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Schwerin: Verdacht auf Kindesentziehung nicht bestätigt

  Vor etwa einein­halb Wochen wandte sich die Polizei Schw­erin mit ein­er drin­gen­den Bitte um Unter­stützung an die Bevölkerung. Am 19. Sep­tem­ber 2020 sollte dem­nach ein tune­sis­ch­er Staats­bürg­er seine marokkanis­che

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  • Veröffentlicht Oktober 6, 2020
Eine ver­meintliche Kinde­sentziehung in Schw­erin bestätigte sich nach Ermit­tlun­gen der Polizei nicht. | Foto: Sym­bol­bild

 

Vor etwa einein­halb Wochen wandte sich die Polizei Schw­erin mit ein­er drin­gen­den Bitte um Unter­stützung an die Bevölkerung. Am 19. Sep­tem­ber 2020 sollte dem­nach ein tune­sis­ch­er Staats­bürg­er seine marokkanis­che Lebens­ge­fährtin ange­grif­f­en haben und mit dem gemein­samen Kind ver­schwun­den sein. Daher stand der Tatver­dacht ein­er Kinde­sentziehung im Raum.

 

Mutter macht widersprüchliche Angaben

Den Infor­ma­tio­nen zufolge hat­te der Mann die Frau tätlich ange­grif­f­en, das Kind geschnappt und sei ver­schwun­den. Sei­ther, so die Mut­ter, hat­te sie kein­er­lei Kon­takt mehr zu dem Tune­si­er oder dem gemein­samen Kind. Das Amts­gericht Schw­erin erließ infolgedessen einen Haft­be­fehl gegen den Mann; er war europaweit wegen Kinde­sentziehung zur Fah­n­dung aus­geschrieben. Zudem bat die Polizei die Bevölkerung auch in Schw­erin mit Fotos um Unter­stützung bei der Suche.

Par­al­lel liefen die Ermit­tlun­gen in der Sache natür­lich auf Hoch­touren. Gestern nun eine über­raschende Wende in dem Fall: Die Polizei informierte, dass die Löschung der Öffentlichkeits­fah­n­dung erfol­gt. Der Ver­dacht der Kinde­sentziehung habe sich nicht bestätigt. Auf Nach­frage unser­er Redak­tion erk­lärte eine Sprecherin des Polizeiprä­sid­i­ums Ros­tock, im Rah­men der Ermit­tlun­gen habe man ver­schiedene Zeu­gen und auch mehrfach die Geschädigte befragt. Dabei sei es zu wider­sprüch­lichen bzw. nicht in sich stim­mi­gen Aus­sagen gekom­men, die das Bild nun in eine andere Rich­tung ver­schoben. Der­art stark, dass der Ver­dacht ein­er Kinde­sentziehung nun nicht mehr im Raum ste­ht. Die Ermit­tlun­gen wegen des eben­falls von der Kindsmut­ter dargestell­ten kör­per­lichen Angriffs laufen noch. Allerd­ings ste­hen auch diese Angaben nun dur­chaus auch in einem anderen Licht, wie es von Seit­en der Polizei heißt. Das Ergeb­nis ist aber noch offen.