Schwerin: Stadt nimmt Abschied von William Wolff

Wie wir bereits gestern berichteten, verstarb am Dienstag der langjährige Landesrabbiner und Ehrenbürger der Landeshauptstadt Schwerin, William Wolff, im Alter von 93 Jahren. Aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft kam es daher zu Beileidsbekundungen. In den sozialen Netzwerken verabschiedeten sich zudem zahlreiche Menschen von dem bekannten Schweriner, als der er sich selbst bezeichnete.

Ab heute, 14:30 Uhr, liegt ein Kondolenzbuch im Rathaus Schwerin aus

Gestern nun gab die Landeshauptstadt bekannt, dass heute (Freitag, 10. Juli 2020) ab 14:30 Uhr ein Kondolenzbuch im Altstädtischen Rathaus am Markt ausgelegt ist. In das Buch können dann all diejenigen, die William Wolff kannten und verehrten, Freunde, Bekannte und Weggefährten ganz eigene Worte des Abschieds und der Anteilnahme schreiben. Zuerst nutzen Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und Stadtpräsident Sebastian Ehlers die Möglichkeit des Abschieds. Das Kondolenzbuch der Landeshauptstadt liegt danach bis 19. Juli von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr im Rathausfoyer aus. Die Landeshauptstadt bittet die Trauernden bei der Eintragung in das Buch die derzeit erforderlichen Regeln einzuhalten.

Trauerfeier der Jüdischen Gemeinde um 15 Uhr auf dem Schlachtermarkt

Ebenfalls heute trifft sich um 15 Uhr die Jüdische Gemeinde Schwerin auf dem Schlachtermarkt, um ihrem langjährigen Landesrabbiner die letzte Ehre zu erweisen. Die Andacht beginnt dabei mit einer Gedenkminute. Im Anschluss richten u.a. Schwerins Oberbürgermeister Rico Bandenschier, Valeriy Bunimov im Namen des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden, Dr. Armin Jäger als langjähriger Weggefährte und Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama als Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz beim Zentralrat der Juden Worte an die Trauernden. Auch bei dieser Veranstaltung ist es wichtig, die momentan geltenden Regeln zu beachten. Daher sind eine Eintragung in Anwesenheitslisten und die Einhaltung des Mindestabstands erforderlich.

Große Anteilnahme auch aus der Nordkirche

Auch in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Norddeutschland (Nordkirche) nahm man die Nachricht vom Tod William Wolffs mit großer Trauer auf. Rabbi Wolff gehört für mich zu den Menschen, die ich am meisten bewundere und geachtet habe. Mit seiner Güte, seiner Verschmitztheit und seinem tiefgründigen Humor hat er viele Menschen berührt und erreicht. Mit ihm hat das Judentum in Mecklenburg-Vorpommern ein Gesicht bekommen, das Lebensfreude, eine große Offenheit und Menschenfreundlichkeit ausstrahlt. Sein Tod ist ein schmerzlicher Verlust für den christlich-jüdischen und interreligiösen Dialog in unserem Land. Auch den Menschen William Wolff werde ich sehr vermissen“, so Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern. Auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sprach den Angehörigen und all denjenigen, die den langjährigen Landesrabbiner nun vermissen, ihr Mitgefühl aus.