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Schwerin: Zahlen steigen wieder – IHKs in MV fordern Öffnungsperspektive

Wenn sich am heutigen Mittwoch erneut die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Kommunen und Landkreisen, Kultur und Wirtschaft zu einem weiteren MV-Gipfel treffen, dürften die Erwartungen vielerorts groß sein. Denn

  • Veröffentlicht Februar 24, 2021
Kommt es auch in Schwerin bald zu Öffnungen nach wochenlangem Lockdown? | Foto: privat

Wenn sich am heutigen Mittwoch erneut die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Kommunen und Landkreisen, Kultur und Wirtschaft zu einem weiteren MV-Gipfel treffen, dürften die Erwartungen vielerorts groß sein. Denn viele Unternehmen und Kultureinrichtungen sind inzwischen seit knapp vier Monaten geschlossen. Einige sogar seit dem ersten Lockdown – also seit nun beinahe einem kompletten Jahr. Sie alle hoffen auf Perspektiven zur Öffnung. In Einzelfällen vielleicht schon ab kommenden Montag?

 

Heute MV-Gipfel – Kommt es zu weiteren Öffnungsschritten oder zumindest -perspektiven?

Wie wahrscheinlich das ist, lässt vermutlich nicht einmal ein Blick in die Glaskugel zu. Denn einerseits überraschte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig während der gesamten Corona-Pandemie immer wieder mit im Vorhinein nicht absehbaren Entscheidungen – in jede Richtung. Und andererseits schwebt über der bundesweiten Diskussion ein neues Damoklesschwert, das man in Mecklenburg-Vorpommern recht hautnah erkennen kann. Denn der zwischenzeitlich anhaltende Abwärtstrend in den Neuinfektionen, in den 7-Tage-Inzidenzen und auch im Reproduktionsfaktor scheint sich nicht fortzusetzen. Zuletzt stiegen im Bundestrend die Zahlen wieder.

 

Aktuell eher steigende Zahlen könnten Entscheidungen erschweren

In Mecklenburg-Vorpommern ließ sich dies mehr oder minder gleichzeitig auch beobachten. Folgten die Zahlen im nordöstlichen Bundesland bislang bei Anstiegen erst später dem Bundestrend, erfolgt der Anstieg nun nahezu parallel. Zuletzt hatten vor allem Westmecklenburg mit der Landeshauptstadt Schwerin und auch die Mecklenburgische Seenplatte über mehrere Tage wieder ansteigende oder auf zu hohem Niveau mehr oder minder stagnierende Zahlen melden müssen. Immer wieder wiesen die Labore dabei auch die britische Mutation nach, die sich nach bisherigen Erkenntnissen deutlich schneller als die Ursprungsversion verbreitet. Ob und inwieweit sie auch zu einer größeren Anzahl an schweren oder gar tödlich endenden Krankheitsverläufen führt, ist bislang aber nicht nachhaltig untersucht. 

 

IHKs im Land: Besorgniserregende Hilferufe aus Unternehmen

Soweit also die Ausgangslage vor dem heutigen Gipfel, in den auch die Industrie- und Handelskammern MV große Erwartungen haben. „Täglich erreichen uns besorgniserregende Hilferufe von unseren Unternehmen aus MV. Darunter befinden sich viele in einer existenzbedrohenden und hoffnungslosen Situation“, so Matthias Belke. Er ist Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und spricht hier für alle drei IHKs in Mecklenburg-Vorpommern. Die Erwartungen an den letzten Spitzengipfel in Berlin am 10. Februar 2021 wurden nicht erfüllt. Dies sei bei vielen Unternehmen auf Unverständnis gestoßen. Hinzu käme die schleppende Beantragung und Auszahlung der Wirtschaftshilfen des Bundes. „Für unsere Unternehmen ist es schlichtweg eine Katastrophe, dass die Wirtschaftshilfen nur verzögert eingehen. Die Kernforderung der Wirtschaft bleibt weiterhin, dass möglichst alle Regionen in Mecklenburg-Vorpommern und alle Branchen zeitnah geöffnet werden“, so Belke in Schwerin. 

 

Kernforderung: Zeitnahe Öffnungen in möglichst allen Regionen MVs

Dabei setzen die Industrie- und Handelskammern auch weiter auf die bereits erarbeiteten und erprobten Hygienestandards. Und sie appellieren an die Unternehmen, diese auch zukünftig „nachhaltig zu gewährleisten“. Mit Blick auf die kommenden 7 Tage weist Belke in Schwerin noch einmal darauf hin, dass die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern von der Landesregierung in dieser Woche, aber auch vom Spitzengipfel am 3. März 2021, eine klare Öffnungsperspektive erwarten, auf die sie sich in den nächsten Tagen ganz konkret einstellen können. 

 

UB-Fraktion in Schwerin fordert Zoo-Öffnung

Auch aus der Schweriner Kommunalpolitik kamen gestern am späten Nachmittag noch Öffnungsforderungen. Konkret fordert dabei die Fraktion der Unabhängigen Bürger (UB), eine Beendigung der seit zwei Monaten geltenden Schließung der Zoos und Tierparks im Land. 

„Es ist grundsätzlich richtig, bei den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie regional zu differenzieren. Dennoch ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum Zoos in Berlin, im Saarland und in Sachsen-Anhalt weiterhin offenbleiben durften, während in Mecklenburg-Vorpommern seit dem 16. Dezember 2020 die Türen aller Zoos geschlossen sind. In Landkreisen, die sehr hohe Inzidenzwerte aufweisen, mag eine Zooschließung sinnvoll gewesen sein. Jetzt ist es an der Zeit, genauer zu differenzieren und dort Tierparke für Besucher zu öffnen, wo es die Zahlen erlauben. Auch der Zoo Schwerin hat nachgewiesen, dass mit einem durchdachten Hygienekonzept Besuche ohne Risiko möglich sind“, so der Fraktionsvorsitzender der UB Schwerin, Silvio Horn. Daher sollten, so Horn, ab März Zoobesuche auch in Schwerin wieder möglich sein.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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