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Schwerin: UB-Fraktion will mehr seniorengerechtes Wohnen

Die Diskussion um die Situation auf dem Wohnungsmarkt von Schwerin ist keine neue. Seit mehreren Jahren kennen die Mietpreise mehr oder minder nur eine Richtung: Nach oben. Daher gestaltet es

  • Veröffentlicht Januar 26, 2021
Barrierefreie Wohnungen in die Nähe der älteren Menschen fordert die UB-Fraktion in Schwerin. | Foto: privat / Stux

Die Diskussion um die Situation auf dem Wohnungsmarkt von Schwerin ist keine neue. Seit mehreren Jahren kennen die Mietpreise mehr oder minder nur eine Richtung: Nach oben. Daher gestaltet es sich für viele Bewohner der Stadt zunehmend schwieriger, in den gewünschten Bereichen eine neue Wohnung zu finden. Wie überall gibt es auch hier Stadtteile, die dabei deutlich gefragter sind als andere. Von Mietpreissteigerungen allerdings ist das gesamte Stadtgebiet betroffen. Ein Ansatz, dennoch in der gesamten Stadt für möglichst breite Bevölkerungs“schichten“ Wohnraum vorhalten zu können, ist der geförderte Wohnungsbau. Durch Zuschuss staatlicher Gelder sollen im Mietpreis gebundene Wohnungen entstehen. Die Fraktion der Unabhängigen Bürger (UB) in Schwerin hat nun noch eine weitere Eigenschaft ausgemacht, die in Schwerin allerdings schon seit Längerem im Blick ist.

 

Forderung nach „barrierefreiem, erschwinglichem Wohnraum“ in Wohnortnähe

Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger (UB) Schwerin

Konkret dreht es sich dabei um die Thematik des „seniorengerechten Wohnens“. Die UB-Fraktion hat dabei allerdings vor allem diejenigen Stadtteile im Blick, in denen neue Baugebiete entstehen und in denen ein höherer Anteil an älteren Menschen in Eigenheimen lebt. Zielgruppe der Überlegungen sind also ältere Menschen, die ein eigenes Haus bewohnen, und die altersbedingt dieses abgeben wollen, nicht aber in ein Senioren- oder Pflegeheim ziehen möchten. Und die in der Nähe wohnen bleiben wollen. Hierbei benennen die Kommunalpolitiker speziell Neumühle, Görries, Wüstmark, Warnitz, Friedrichsthal, Mueß oder auch Wickendorf. In genau diesen Bereichen von Schwerin sollen nach dem Willen der UB-Fraktion „barrierefreie Mehrfamilienhäuser mit erschwinglichen Mietwohnungen“ entstehen. Ein anspruchsvoller Gedanke, denn die steigenden Mieten in ganz Deutschland, auch in Schwerin, sind vor allem auch auf deutlich gestiegene Herstellungspreise für Wohnraum zurückzuführen. Barrierefreier Wohnraum ist dabei mit zusätzlichen Anforderungen – häufig also noch höheren Baupreisen – verbunden. 

 

UB: Senioren wollen in gewohnter Umgebung bleiben

„In den nächsten Jahrzehnten ist für Schwerin nur ein leichter Zuwachs an jungen Menschen, jedoch ein starker Anstieg der älteren Bevölkerung zu erwarten. Knapp ein Viertel aller Schwerinerinnen und Schweriner sind derzeit bereits älter als 65 Jahre. […] Viele Senioren wollen vielmehr möglichst lange selbstbestimmt leben und nach Möglichkeit in der gewohnten Umgebung verbleiben. Dafür gibt es für diejenigen, die ihr Eigenheim aufgeben wollen, momentan zu wenige Angebote“, so der UB-Fraktionsvorsitzende Silvio Horn. Daher hat die Fraktion nun auch einen entsprechenden Antrag für die nächste Sitzung der Stadtvertretung Schwerin vorbereitet. Dieser soll das beschriebene Ziel voranbringen, entsprechenden Wohnraum in den Bereichen zu schaffen, in denen ein altersbedingter Wechsel aus Eigenheimen in Wohnungen anstehen könnte. 

 

Solveig Dahl (UB), Vors. Ortsbeirat Wüstmark/Göhrener Tannen

Attraktive Wohnformen für Senioren schaffen

„Die Stadtvertretung Schwerin sollte unseres Erachtens bereits bei der Planung von neuen Baugebieten den Bau seniorengerechter und barrierefreier Mietwohnungen vorsehen. Durch Bereitstellung attraktiver Mietobjekte in Wohnortnähe sollten wir darüber hinaus für unsere älteren Bürger mit bereits vorhandenem Eigenheim Anreize schaffen, den Übergang zum Wohnen zur Miete zu erleichtern. Insbesondere unsere städtische Wohnungsgesellschaft WGS sollte durch bezahlbare Angebote vorangehen“, so Solveig Dahl, Vorsitzende des Ortsbeirates Wüstmark/Göhrener Tannen. Sie sieht vor allem auch eine Einbindung der städtischen Wohnungsgesellschaft Schwerin. Im Antrag der UB-Fraktion heißt es dazu, die Gesellschaft solle „durch bezahlbare Angebote besonders eingebunden werden.“

Ob und wie dies der WGS möglich ist, bleibt abzuwarten. Denn letzten Endes muss auch sie die Kosten zur Errichtung neuer Gebäude zahlen, die auch andere Investoren tragen müssen. Und zumindest bislang schienen die Pläne der WGS in den kommenden Jahren auf andere Projekte orientiert zus ein.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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