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Schwerin: Scheinbar wieder Bewegung bei Strandhotel

Vor wenigen Tagen belebte die Fraktion der Unabhängigen Bürger Schwerin die Diskussionen um das Strandhotel neu. In Zippendorf, direkt am Strand, verfällt das einstmals beliebte Restaurant und Hotel immer weiter.

  • Veröffentlicht Februar 24, 2020
Das Strandhotel Schwerin vor einigen Jahren – seither ist praktisch nichts geschehen. | Foto: privat

Vor wenigen Tagen belebte die Fraktion der Unabhängigen Bürger Schwerin die Diskussionen um das Strandhotel neu. In Zippendorf, direkt am Strand, verfällt das einstmals beliebte Restaurant und Hotel immer weiter. Immer wieder hatte es seit der Schließung Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Standortes gegeben. Vom modernsten Tagungshotel Europas bis hin zu Abriss und Neubau von Wohnungen reichten die Ideen inzwischen. Geschehen aber ist – abgesehen von gelegentlichen Eigentümerwechseln – nichts. 

Wohl ganz Schwerin hofft und fordert Entwicklungen an diesem Standort

Diese Situation finden nicht nur die Schwerinerinnen und Schweriner alles andere als befriedigend. Auch aus den Reihen der Kommunalpolitik kam und kommt immer wieder leise oder lautere Kritik am Status quo. Nachdem es zwischenzeitlich etwas ruhiger um das Objekt und die angrenzenden Flächen war, eröffneten vergangene Woche die Unabhängigen Bürger Schwerin die Diskussion neu. Dass die Fraktion damit in eine weiter offene Wunde stich, zeigten die zahlreichen Kommentare zu unserer Berichterstattung auf Facebook. Dabei gab es auch manch zustimmende Äußerung zu einer durchaus drastischen Forderung des Fraktionsmitglieds Manfred Strauß. „Die Sanierung des Strandhotels“, so Strauß, „muss endlich vorangetrieben werden, im Zweifel muss die Stadt da auch mal über drastische Maßnahmen, wie beispielsweise eine Enteignung nachdenken.“ Dass dies alles andere als einfach ist, wissen er und seine Fraktion natürlich auch. Dennoch scheint der Geduldsfaden auf Seiten der Politik extrem dünn.

Bernd Nottebaum | Foto: SIS / Christoph Müller

Baudezernent signalisiert zeitnahe Entwicklungen

Wir fragten zu diesem Thema beim Baudezernenten von Schwerin, Bernd Nottebaum, nach. Dieser reagierte schnell – und es scheint tatsächlich wieder etwas Bewegung in die Sache zu kommen. „Die Landeshauptstadt hat im September ein Anhörungsverfahren zum Erlass eines Modernisierungs- und Instandsetzungsgebotes gemäß § 177 BauGB für das Strandhotel eingeleitet. Der Eigentümer hat darauf hingewiesen, dass ein Beschluss zur Einleitung des Planänderungsverfahrens Voraussetzung für die Sanierung und Modernisierung des Gebäudes sei, da es in einem wirtschaftlichen Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung des Änderungsbereichs stehe. Die Verwaltung wird zu Mitte März den entsprechenden Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan in die politischen Gremien einbringen“, so Nottebaum.

Das klingt sehr eckig, weil fachpräzise ausgedrückt. Das ist aber in Ordnung weil nachvollziehbar. Denn wenn es vorwärts gehen soll, darf zumindest seitens der Verwaltung nicht emotional gehandelt werden. Man kann aber aus den Worten Nottebaums eindeutig herauslesen, dass schon in Kürze wieder intensivere Bewegung in die Grundstücksangelegenheit kommt. Wie das konkrete Papier dann aussieht, und wohin die Reise konkret geht, das müssen wir nun gemeinsam abwarten.

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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