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Schwerin wieder in der Oberliga

Schwerin, 13.06.2016 (pm). Ein Punkt hätte tatsächlich am Ende gereicht, um den Aufstieg in die Oberliga Nordost/Nord zu packen. Das es am Ende tatsächlich drei wurden, war ein hartes Stück

  • Veröffentlicht Juni 13, 2016

Schwerin, 13.06.2016 (pm). Ein Punkt hätte tatsächlich am Ende gereicht, um den Aufstieg in die Oberliga Nordost/Nord zu packen. Das es am Ende tatsächlich drei wurden, war ein hartes Stück Arbeit. Vorweg: Der Güstrower SC schenkte nicht ab und bot eine starke Leistung ab. Sie verlangten den Schwerinern alles ab.

 

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Da war am Sonntag der Jubel groß

Durch die Gelb/Rot Sperre von Thomas Friauf, rückte Tim Detlev Schmal in die Startelf, der die Position des Außenverteidigers bekleidete. Dafür rückte David Laudan eins vor auf die offensive Außenbahn. Die Güstrower pressten zu Beginn und konnten so einen Ballverlust der Schweriner erzwingen. Gefällig spielten sie den Ball durch die Reihen, bis er schließlich bei Nico Hinrichs landete. Der 17er im weißen Trikot konnte ohne Bedrängnis durch das Mittelfeld marschieren und schloss humorlos aus 20 Metern ab. Keeper Eric Rohde hatte nur das Nachsehen und so stand es früh 0:1 für die Gäste. Wer jetzt dachte, dass sich der Aufstiegsfavorit hängen lässt, musste sich schnell getäuscht sehen. Mit langen diagonalen Bällen wurde versucht die pfeilschnellen Außen einzusetzen. Dabei rückten die Außenverteidiger auch vor, um eine Vorteilssituation zu schaffen.

 

 

In der 9. Spielminute landete ein Ball auf Evgeni Pataman. Dieser legte sich den Ball vor um an den Verteidiger vorbei zu rauschen. Dann sah er den gut postierten Tino Witkowski und legte den Ball in den Rücken der Abwehr. Der Toptorjäger der Schweriner schoss den Ball gekonnt ins Eck. Der Spielstand war egalisiert und somit der Aufstieg wieder zum Greifen nahe. Doch die Güstrower pressten weiterhin früh, um die Schweriner massiv im Spielaufbau zu stören. Nach einer Großchance von Pataman war Björn Plate vom GSC frei angespielt worden.

 

 

Der Schweriner Torhüter Eric Rohde verschätzte sich etwas beim heraus laufen, das Tor war frei, doch der Schuss konnte in letzter Sekunde von Sebastian Drews geklärt werden. Da ist so manchem FCM-Fan schon das Herz in die Hose gerutscht. Die Schweriner wurden nun aktiver und spielten sich weitere gute Möglichkeiten heraus. Der Höhepunkt war ein Ball, den Felix Michalski gekonnt im Strafraum abschirmte, dabei aber auch das Auge auf seinen Nebenmann Tino Witkowski hatte, der am Ende aber den Ball nicht richtig traf und frei vorm Tor scheiterte. Nach seinem Tor hatte er weiterhin mit Pech im Abschluss zu kämpfen, da ein gut platzierter Schuss nur den Pfosten streichelte. Dann galt es zwei Schrecksekunden für den FCM zu überstehen. Niels Laumann verletzte sich kurz vor dem Pausenpfiff und wurde durch Stefan Geers ersetzt, der sich gleich gut einfügte und mit hervorragenden Stellungsspiel überzeugte. Kurz vor der Pause hatte Güstrow eine aussichtsreiche Freistoßposition inne. Wer die Barlachstädter kennt, weiß, dass mit Sava-Andre Mihajlovic ein ausgezeichneter Experte in den Reihen vorhanden ist. Und so ging sein Freistoß an die Latte und ein Raunen fegte durch den Sportpark Lankow.

 

Nach der Pause merkte man der jungen Schweriner Mannschaft (Durchschnittsalter 22,09 Jahre auf dem Platz) an, dass sie unbedingt den Sieg wollte. Gerade Evgeni Pataman hatte richtig gute Möglichkeiten, die Weichen voll auf Sieg zu stellen. Die Güstrower konnten das aggressive Pressing der ersten Hälfte nicht mehr aufrecht halten, der FCM warf nun alles rein, was noch im Köcher vorhanden war. Mitte der zweiten Halbzeit wurden zwei frische Kräfte eingewechselt mit Christopher Schmandt und Enrico Karg, die für ihre Torgefahr auch überregional bekannt sind. Nach einem Einwurf von Hannes Wandt landete der Ball bei jenen Christopher Schmandt. Die Nummer 10 im Schweriner Dress dribbelte sich an seinem Gegenspieler vorbei und schoss ins linke, untere Eck. Zur Freude aller landete der Ball im Netz. 2:1 und der Aufstieg so gut wie sicher. Die Schweriner zeigten sich kurz danach nicht konzentriert genug. Gefällig wurde der Ball in Reihen der Güstrower durch gespielt, bis plötzlich der gerade eingewechselte Mathias Staben im Strafraum frei war. Diese Chance ließ er sich nicht nehmen und vollendete gekonnt zum 2:2 Ausgleich. War jetzt wieder zittern angesagt? Bei einem weiteren Gegentreffer wäre der Aufstieg futsch, da gleichzeitig Greifswald im Parallelspiel komfortabel mit 4:1 führte.

 

Der FCM ließ die Köpfe nicht hängen und schüttelte sich kurz ab, um dann wieder die Offensive zu suchen. Der umsichtige Kapitän, Christopher Kaminski, verlagerte geschickt das Spiel auf die Außen. Dort spielte Pataman die Nummer 8 David Laudan frei, der von der Außenposition rein flankte. In bester Manier setzte Enrico Karg, vorher wie bekannt eingewechselt, zum Flugkopfball an und der Ball landete unhaltbar im Netz. 3:2 in der 87 Minute! Das muss doch der Aufstieg sein, so dachten sich alle Anwesenden. Und sie sollten Recht behalten. Es gab zwar noch zwei drei Chancen, aber Güstrow hatte am Ende nicht mehr die Kräfte und Mittel, um noch mal gefährlich dagegen zu halten. Und so pfiff der gute Schiedsrichter Sven Frericks ab und dem Jubel waren keine Grenzen gesetzt. Der FC Mecklenburg  Schwerin ist Landesmeister 2016 und darf nächstes Jahr das Abenteuer Oberliga in Angriff nehmen. Am Ende steht ein verdienter Erfolg und der Güstrower SC erwies sich als starker Gegner, den man nächstes Jahr auf dem Zettel haben muss in der Verbandsliga.

 

Nachdem die ersten Bier- und Sektduschen verteilt wurden, übergab Staffelleiter Peter Dluzewski den Pokal an den Schweriner Kapitän Christopher Kaminski. Dies war auch zeitgleich der Startschuss für eine Feierorgie, die die Spieler vom FC Mecklenburg Schwerin zusammen mit den Fans genossen. Das ein oder andere Foto wurde geschossen, Lieder wurden angestimmt und kühle Getränke geleert. Der 12. Juni 2016 wird in die Geschichtsbücher des noch jungen FC Mecklenburg Schwerin gehen. Nach einem guten Platz 4 im ersten Jahr, einen starken zweiten Platz im zweiten Jahr, konnte im dritten Jahr der Vereinsgeschichte nun der Aufstieg finalisiert werden. Damit dürfen sich die Schweriner im kommenden Jahr auf die Oberliga freuen und namhafte Mannschaften wie TeBe Berlin sowie Optik Rathenow (Absteiger aus der Regionalliga) erleben. Und auch das Derby gegen Anker Wismar wird wieder stattfinden. Der Start der Oberliga-Saison wird am Wochenende vom 5./6. August 2016 sein. Einen Termin, den man sich jetzt schon vormerken sollte.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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