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Schwerin: Stadt sucht Ärzte zur Festanstellung

Es ist kein ganz neues Thema, dass sich die medizinische Versorgung gerade in den südlicher gelegenen Plattenbau-Stadtteilen von Schwerin zuspitzt. Die Stadt spricht inzwischen gar von einer Unterversorgung, die sich

  • Veröffentlicht November 24, 2020
Die StadtS chwerin will ein eigenes Medizinisches Versorgungszentrum gründen und sucht nun Ärzte zur Festanstellung. | Foto: Symbolbild

Es ist kein ganz neues Thema, dass sich die medizinische Versorgung gerade in den südlicher gelegenen Plattenbau-Stadtteilen von Schwerin zuspitzt. Die Stadt spricht inzwischen gar von einer Unterversorgung, die sich weiter verschärfen dürfte, wenn man nicht aktiv gegensteuert. Dieses Gegensteuern aber soll nun nicht durch freie Ärzte geschehen. Vielmehr möchte die Stadt Schwerin selbst nun im medizinischen Bereich aktiv werden. Staatlich angestellte Ärzte sollen dabei dem Problem begegnen.

 

In dichtbesiedelsten Stadtteilen fehlen Ärzte

Zum einen führt die demographische Entwicklung in den nächsten Jahren zu einem wachsenden Bedarf an ärztlicher Dienstleistung. Zum anderen werden seit Jahrzehnten tätige Mediziner in den Ruhestand gehen, Praxisnachfolger suchen und diese nicht in jedem Fall am derzeitigen Standort finden“. So analysiert der Oberbürgermeister von Schwerin, Dr. Rico Badenschier, die Situation. Wie die Stadtverwaltung darstellt, weist die medizinische Versorgung eben gerade in den Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz schon jetzt erkennbare Defizite auf. Sprich, es fehlen Ärzte – und das in verschiedenen Fachrichtungen. Und das, obwohl dort die höchste Einwohnerdichte der Stadt zu verzeichnen ist. Etwa ein Drittel aller Kinder leben dort.

 

Lösungsidee: Stadt will Ärzte einstellen

Dieser angespannten Situation stehen eine Innenstadt und an die Plattenbauviertel angrenzende Stadtteile gegenüber, in denen  eine erkennbare Konzentration an Kinderärzten und Allgemeinmedizinern bestehe. Dadurch ergibt sich eine auf die Einwohnerzahl Schwerins letztlich ausreichende Versorgung in diesen Bereichen. Statistik trifft also auf Realität. Denn ein statistisch vorhandener Arzt, der aber real in den genannten Stadtteilen nicht vorhanden ist, hilft niemandem. Die Stadt spricht gar von einem „Marktversagen“, dem sie nun selbst entgegentreten möchte. In Eigenregie möchte man ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrum errichten und so Ärzte für die „unterversorgten Stadtteile“ gewinnen. In einer „Anstalt öffentlichen Rechts“ sollen dann niedergelassene Ärzte im Anstellungsverhältnis arbeiten, erklärt die Stadtverwaltung Schwerin.

„Gerade viele junge Ärzte ziehen eine Anstellung in Wohnortnähe dem Gang in die Selbstständigkeit vor, weil sie geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten suchen. Wir wollen aber auch Ärzte ansprechen, die ihre letzten Berufsjahre nicht mehr als Selbstständige, sondern in einer Anstellung ausklingen lassen möchten und sich vielleicht mit anderen Kollegen die kassenärztliche Zulassung teilen wollen“, so der Oberbürgermeister.

Interessierte Mediziner können sich an die Beteiligungsmanagerin bei der Landeshauptstadt Schwerin, Doreen Zollodz, wenden. Die Stadt berät nach eigenen Aussagen diese Mediziner auch in rechtlichen Fragen. Frau Zollondz ist telefonisch unter (0385-) 545-1162 zu erreichen.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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