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Schwerin: Und wieder mal das Strandhotel

Inzwis­chen kann ver­mut­lich schon nie­mand mehr die Ideen, Ansätze, Über­legun­gen und auch Gerüchte um das Strand­ho­tel in Schw­erin Zip­pen­dorf zählen. Von europaweit mod­ern­stem Kon­feren­zho­tel bis hin zu Abriss und Neubau

  • Veröffentlicht Februar 20, 2020
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Das Strand­ho­tel Schw­erin vor eini­gen Jahren – sei­ther ist prak­tisch nichts geschehen. | Foto: pri­vat

Inzwis­chen kann ver­mut­lich schon nie­mand mehr die Ideen, Ansätze, Über­legun­gen und auch Gerüchte um das Strand­ho­tel in Schw­erin Zip­pen­dorf zählen. Von europaweit mod­ern­stem Kon­feren­zho­tel bis hin zu Abriss und Neubau von Woh­nun­gen reicht­en die Schlagzeilen. Zulet­zt hat­te es mehrfach Hin und Her zwis­chen dem aktuellen Eigen­tümer – einem Schw­er­iner Unternehmer, dem Orts­beirat und der Ver­wal­tung gegeben. Grund war dabei in der Regel die Frage nach der max­i­mal möglichen Bebau­ung, nach Gebäude­höhen und manchem mehr.

Ideen gab es schon viele – Das Strandhotel verfällt aber weiter

Dabei soll zwis­chen­zeitlich auch ein inter­na­tion­al tätiger Investor den Anlauf unter­nom­men haben, den gordis­chen Knoten zu zer­schla­gen. Er wollte das gesamte Gelände kaufen und zu einem mod­er­nen Wohn­stan­dort entwick­eln. Aber auch dieser Anlauf scheit­erte. Man kon­nte sich nicht auf einen real­is­tis­chen Kauf­preis eini­gen, indi­vidu­elle Klein­in­ter­essen standen zudem im Weg. Und erneut machte das Gerücht eines nun doch wieder inter­essierten Hotelin­vestors die Runde. Aber am ende zählen nicht, Ideen, Fik­tio­nen oder Wun­schträume. Die harte Real­ität ist klar erkennbar: Das Strand­ho­tel ste­ht unverän­dert am Zip­pen­dor­fer Strand von Schw­erin und ver­fällt weit­er. 

UB-Fraktion bringt nochmals Öffentlichkeit in das Thema

Nachvol­lziehbar, dass bei einem Objekt von so öffentlichem Inter­esse auch die Kom­mu­nalpoli­tik nicht wegschaut. Zwar hat man nur bed­ingt Ein­flussmöglichkeit­en, schließlich han­delt es sich um ein pri­vates Gelände. Aber das darf natür­lich nicht davon abhal­ten, Entwick­lun­gen – oder bess­er Nicht-Entwick­lun­gen – kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. Daher wandte sich die Frak­tion der Unab­hängi­gen Bürg­er (UB) nun mit ein­er Anfrage an Ober­bürg­er­meis­ter Dr. Rico Baden­schi­er. Man möchte umfassend über den aktuellen Sach­stand informiert sein. Das erk­lärte Ziel: Es muss Bewe­gung in das The­ma kom­men, damit das Objekt nicht weit­er ver­fällt. 

Man­fred Strauß, stel­lv. UB-Frak­tionsvor­sitzen­der

Manfred Strauß (UB) bringt Enteignung ins Spiel

„Es darf hier gar nicht erst der Ein­druck entste­hen, dass wir hier alle taten­los zuse­hen, wie dieses ein­stige Pres­ti­geob­jekt von Schw­erin mehr und mehr ein­fach seinem Schick­sal über­lassen wird. […] Die Sanierung des Strand­ho­tels muss endlich vor­angetrieben wer­den, im Zweifel muss die Stadt da auch mal über drastis­che Maß­nah­men, wie beispiel­sweise eine Enteig­nung nach­denken”, so UB-Stadtvertreter Man­fred Strauß. Er kon­sta­tiert, dass in den ver­gan­genen ein bis zwei Jahren nichts passiert sei. Daher müsse nun die Ver­wal­tung han­deln. Strauß sieht, sich­er mit ein­er Por­tion Real­is­mus, an dem Stan­dort nicht zwin­gend eine Gas­tronomie. Er kann sich auch eine Ferien­an­lage oder andere Nutzungskonzepte vorstellen. „Diese müssten sich dann allerd­ings ins Wohnum­feld ein­fü­gen“, so Strauß.

Auch in Mueß gibt es noch so einen Fall

Die selb­st her­beige­führte neue öffentliche Debat­te zu diesem The­ma nutzt die Frak­tion auch gle­ich, um auf weit­ere Prob­lem­flächen hinzuweisen. So dürfe auch das Are­al „Zur Fähre” in Mueß nicht in Vergessen­heit ger­at­en. Auch hier ist es an der Zeit, dass der Investor endlich mal aufge­fordert wird, aktiv zu wer­den. In ein­er Stadt mit so viel Poten­zial, sollte es solche „Schand­flecke“ ein­fach nicht geben“, so Strauß abschließend.

 

  • Stephan Haring

    Stephan Har­ing ist freier Mitar­beit­er unser­er dig­i­tal­en Tageszeitung. Er hat ein Bach­e­lor-Studi­um der Kom­mu­nika­tion­swis­senschaften an der Uni­ver­sität Erfurt mit den Neben­fäch­ern Sozial­wis­senschaften & Poli­tik absolviert. Im Nach­hinein arbeit­ete er in lei­t­en­den Funk­tio­nen der Presse- & Öffentlichkeit­sar­beit, im Leitungs­bere­ich eines Unternehmens sowie als Rek­tor ein­er pri­vat geführten Hochschule. Zudem entwick­elte, organ­isierte und real­isierte er mit der durch ihn entwick­el­ten LOOK ein Fash­ion­event in Schw­erin. Heute arbeit­et er freiberu­flich als Tex­ter, Press­esprech­er und Tex­tko­r­rek­tor sowie als Berater in ver­schiede­nen Pro­jek­ten. In einem Schw­er­iner Orts­beirat ist er zudem ehre­namtlich als Vor­sitzen­der kom­mu­nalpoli­tisch aktiv.

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