Schwerin: Wochenmarkt und Corona-Virus
Die wohl wichtigste Nachricht kann man gar nicht oft genug sagen: Die Lebensmittelversorgung in Deutschland steht und ist weiterhin nicht gefährdet. Dazu tragen neben allen beteiligten in der Lieferkette nicht

Die wohl wichtigste Nachricht kann man gar nicht oft genug sagen: Die Lebensmittelversorgung in Deutschland steht und ist weiterhin nicht gefährdet. Dazu tragen neben allen beteiligten in der Lieferkette nicht zuletzt auch die Verkäuferinnen und Verkäufer in den Supermärkten bei. Denn sie stehen weiter an vorderster Front. Und natürlich ist es auch richtig, möglichst viele Wege der Versorgung bestmöglich offen zu halten. Dazu zählen auch die Wochenmärkte. So auch in Schwerin.
Wochenmarkt stellt Ausrichter vor große Herausforderung
Wer aber den Marktplatz der Landeshauptstadt und das dort jeden Mittwoch muntere Treiben kennt, mag durchaus diese Erfahrung und die geltende Kontaktsperre sowie die zwingend erforderlichen Mindestabstände nur schwer in Einklang bringen können. Und so ganz falsch ist das auch nicht. Zumindest zeigte sich am vergangenen Mittwoch, dass eben nicht jeder die geltenden Regelungen wirklich verinnerlicht hat und einhält. Zwar hatte die Stadtmarketinggesellschaft als Organisator und Ausrichter des Wochenmarktes wirklich viel getan. Nur selbst die beste Maßnahme hilft nicht, wenn die Menschen sie nicht beachten.
So lange es geht das Angebot aufrecht erhalten
„Wir haben von vorn herein erkannt, dass der Wochenmarkt eine große Herausforderung für alle Beteiligten wird”, bestätigt auch Stadtmarketing-Chefin Martina Müller gegenüber unserer Redaktion. Ihr und ihrem Team, das sie übrigens gezwungenermaßen auch auf Kurzarbeit setzen musste, ist aber wichtig, das Angebot so lange es geht aufrecht zu halten. Vor allem auch für die Händler ist das oftmals die letzte Möglichkeit, noch etwas Umsatz zu machen. „Wir wollen unseren treuen Partnern, die teilweise schon seit Jahren ein vielfältiges Angebot auf unserem Wochenmarkt ermöglichen, solange es geht die Chance geben, noch ihrem Geschäft nachzugehen.” Dies sei nicht zuletzt natürlich auch im Interesse der Zukunft des beliebten Wochenmarktes.

Was nützen alle Maßnahmen, wenn sie ignoriert werden?
Daher also galt es, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. So waren für jeden Stand Abstandsstriche auf den Boden geklebt. Was aber nützen sie, wenn sich die Wartenden weitestgehend daran halten, andere aber den Abstand nutzen, um gemütlich über den Markt zu schlendern? Was nützt der letzte Strich vor dem Stand, wenn man als Zweiter oder Dritter in der Schlange schon mal an den Stand tritt um zu schauen, was man denn so mitnehmen kann? Und was hilft all das, wenn sich – vor allem ältere Mitbürger – zu einem Pläuschchen in Gruppen von durchaus sogar mehr als fünf Personen inmitten der Wartenden versammeln? Und ein weiteres Problem: Viele Menschen, die aus der Schmiedestraße kommend über den Marktplatz wollen (oder umgekehrt) marschieren schnurstrax quer durch die an den Ständen Wartenden. Ein wenig Nachdenken, und man müsste zu dem Ergebnis kommen: Wer nichts Konkretes kaufen möchte, hat auf der Fläche des Wochenmarktes nichts verloren!
Es liegt jetzt an den Menschen, ob es weitergeht
Mehrfach an diesem Tag informierten Schwerinerinnen und Schweriner am Mittwoch unsere Redaktion über solche Beobachtungen. Und ein Stichprobenbesuch eines Redakteurs von schwerin-lokal bestätigte die Beobachtungen. In nur zehn Minuten konnte er all das Beschriebene mit eigenen Augen mehrfach sehen. Angesprochen auf diese Beobachtungen reagierte Martina Müller umgehend. Sie bat ihren Marktmeister, noch verstärkter Menschen, die die Regeln nicht einhalten, direkt anzusprechen. Auch sagte sie zu, das Ordnungsamt um Präsenz vor Ort zu bitten. Und mit Blick nach vorn entschied sie, dass zusätzliche Aufsteller schon ab dem nächsten Markt zusätzlich auf die Einhaltung der Regeln hinweisen sollen. Aber, auch das sagte Martina Müller klar, wenn sich die Leute nicht an die Regeln halten, „dann geht es letztlich nicht”.

Auch gestern war es nicht optimal – Könnte Ordnungsamt Lösung sein?
Kurzfristig erfolgte nun die Verlegung des sonst freitags in den Schweriner Höfen stattfindenden Wochenmarktes auf den Marktplatz. Dort zeigte sich gestern, dass Martina Müller Wort gehalten hatte. Die Aufsteller standen. Man könnte allerdings diskutieren, ob die Aufstellung der erkennbar deutlich weniger Anbieter gestern im Vergleich zum Mittwoch sinnvoll war. Während die Marktseite zur ehem. Santander-Bank leer war, waren die Stände auf der zum Säulengebäude ausgerichteten Marktplatzhälfte in Reihen platziert. So kam es erneut zur Situation, dass die Menschen in ihrem Trott aus der Schmiedestraße kommen durch die an den Ständen wartenden flanierten (un in umgekehrter Richtung). Dabei wären es höchstens zwanzig Schritte mehr gewesen, um den Markt herum zu laufen. Bequemlichkeit und Ignoranz siegten aber. Und vom Ordnungsamt keine Spur. Dessen Mitarbeiter kontrollieren, so die Stadt, „im Rahmen des Streifendienstes”. Schwerin-lokal hat einen Vorschlag: Wie wäre es, wenn man an den Markttagen weniger nach Falschparkern Ausschau hält und durchgängig Mitarbeiter am Markt abstellt?
Das könnte eine Idee für die nächste Zeit sein…
Eine Maßnahme bleibt den Organisatoren der Stadtmarketing natürlich noch. Den gesamten Wochenmarkt mit Flatterband absperren und nur zwei kontrollierte Ein- und Ausgänge schaffen. Wie es letztlich auch in vielen Supermärkten inzwischen geschieht. Damit könnte man zwei „Fliegen” mit einer Klappe schlagen. Der „Durchgangsverkehr” wäre gestoppt, und es könnte auch eine regulierte Menschenmenge auf der Marktfläche unterwegs sein. Aber dafür braucht es Personal. Das allerdings könnte doch eventuell vom Ordnungsamt gestellt werden. Auch wenn diese Idee dort vielleicht nicht nur auf Begeisterung stößt. Von uns allen werden aktuell zeitweises Umdenken und Flexibilität erwartet. So könnte es klappen, den Wochenmarkt zu erhalten – und man wäre als Ordnungsamt während der Marktöffnung auch durchgängig vor Ort.
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