerksame Mann hatte Ende 2019 eine ältere Dame

  • Veröffentlicht Februar 12, 2020
v.l.n.r. Andreas Aschenbrenner (Leiter KPI Schwerin), Rainer Franke (ausgezeichneter Taxifahrer), Frank Thomas (Leiter des zuständ. Fachkommissariats) | Foto: Polizei Schwerin

Es wird wohl kein Zufall gewesen sein, dass sich die Kriminalpolizei Schwerin den gestrigen Tag aussuchte, um einen Taxifahrer zu ehren. Der aufmerksame Mann hatte Ende 2019 eine ältere Dame davor bewahrt, einen hohen Geldbetrag an Betrüger auszuhändigen. Ebenfalls gestern veröffentlichte das Landeskriminalamt MV eine passende Statistik. Darin wird deutlich, dass die Zahl der versuchten und realisierten Trickstraftaten zu Lasten älterer Mitbürger 2019 zugenommen hat. Vor allem aber steig die Beute. Ergaunerten die juristisch wie moralisch zu verurteilenden Täter 2018 noch 440.000 Euro waren es im letzten Jahr stolze 1,47 Mio Euro.

83-jährige wollte 30.000 Euro an angebliche Nichte übergeben

Daher war der Tag der Ehrung des engagierten Taxifahrers Rainer Franke durch Kriminaldirektor Andreas Saschenbrenner in Schwerin sicher bewusst terminiert. Was war aber konkret geschehen? Am 16. Dezember 2019 er hielt die 83-jährige Rentnerin einen Anruf. Am anderen Ende war angeblich ihre Nichte. Sie erklärte, sie befände sich in diesem Augenblick bei einem Notar in Schwerin und bräuchte dringend eine fünfstellige Summe. Die ältere Dame glaubte die perfekt gespielte Situation und sagte 30.000 Euro zu. Mit einem Taxi fuhr sie umgehend zur Bank. Auf dieser Fahrt erfuhr ihr Fahrer, Rainer Franke, vom Vorhaben der Seniorin. Intensiv versuchte er die Dame sowohl auf der Hin- als auch der Rückfahrt von ihrem Vorhaben abzubringen. Geld an vermutlich Fremde zu übergeben, das sei zu riskant.

Taxifahrer lässt nicht locker und verhindert letztendlich den Betrug

Zwar glückte ihm sein gutes Zureden erst einmal nicht. Aber Franke ließ nicht locker. Zurück am Heimatort äußerte er seine Bedenken auch gegenüber der Tochter der 83-jährigen. Hier stieß er auf offene Ohren. Als die angebliche Nichte sich wieder meldete, um die Geldübergabe abzusprechen, übernahm die Tochter das Telefonat. Schließlich deckte sie dabei die betrügerische Handlung auf. Somit ist es letztlich maßgeblich Rainer Franke zu verdanken, dass die Rentnerin ihre 30.000 Euro nicht verloren hat. Dafür ehrte ihn die Kriminalpolizei Schwerin. Zurecht, wie wir finden!

 

 

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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