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Schwerin: Seit 10 Jahren weihnachtliche Handwerkskunst

Wer mit offenen Augen über den Schweriner Weihnachtsmarkt geht, wird sie bestimmt schon entdeckt haben: Die großen Holzfiguren, die an den verschiedensten Stellen in den Straßen und auf den Plätzen

  • Veröffentlicht Dezember 21, 2019
Renata und Zenon Peplinski mit ihrem Hund Milenki – seit 10 Jahren fester Bestandteil auf dem Weihnachtsmarkt in Schwerin | Foto: Schweriner Weihnachtsmarkt

Wer mit offenen Augen über den Schweriner Weihnachtsmarkt geht, wird sie bestimmt schon entdeckt haben: Die großen Holzfiguren, die an den verschiedensten Stellen in den Straßen und auf den Plätzen stehen. Sie alle sind nicht das Ergebnis irgendeiner maschinellen Produktion. Alle Figuren sind echte Handarbeit. Und entstanden sind sie auf dem Schweriner Weihnachtsmarkt. Bis einschließlich 30. Dezember ist dieser noch in Schwerin geöffnet. Bis dahin könnten die Figuren also noch betrachtet und kleine Schnitzereien gekauft werden.

Handwerkskunst als Weihnachtsgeschenk

Die besonderen Nistkästen sind ein tolles Weihnachtsgeschenk | Foto: Schweriner Weihnachtsmarkt

Alle Figuren stammen aus der Hand des Holzbildhauers Zenon Peplinski, der gemeinsam mit seiner Frau Renata und Hund Milenki seit inzwischen 10 Jahren aus Polen nach Schwerin kommt, um hier ihre in liebevoller Handarbeit entstandenen Krippen, Figuren, Anhänger und viele weitere wundervolle Schnitzereien anzubieten. Eine besondere Reihe ganz besonderer handwerklicher Geschenke für das bevorstehende Weihnachtsfest. Sogar eine Reihe ähnlich aussehender Nistkästen gibt es. „Sie sind alle eine Karrikatur des Gesichtes meines Mannes“, sagt Renata lachend. „Das ist alles er.“

Die Besucher sind schon wie unsere Familie

Zahlreiche weihnachtliche Schnitzereien gibt es auf dem Posthof in Schwerin | Foto: Schweriner Weihnachtsmarkt

Derzeit sind die drei, die erkennbar nichts trennen kann, in ihrem Zelt auf dem Posthof zu finden. Meist sitzen sie dort gemeinsam und erzählen mit den vielen Besuchern. „Die Menschen kommen immer wieder gern zu uns, das merken wir. Wir alle sind inzwischen wie eine große Familie“, erzählt Renata. Ihre inzwischen eindeutige Liebe zu Schwerin und eben diese enge Verbundenheit mit den Menschen sind die wohl wichtigsten Gründe, weshalb Renata, Zenon und Milenki Jahr für Jahr wieder kommen und selbst das Weihnachtsfest hier verbringen. Für die zwei Tage, an denen der Weihnachtsmarkt geschlossen ist, fahren sie nicht nach Polen.

„Wir genießen dann einfach zu dritt unsere Ruhe.“ Diese Ruhe ist nach dann vier Wochen Marktzeit auch wichtig. Denn vor allem für Ihren Mann Zenon, der einer der letzten Holzbildhauer Polens ist, ist die Zeit in Schwerin kraftaufreibend. Alljährlich lässt er seit 2013 mindestens eine der großen Holzfiguren im Nachbarzelt entstehen, die dann im Folgejahr den Weihnachtsmarkt schmücken. In diesem Jahr wird es der zweite der Heiligen drei Könige sein. Nach Caspar 2018 entsteht derzeit Melchor. Im kommenden Jahr soll Balthasar das Trio dann komplettieren.

Wärme, Herzlichkeit und wundervolle Holzarbeiten auf dem Posthof

Jetzt noch das besondere Geschenk sichern | Foto: Schweriner Weihnachtsmarkt

Bis dahin sind es aber noch einmal 12 Monate, in denen viel Arbeit aber auch Freude vor ihnen liegt. Denn Zenon hat einen großen Auftrag für ein Museum angenommen Bis August wird er eine Vielzahl der großen Holzfiguren entstehen lassen. Und entsprechend ihrer Arbeitsteilung wird Renata sie liebevoll colorieren. Denn die eigentlich gelernte Ökonomin ist nicht nur seit inzwischen 32 Jahren Zenons Frau, sondern längst auch seine beste Unterstützung bei der Arbeit. Früher, erinnern sich die zwei, hat noch ihr Sohn Pavel mitgeholfen. „Inzwischen aber arbeitet er selbst und hat natürlich nicht mehr so viel Zeit“, sagt Renata mit dem liebevollen Blick einer stolzen Mutter. Und wo sie gerade bei der Familie ist. Renata holt ihr Handy heraus und zeigt stolz ein Foto ihrer kleinen Enkeltochter Luna. Sie ist letztes Jahr am 27. Dezember auf die Welt gekommen, als Oma und Opa hier in Schwerin waren. „Wir haben immerzu angerufen und gefragt, ob es schon soweit ist“, erinnert sich Zenon und lacht. Beide strahlen beim Anblick des Kindes ihrer Tochter Fabiola über das ganze Gesicht. „So verbindet uns Luna auch immer mit Schwerin“, lacht Renata.

Handgearbeitete Weihnachtsgeschenke – hier gibt es sie

Überhaupt wird schnell klar, dass hier in auf dem Posthof im Zelt von Zenon und Renata irgendwie immer Wärme und Herzlichkeit zu finden sind. „Wir sind einfach Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung“, strahlt Renata – obwohl draußen der Regen prasselt und bittet schon wieder eine Besucherin herein. „Sie müssen doch nicht im Regen stehen.“ Ein Besuch hier lohnt sich immer. Sei es, um zu schauen, wie weit Zenon mit dem zweiten König ist. Oder auch um eines der wundervollen handgefertigten Holzprodukte zu kaufen, die überwiegend aus der Rinde von Bäumen gefertigt sind. Oder natürlich, um die Nistkästen mal genau mit Zenons Gesicht zu vergleichen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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