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Schwerin: Zur Rolle der Museen in der DDR

Mit einem der breiten Öffentlichkeit bislang eher noch weniger bekannten Thema befasst sich ein Projekt des Norddeutschen Rundfunks mit dem Titel „Museumsdetektive“. Das Projekt thematisiert, wie norddeutsche Museen nach der

  • Veröffentlicht November 5, 2019
Das Staatliche Museum Schwerin am Alten Garten

Mit einem der breiten Öffentlichkeit bislang eher noch weniger bekannten Thema befasst sich ein Projekt des Norddeutschen Rundfunks mit dem Titel „Museumsdetektive“. Das Projekt thematisiert, wie norddeutsche Museen nach der Herkunft von Objekten forschen, die vermutlich zu Unrecht in ihren Bestand kamen. Damit untrennbar verbunden ist natürlich auch die Thematik des unrechtmäßigen Entzugs von Kunst- und Kulturgut durch staatliche Behörden der einstigen DDR.

Alles nur geklaut? – Die Rolle der Museen in der DDR 

iner Podiumsdiskussion „Museumsdetektive – Alles nur geklaut? Zur Rolle der Museen in der DDR“ soll sich mit eben dieser Thematik am morgigen Mittwoch, 6. November 2019, um 18 Uhr im Staatlichen Museum Schwerin befassen. Die Veranstalter bitten die Interessenten, sich vorab per Mail zu der eintrittsfreien Veranstaltung anzumelden. Dies ist aber keine Pflicht.

Einleitend spricht Dr. Pirko Zinnow, Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern, über die bisherige Arbeit des Staatlichen Museums Schwerin auf dem Gebiet der Forschung nach der Herkunft verschiedener Kunstobjekte. Am anschließenden Gespräch sind dann Dr. Uwe Hartmann, Leiter des Fachbereichs Provenienzforschung im Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, Dr. Dirk Blübaum, Leiter der Abteilung Staatliches Museum Schwerin bei den SSGK, Salka Schallenberg, Enkelin von Otto Nagel, und Christine Gerberding, Redaktionsleiterin des NDR „Kulturjournal“ beteiligt. Die Moderation übernimmt Siv Stippekohl, NDR-Redakteurin im Landesfunkhaus M-V.

Berliner Künstler Otto Nagel ist nur ein konkreter Fall

Sicherlich thematisiert die Diskussion auch den Fall des Berliner Malers Otto Nagel (1894-1967). Für fünf seiner Bilder, die sich derzeit im Besitz der von Dr. Zinnow geleiteten Landesbehörde bzw. deren Einrichtungen befinden, findet aktuell eine Herkunftsüberprüfung statt. Speziell im Bezug auf den Umgang mit dem Nachlass des Künstlers gibt es manch Ungereimtheiten und offene Fragen. Die Erben haben diverse Anhaltspunkte, die einen massiven Druck seitens der SED und staatlicher Behörden auf die Familie wenigstens annehmen lassen. So hat es aller Wahrscheinlichkeit nach stärkere Eingriffe des Regimes in die inhaltliche Arbeit des Künstlers gegeben. Vor allem aber verdichten sich die Hinweise, dass Gemälde Nagels, die sich in öffentlichen Sammlungen befanden, unrechtmäßig über den staatlichen Kunsthandel der DDR verkauft wurden.

Mehr Informationen zu diesem bislang eher unbekannten Thema

Ein ebenso spannendes wie zweifelsfrei auch sensibles und bislang eher wenig öffentlich behandeltes Thema in der Aufarbeitung der DDR-Diktatur, das nun durch das NDR-Projekt und die damit verbundene Podiumsdiskussion morgen näher beleuchtet wird. Mehr zu dem trimedialen NDR-Projekt „Museumsdetektive – Auf den Spuren geraubter Kunst im Norden“ finden Sie unter https://www.NDR.de/museumsdetektive

 

Podiumsdiskussion

Museumsdetektive – Alles nur geklaut? Zur Rolle der Museen in der DDR
Mittwoch, 6. November 2019 | 18.00 Uhr
Staatliches Museum Schwerin | Alter Garten

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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