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20 Jahre Hilfe rund um die Uhr:
Schweriner Notdienst schützt Kinder

Seit 20 Jahren bietet der Kinder- und Jugendnotdienst der AWO Schwerin Schutz für Kinder in Not – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Über 2.200 junge Menschen

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  • Veröffentlicht Oktober 8, 2025
Doreen Graack (m.), die Leiterin des KJND, mit Silvio Horn (l.) und AWO-Bereichsleiter Steffen Marquardt, Foto: maxpress
Doreen Graack (m.), die Lei­t­erin des KJND, mit Sil­vio Horn (l.) und AWO-Bere­ich­sleit­er Stef­fen Mar­quardt, Foto: max­press

Wenn das Wohl von Kindern gefährdet ist, zählt jede Minute: Seit 20 Jahren bietet der Kinder- und Jugend­not­di­enst der AWO-Schw­erin Schutz, Betreu­ung und einen sicheren Ort auf Zeit. Zum Jubiläum blickt die Ein­rich­tung auf zwei Jahrzehnte Kinder­schutz im Auf­trag der Lan­deshaupt­stadt zurück – mit beein­druck­enden Zahlen, engagierten Fachkräften und einem klaren Grund­satz: Das Wohl der Kinder ste­ht immer an erster Stelle. Vor zwanzig Jahren begann der Kinder- und Jugend­not­di­enst (KJND) der AWO-Schw­erin mit nur zwei Plätzen und drei Mitar­bei­t­en­den. Heute kann das Team in seinen Räu­men Am Pack­hof 1a bis zu sieben Kinder und Jugendliche aufnehmen, stadtweit ste­hen ins­ge­samt 20 Plätze zur Ver­fü­gung. In den ver­gan­genen zwei Jahrzehn­ten hat das Team 2.263 Mäd­chen und Jun­gen in akuten Krisen aufgenom­men – das sind im Durch­schnitt mehr als zwei Kinder pro Woche.

Bedarf nach Hilfe ist stetig gestiegen

Die Entwick­lung zeigt deut­lich, wie wichtig diese Ein­rich­tung gewor­den ist: „Der über die Jahre gewach­se­nen Bedarf nach akuter Hil­fe bei Kindeswohlge­fährdung erforderte die gestiegene Anzahl der Not­di­enst-Plätze“, erk­lärt Doreen Graack, Lei­t­erin des Kinder- und Jugend­not­di­en­stes. Die sozialen Her­aus­forderun­gen in vie­len Fam­i­lien hät­ten sich ver­schärft, betont sie, und oft seien es die Kinder, die am meis­ten unter diesen Belas­tun­gen lei­den. Rund um die Uhr – 24 Stun­den am Tag, 365 Tage im Jahr – ste­hen die Fachkräfte bere­it. Sie übernehmen zu Schließzeit­en des Jugen­damtes die Kris­en­in­ter­ven­tio­nen, bieten Beratung für Kinder, Eltern und Fachkräfte an und führen gemein­sam mit der Ruf­bere­itschaft des Jugen­damtes Haus­be­suche durch.

Dezernent Silvio Horn (2.v.l.) würdigte in seiner Rede die Leistungen Kinder- und Jugendnotdienstes, Foto: maxpress
Dez­er­nent Sil­vio Horn (2.v.l.) würdigte in sein­er Rede die Leis­tun­gen Kinder- und Jugend­not­di­en­stes, Foto: max­press

Fehler könnten tödlich sein

Sollte das Kindeswohl tat­säch­lich gefährdet sein, müssen die Min­der­jähri­gen gegebe­nen­falls in Obhut genom­men wer­den. „Jed­er Fall, der uns gemeldet wird, muss sorgfältig geprüft und pro­fes­sionell eingeschätzt wer­den“, erk­lärt Stef­fen Mar­quardt, Leit­er des Bere­ichs Hil­fen zur Erziehung/Hilfen zur Lebens­be­wäl­ti­gung bei der AWO Schw­erin. „Jed­er Fehler, den wir hier bege­hen, kön­nte im schlimm­sten Fall tödlich sein.“ Das heute fün­fzehnköp­fige Team, darunter dreizehn sozialpäd­a­gogis­che Fachkräfte, arbeit­et seit Jahren sta­bil zusam­men und bildet das Rück­grat des Not­di­en­stes. „Sie sind ein Garant für Zuver­läs­sigkeit und Pro­fes­sion­al­ität“, lobt Mar­quardt. Mit Blick auf die Zukun­ft wün­scht er sich auch beim Jugen­damt der Lan­deshaupt­stadt ähn­lich sta­bile per­son­elle Struk­turen: „Je stärk­er wir gemein­sam aufgestellt sind, umso bess­er kön­nen wir vere­int für das Wohl von Kindern und Jugendlichen agieren.“

Blick in eins der Zimmer, in denen die jungen Menschen auf Zeit wohnen, Foto: maxpress
Blick in eins der Zim­mer, in denen die jun­gen Men­schen auf Zeit wohnen, Foto: max­press