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Schwerin: Schulstart bestimmendes Thema der Woche

Am ver­gan­genen Mon­tag begann auch in Schw­erin das neue Schul­jahr im Zeichen der weit­er­hin das tägliche Geschehen bes­tim­menden Coro­na-Pan­demie. Mit Span­nung schaute ganz Deutsch­land auf unser Bun­des­land, das nach den

  • Veröffentlicht August 7, 2020
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Zwar gilt auch an den Schulen in Schw­erin eine Maskenpflicht. Aber bis­lang zur Erle­ichterung viel­er nicht während des Unter­richts. | Foto: Sym­bol­bild

Am ver­gan­genen Mon­tag begann auch in Schw­erin das neue Schul­jahr im Zeichen der weit­er­hin das tägliche Geschehen bes­tim­menden Coro­na-Pan­demie. Mit Span­nung schaute ganz Deutsch­land auf unser Bun­des­land, das nach den Som­mer­fe­rien als erstes in einen doch recht speziellen „Regel­be­trieb” startete. Wür­den die Konzepte und diversen Maß­nah­men aus­re­ichen? Wie sieht ein Schu­lall­t­ag unter den neuen Bedin­gun­gen aus? In Schw­erin wur­den zudem schnell auch wieder alte Prob­leme erkennbar, die laut Kom­mu­nalpoli­tik­er Daniel Mes­lien (SPD) endlich ange­gan­gen wer­den müssen.

 

Auch für Marielle, die Tochter des stel­lvertre­tenden Stadt­präsi­den­ten von Schw­erin, Daniel Mes­lien, hieß es in diesen Tagen: Auf ins Schulleben. | Foto: pri­vat

Einschulung trotz Corona zu einem besonderen Tag machen

Die jüng­sten Schü­lerin­nen und Schüler, also die Erstk­lässler dieses Jahres, macht­en dabei bere­its am ver­gan­genen Sam­stag erste Erfahrung mit der neuen Sit­u­a­tion. Während son­st bunte, große Eröff­nungs­feiern an den Schulen üblich sind, stand auch an den Grund­schulen von Schw­erin alles im Zeichen der Hygien­eregeln und Abstandswahrung. Auch die Tochter des Kom­mu­nalpoli­tik­ers und stel­lvertre­tenden Stadt­präsi­den­ten von Schw­erin, Daniel Mes­lien, feierte ihren ersten Schul­t­ag. „Natür­lich haben wir uns das noch vor eini­gen Monat­en anders vorgestellt. Aber die Schule hat sich große Mühe gegeben, den Kindern einen schö­nen Start zu ermöglichen. Dabei war es sehr schade, dass auf­grund der Regeln nur die Eltern dabei sein kon­nten. Auch, dass sich nicht der ganze Jahrgang ken­nen­ler­nen kon­nte, da bei uns die Ein­schu­lung klassen­weise erfol­gte, ist natür­lich trau­rig”, so Mes­lien im Rück­blick.

Oma, Opa, Onkel und Tante – sie alle mussten also warten, bis die Tochter des engagierten SPD-Poli­tik­ers Marielle (6) mit ihren Eltern wieder aus der Schule kam. „Dann aber haben wir natür­lich alle zusam­men gefeiert. Wir sind essen gegan­gen, und später gab es dann Kuchen und Getränke im Grü­nen. Es war uns abso­lut wichtig, dass es für Marielle trotz allem ein beson­der­er und schön­er Tag wird, den sie gemein­sam mit der Fam­i­lie feiern kann.”

 

Seit Mittwoch zusätzliche Maskenpflicht an Schulen

Am Mon­tag starteten dann auch in Schw­erin alle Klassen­stufen in das neue Schul­jahr. Dabei gab es viel Neues zu beacht­en. Getren­nte Pausen­zeit­en, Abstands­ge­bote, zahlre­iche Hin­weis- und Warn­schilder sind nur einige der Punk­te im umfan­gre­ichen Hygien­e­plan der Lan­desregierung. Ob der „Regel­be­trieb”, wie es das Min­is­teri­um nen­nt, tat­säch­lich funk­tion­iert, kann noch nie­mand mit Sicher­heit sagen. Ange­fragt im Stadthaus Schw­erin, wie man dort die ersten Tage an den Schulen der Stadt ein­schätzt, ver­wies das Büro des Ober­bürg­er­meis­ters lediglich an das Bil­dungsmin­is­teri­um. Eine eigene Mei­n­ung zu diesem The­ma aktuell ober­ster Pri­or­ität hat man im ober­sten Stock­w­erk des Stadthaus­es schein­bar keine eigene Mei­n­ung. Zwar gab es in diesen Tagen an ein­er Schule in Neubran­den­burg einen ersten „Coro­na-Alarm”. Der aber ist dort auf Kon­tak­te außer­halb der Schule zurück­zuführen. In Schw­erin sind bis­lang keine der­ar­ti­gen Sit­u­a­tio­nen bekan­nt.

Und doch zeigte der Fall in Neubran­den­burg eben­so wie eine erste Regelver­schär­fung schon kurz nach Schul­be­ginn, wie all­ge­gen­wär­tig die Gefahr weit­er­hin ist. Seit Mittwoch müssen näm­lich alle Schü­lerin­nen und Schüler ab Klassen­stufe fünf auf dem Schul­gelände und außer­halb des Unter­richts einen Mund-Nase-Schutz tra­gen. Dies gilt auch für alle an den Schulen Beschäftigten. Ausgenom­men sind dabei alle Grund­schüler und diejeni­gen, für die auf­grund von Erkrankun­gen oder Behin­derun­gen das Tra­gen ein­er Maske nicht zumut­bar ist. Zudem gibt weit­ere Aus­nah­men, die let­ztlich, so die Kri­tik der Gew­erkschaft Erziehung und Wis­senschaft, bis­lang nicht gut genug kom­mu­niziert seien. Eben­so wie der Lan­dess­chüler­rat begrüßte man in Gew­erkschaft­skreisen aber grund­sät­zlich die Maskenpflicht. Vom Lan­desel­tern­rat hinge­gen kam Kri­tik – vor allem an der Maskenpflicht im Außen­bere­ich.

 

Min­is­teri­um wollte nur Lehrkräften an staatlichen Schulen kosten­freie Tests ermöglichen. | Foto: Sym­bol­bild

Ministerium wollte kostenlose Tests nicht allen Lehrkräften ermöglichen

Während diese Regelun­gen selb­stver­ständlich für alle Schulen gel­ten, wollte das Bil­dungsmin­is­teri­um an ander­er Stelle eine Unter­schei­dung machen. Und das bei einem sehr sen­si­blen The­ma. Den Lehrerin­nen und Lehrern im Land bot das Min­is­teri­um näm­lich kür­zlich mit großer Öffentlichkeit die Chance, sich 14-tägig kosten­los und auf frei­williger Basis auf Covid-19 testen zu lassen. Eine Regelung, die auf viel Zus­tim­mung stieß. Was man allerd­ings ver­schwieg war, dass dieses Ange­bot nur für die Schulen in staatlich­er Träger­schaft galt. In dieser Woche nun ern­tete das Min­is­teri­um dafür die zu erwartende Kri­tik. Die Arbeits­ge­mein­schaft freier Schulen forderte öffentlich, die kosten­freien Tests auch für die Schulen in freier Träger­schaft zu ermöglichen.

Gestern dann die Kehrtwende in Schw­erin. Laut ver­schieden­er Medi­en­berichte gilt das Ange­bot nun auch für die Lehrkräfte dieser Schulen. „Alles andere wäre auch schw­er nachvol­lziehbar gewe­sen”, so Daniel Mes­lien (SPD). „Das ist schon eine Frage der Gle­ich­be­hand­lung und Gerechtigkeit. Vor allem aber geht es hier doch um die Gesund­heit unser­er Kinder und die der vie­len engagierten Lehrkräfte im Land. Da kann und darf es keine Unter­schiede geben”, so Mes­lien.

Daniel Mes­lien, Vor­sitzen­der des Wirtschaft­sauss­chuss­es und Mit­glied der SPD-Frak­tion Schw­erin | Foto: SPD

Daniel Meslien (SPD) erneuert Forderung nach kostenlosem Nahverkehr für Schüler in Schwerin

Aber was wäre der Schu­lall­t­ag, wenn er neben all den neuen nicht auch gle­ich wieder alte Prob­leme offen­baren würde. Eines wurde dabei auch in Schw­erin sofort wieder aktuell. Die Frage nach dem sicheren Schul­weg und danach, wie die Kinder zur Schule kom­men. Denn schon Mon­tagfrüh standen wieder unzäh­lige „Eltern­taxis” vor den Schulen der Stadt, die ihre Kinder am lieb­sten bis in den Klassen­raum gefahren hät­ten.  Während ein neues Verkehrskonzept rund um den West­stadt-Cam­pus für erkennbar mehr Ord­nung sorgte, sah es an zahlre­ichen anderen Schulen wie gewohnt aus. Die „Eltern­taxis” hiel­ten, wo es ging – auch dort, wo sie nicht durften. Eine Möglichkeit, hier für etwas Ent­las­tung zu sor­gen, sehen mehrere Frak­tio­nen der Stadtvertre­tung Schw­erin schon länger in einem kosten­losen Schülerverkehr für alle Schüler bis Klassen­stufe 13. Und eben nicht nur für einige wenige, wie aktuell.

Auch Stadtvertreter Daniel Mes­lien (SPD) fordert dies nicht erst jet­zt, da seine Tochter Marielle zur Schule geht. „Ich würde mich freuen, wenn unsere Kinder und Jugendlichen auch in Schw­erin endlich Busse und Bah­nen kosten­los nutzen kön­nen. Seit mehreren Jahren sprechen sich nahezu alle Parteien dafür aus, dem Ros­tock­er Beispiel zu fol­gen”. Aus Mes­liens Sicht kön­nen den Worten nun bald Tat­en fol­gen. „Schon am 24. August kann die Stadtvertre­tung die Ver­wal­tung beauf­tra­gen, die Ein­führung in den näch­sten Monat­en umzuset­zen”, so Mes­lien, der schon lange engagiert für diese kosten­lose Beförderung ein­tritt.

 

Meslien fordert Konzepte für sichere Schulwege

Darüber hin­aus hat die Stadtvertre­tung in den ver­gan­genen Jahren ver­schiedene Ini­tia­tiv­en ges­tartet und Anfra­gen hin­sichtlich sicher­erer Schul­wege gestellt. Zulet­zt hat­te Stadtvertreter Hen­ning Förster für die Frak­tion „Die Partei.Die Linke” nochmals gefordert, den Fokus auf entsprechende Schul­weg­pläne zu leg­en (wir berichteten). Hier kann er sich auch der Unter­stützung seines SPD-Kol­le­gen Daniel Mes­lien sich­er sein. „Die Ver­wal­tung sollte in Zusam­me­nar­beit mit den jew­eili­gen Schulen dafür sor­gen, dass es für alle Schulen Konzepte für sichere Schul­wege gibt. Vielle­icht lässt sich an eini­gen Schulen in den Mor­gen­stun­den eine ein­stündi­ge Sper­rung der direkt angren­zen­den Straße prüfen. So hät­ten die Kinder dort unge­fährdet Vor­rang.”

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

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