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Sicherheit in Schwerin: Was sagen die OB-Kandidaten?

Das Thema Sicherheit hat in Schwerin in den letzten Tagen wieder erheblich für Diskussionen gesorgt.

  • Veröffentlicht April 5, 2023

Das Thema Sicherheit hat in Schwerin in den letzten Tagen wieder erheblich für Diskussionen gesorgt.

Einsatz der Polizei
Sympolbild

Gerade erst hat Innenminister Christian Pegel die Kriminalstatistik für das Jahr 2022 vorgestellt. Das Ergebnis ist für unsere Stadt sehr ernüchternd: In einem Vergleich der Kriminalstatistiken deutscher Großstädte und Landeshauptstädte landet Schwerin überraschend ziemlich weit vorn: Platz 18 von 80 Städten ab 100.000 Einwohner plus Landeshauptstädte. Städte wie Osnabrück, Bonn, Wuppertal und Potsdam sind demnach deutlich sicherer. Schwerin wird in dem Ranking mit Dortmund und Hamburg verglichen.

Am vergangenen Donnerstag dann die Messerattacke einen 16-jährigen Deutschen auf einen 25-jährigen Syrer in der Goethestraße, die dritte Attacke mit einem Messer innerhalb eines halben Jahres.

Viele Schwerinerinnen und Schweriner fragen sich nun, wie sicher leben wir eigentlich in unserer Stadt? Wir haben deshalb die sechs OB-Kandidaten angefragt, die sich in wenigen Wochen in Schwerin zur Wahl zur Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister stellen. Wie schätzen sie die jetzige Situation ein und was würden sie als Oberbürgermeister in Zukunft in Sachen Sicherheit in Schwerin machen?

 

Daniel Trepsdorf (Die Linke)

Daniel Trepsdorf | Foto: S. Warsakis
Daniel Trepsdorf kandidiert für die LINKE als Oberbürgermeister | Foto: S. Warsakis

Daniel Trepsdorf  betont, dass Armut, Arbeitslosigkeit und Drogenabhängigkeit die Ursachen für Kriminalität und Demokratieverdrossenheit sind. Er schlägt langfristige Maßnahmen wie Prävention und Stadtplanung vor, einschließlich der Unterstützung von Vereinen, dem Einsatz von Sozialpädagogen und der Finanzierung von Treffpunkten und Stadtteilzentren. Er plant auch, mit den Trägern der Jugendhilfe und dem kommunalen Rat für Kriminalitätsprävention zusammenzuarbeiten, um eine bessere Ausstattung der Schulen mit Schulsozialarbeit zu erreichen und die Zusammenarbeit mit dem Land und dem Innenministerium zu verbessern, um eine stärkere Polizeipräsenz auf den Straßen und Plätzen zu erreichen.

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Regina Dorfmann (Grüne)

Regina Dorfmann
Regina Dorfmann kandidiert für die Grünen als Oberbürgermeisterin | Foto: Fotostudio Warsakis

Regina Dorfmann sieht die Stadt nicht als unsicher an, betont aber, dass das Sicherheitsgefühl subjektiv ist. Um die Kriminalitätsrate zu reduzieren, schlägt sie vor, den Kommunalen Präventionsrat wieder aufzubauen und eine enge Abstimmung zwischen der Ordnungsbehörde und der Polizei zu gewährleisten. Es braucht ein Konzept, um verschiedene Arten von Delikten zu bekämpfen. Um junge Menschen vor Kriminalität und Radikalisierung zu schützen, müssen Präventionsangebote in der Schule implementiert werden. Die Gesellschaft muss klarstellen, dass Gewalt im Internet nichts mit der Realität im Land zu tun haben darf. Zur Bekämpfung von Gewaltkriminalität allgemein schlägt die grüne Stadtpolitikerin mehr Polizeipräsenz und kürzere Verfahren vor. Zudem müssen Menschen, die Gewalt ausüben, klare Konsequenzen spüren. Es braucht mehr Möglichkeiten, um sich friedlich zu begegnen. Weiter fordert Dorfmann eine personelle Verstärkung der Polizei und eine langfristige Finanzierung von Präventionsangeboten, um die Kriminalitätsbekämpfung zu verbessern.

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Leif-Erik Holm (AfD)

 

Leif-Erik Holm Oberbürgermeisterkandidat für die Stadt Schwerin | Foto: Jonas Rogowski CC BY-SA 4.0

Leif-Erik Holm beklagt die hohe Kriminalitätsrate in Schwerin, insbesondere im Bereich Körperverletzungen, Raub und Drogenkriminalität. Er fordert mehr Polizei und ein präsenteres Ordnungsamt, sowie eine höhere Strafverfolgung und Abschreckung von Straftätern. Er sieht den Anstieg der Kriminalität auch als eine Folge der Masseneinwanderung und fordert einen Aufnahmestopp. Holm betont, dass auch Schulen eine wichtige Rolle spielen, um junge Menschen von strafbaren Handlungen abzuhalten. Es braucht mehr Autorität für Lehrer und klare Konsequenzen für Verbrechen. Dem jetzigen Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) wirft Holm vor, er ducke sich in dieser Frage weg und betreibe eine „Vogel-Strauß-Politik“.

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Thomas Tweer (Parteilos mit Unterstützung der CDU, UB und FDP)

Thomas Tweer
Thomas Tweer ist parteilos, wird aber von der CDU, den UB und der FDP unterstützt | Foto: Ecki Raff

Thomas Tweer beurteilt die Sicherheitslage in Schwerin als relativ sicher im Vergleich zu anderen Städten. Er ist aber besorgt über die zunehmende Anzahl von Körperverletzungen und tätlichen Angriffen. Er schlägt vor, Videoüberwachung und mehr Polizeipräsenz einzuführen und harte Strafen zu verhängen. Er betont auch die Bedeutung der Straßensozialarbeit und sieht eine Mischung aus Repression und Prävention als notwendig an. Er fordert eine bessere Ausstattung der Polizei und mehr Rückendeckung von der Politik. Er fordert außerdem eine konsequentere Abschiebung von ausländischen Straftätern.

 

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Martin Steinitz (ASK – Aktion Stadt- und Kulturschutz)

Martin Steimitz ASK Schwerin
Martin Steimitz tritt für die ASK als OB-Kandidat an | Foto: ASK

Martin Steinitz sieht die Sicherheitslage in Schwerin als angespannt an, obwohl die Stadt im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland immer noch als relativ sicher gilt. Um die Kriminalitätsrate in Schwerin zu reduzieren, schlägt er vor, in Bildung und soziale Maßnahmen zu investieren und die Polizei und Justiz personell zu stärken. Er betont auch die Bedeutung von Unterstützung und Schutz für Opfer von Gewalt. Um junge Menschen vor Kriminalität und Radikalisierung zu schützen, sollten Frühwarnsysteme eingesetzt und Orte für sie geschaffen werden, an denen sie sich sicher fühlen können. Martin Steimitz betont auch, dass Prävention wichtig ist, und dass es notwendig ist, die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zu verbessern, um die Wurzeln von Kriminalität und Gewalt zu bekämpfen. Schließlich fordert er Unterstützung vom Land und Bund, um die Kriminalitätsbekämpfung in Schwerin zu verbessern und sich auf die Förderung von Integration und gesellschaftlicher Zusammenarbeit zu konzentrieren.

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Rico Badenschier (SPD)

Der jetzige Oberbürgermeister Rico Badenschier möchte wiedergewählt werden | Foto: SPD Schwerin

Rico Badenschier hat auf die Anfrage der Redaktion leider nicht reagiert. Daher können wir seine Position an dieser Stelle nicht veröffentlichen.

 

 

 

 

 

 

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer der digitalen Tageszeitung "Schwerin-Lokal". Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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