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Schwerin: Vor 60 Jahren entstand die Mauer zwischen Ost und West

Vor 60 Jahren, in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961, wurden von der SED-Führung Soldaten, Polizisten und Kampfgruppen in Marsch gesetzt, um die Sektorengrenzen Westberlins abzuriegeln. Der

  • Veröffentlicht August 6, 2021
In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begann die SED-Führung mit dem Bau der Mauer zwischen Ost- und West-Berlin.

Vor 60 Jahren, in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961, wurden von der SED-Führung Soldaten, Polizisten und Kampfgruppen in Marsch gesetzt, um die Sektorengrenzen Westberlins abzuriegeln. Der Staat, der für viel Unglück und vor allem für vielfältiges Unrecht Verantwortung trug, begann, sein Volk einzumauern.

 

Vor 60 Jahren mauerte die DDR ihre Bürger ein

Eine Mauer aus Stacheldraht, Beton und Steinen wurde durch die geteilte Stadt errichtet und Westberlin zudem auch komplett vom Umland abgetrennt. Seit ihrer Gründung 1949 hatten bis dahin fast 3 Millionen Menschen den SED-Staat in Richtung Westen verlassen. Und das, obwohl die DDR schon 1952 die innerdeutsche Grenze zu Westdeutschland durch Zäune, 5-km-Sperrzone und Bewachung nahezu undurchlässig gemacht hatte. Um ihre Bürger an der Flucht zu hindern, nahm die SED-Führung auch deren Tod in Kauf. Mindestens 400 Menschen starben an der Berliner Mauer und der Westgrenze durch das DDR-Grenzregime: durch Schusswaffen der Grenzpolizei und späteren Grenztruppen, aber auch durch Minen und Selbstschussanlagen.

„Wir gedenken der Menschen, die durch die menschenverachtenden Grenzsicherungsmaßnahmen der DDR zu Tode kamen, die verfolgt und inhaftiert wurden, weil sie in Freiheit leben wollten“, sagt Anne Drescher, die Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. „Kaum noch vorstellbar ist heute, wie furchtbar diese tödliche Grenze war. Der Wert von Demokratie und Freiheit sollte für die junge Generation mit konkreten Schicksalen vom Leben in einer Diktatur erfahrbar gemacht werden.“
Die Landesbeauftragte gestaltet das Gedenken mit ihren Kooperationspartnern Landeszentrale für politische Bildung MV und Politische Memoriale MV e.V. bei der Vorstellung des neuen Gedenk- und Lernpfades zum geschleiften Dorf Lankow am 7. August 2021 in Dechow, bei der Radtour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze vom 12. bis 15. August 2021 und am 13. August 2021 bei einer Veranstaltung im Willy-Brandt-Haus in Lübeck zum Zwischenstand des Forschungsprojekts Todesfälle bei Ostseefluchten der Universität Greifswald.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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