Schwerin: Unternehmens-Lage besser als befürchtet
Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (IHK) hat in diesen Tagen über die Ergebnisse ihrer alljährlich erhobenen Konjunkturanalyse Westmecklenburg berichtet. Dabei zeichnet sich ein im Ergebnis doch besseres Bild ab,
Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (IHK) hat in diesen Tagen über die Ergebnisse ihrer alljährlich erhobenen Konjunkturanalyse Westmecklenburg berichtet. Dabei zeichnet sich ein im Ergebnis doch besseres Bild ab, als es die Kammer offenbar erwartet hatte. 83 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. „Lediglich“ 17 Prozent sprechen von einer schlechten Situation.
Ergebnisse der Konjunkturanalyse in Schwerin vorgestellt
Allerdings zeigt sich dabei auch ein alles andere als heterogenes Bild. Wenn auch nicht vollständig, zeigen sich sich die Unternehmen der Ernährungswirtschaft, des Baus sowie einzelne spezialisierte Metaller größtenteils zufrieden. So zeigt sich zum Beispiel im Gewerbebau eine erkennbare Schwäche. Als besonders angespannt bezeichnen die produzierenden Firmen im Rahmen der Konjunkturanalyse der IHK zu Schwerin ihre Situation, die mit den Bereichen Luftfahrt, Automobil und maritime Wirtschaft im wirtschaftlichen Austausch stehen. Erwartungsgemäß ist zudem ein großes Problem bei Reiseveranstaltern und Unternehmen der Personenbeförderung erkennbar. Auch der Blick nach vorn fällt – ebenfalls brachenvariabel – durchaus nicht so schlecht aus, wie es sicher mancher erwartet hatte. Ein Viertel der Unternehmen erwartet hier schlechtere Geschäfte. 13 Prozent setzen auf ein Anziehen der Konjunktur und 62 Prozent auf eine Seitwärtsbewegung.
IHK sieht unerwartet besseres Ergebnis der Analyse – aber auch viel Unsicherheit
Speziell diejenigen Unternehmen, die international agieren, blicken mit vielen Fragezeichen nach vorn. Dabei gehen aktuell 26 Prozent der exportierenden Unternehmen von Verschlechterungen in ihrem Außenhandelsgeschäft aus. Lediglich neun Prozent sehen Verbesserungen. Gründe dafür suchen die Firmen vor allem in der Bewertung ihrer jeweiligen Schwerpunktregionen und der dortigen Entwicklungen. Letztlich ist die wirtschaftliche Entwicklung der Handelspartner vor allem davon abhängig, ob, wann und in welchem Umfang sich die Pandemie eindämmen lässt.
Vergleicht man die diesjährigen Werte mit denen der Umfrage aus 2019 werden natürlich die Vorhersagen bestätigt. Denn hier spricht die IHK von einer deutlichen Eintrübung sowohl in der Bewertung der aktuellen Geschäftslage als auch der -erwartungen. „Der IHK-Konjunkturklimaindex für Westmecklenburg – der die Lage und Erwartungen der Unternehmen gleichgewichtet widergibt – steht aktuell bei 104,9 Punkten. Damit liegt er auf einem ähnlichen Niveau wie im Herbst 2009 und deutlich höher als im Frühsommer dieses Jahres, als ein historischer Einbruch auf 77,9 Punkte registriert wurde,“ erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach in Schwerin. „Die Verunsicherung der Unternehmen ist zwar im Vergleich zum Frühjahr geringer geworden, aber weiterhin beklagen 34 Prozent der Unternehmen die fehlende Planungssicherheit“, so Eisenach weiter. „Zuversichtlich stimmt uns, dass der Bedarf an Fachkräften weiterhin hoch ist.“