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Volleyball in Schwerin:
SSC bangt um Zuspielerin – ‚kommt jetzt „Jugend forscht”?

Die Volleyballerinnen des SSC Palmberg Schwerin haben das Supercup-Finale beim AMTV Stuttgart mit 1:3 verloren - und mussten eine schwere Knieverletzung bei Zuspielerin Vedrana Jaksetic hinnehmen.

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  • Veröffentlicht September 23, 2024
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SuperCup, Super-Cup, Volleyball, Damen, Saison 2024/25, Allianz MTV Stuttgart (in Blau), gegen SSC Palmberg Schwerin (in Gelb), Vedrana Jaksetic 17 unten, verdrehtes Knie,
Nach dem Punkt zum 13:18 für Stuttgart im zweit­en Satz ver­drehte sich Vedrana Jak­set­ic das linke Knie und musste minuten­lang auf dem Spielfeld behan­delt wer­den. Foto: Tom Bloch

 

„Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr von schw­eren Ver­let­zun­gen wie im Vor­jahr ver­schont bleiben”, hoffte SSC-Train­er Felix Koslows­ki noch am ver­gan­genen Don­ner­stag bei der Saison­eröff­nungs-Pressekon­ferenz. Im Jan­u­ar hat­te der 40-Jährige zeitweise nur noch sieben spielfähige Akteurin­nen zur Ver­fü­gung, der Vere­in musste kurzfristig auf dem Trans­fer­markt aktiv wer­den, um hand­lungs­fähig zu bleiben.

Zuspielerein Vedrana Jaksetic verdrehte sich das Knie

Die Hoff­nung des Train­ers war ver­sto­ben, als die noch junge Sai­son noch nicht ein­mal eine Stunde alt war. Kurz vor dem Super­cup­spiel bei Meis­ter und Pokalsieger Allianz MTV Stuttgart musste mit Angreiferin Nova Mar­ring eine tra­gende Säule des Schw­er­iner Spiels ver­let­zungs­be­d­ingt passen. Die Nieder­län­derin plagt sich schon seit ger­aumer Zeit mit Knieprob­le­men herum, ihre sportliche Zukun­ft scheint ungewiss. Und im zweit­en Durch­gang, als der SSC mit gewonnen­em ersten Satz und 18:12-Führung klar auf der Siegerstraße schien, kam die näch­ste Hiob­s­botschaft.

Zus­pielerin Vedrana Jak­set­ic, erst im Som­mer aus Suhl gekom­men und die desig­nierte neue Spiel­macherin, lan­dete nach einem Angriff­ss­chlag unglück­lich, knick­te mit dem linken Bein um und ver­drehte sich das Knie. 6000 Zuschauer in der Halle waren schla­gar­tig still, bei­den Mannschaften stand das Entset­zen ins Gesicht geschrieben.

Zumin­d­est eine kleine Teil-Ent­war­nung gab es nach mehrminütiger Behand­lungspause: Die in der ver­gan­genen Woche 28 Jahre alt gewor­dene Kroat­in kon­nte zumin­d­est wieder auf den Beinen ste­hen. An ein Mitwirken im Spiel war aber nicht mehr zu denken.

Mehrwöchige Pause kann nicht ausgeschlossen werden

Am Mon­tag über­wogen bei den SSC-Ver­ant­wortlichen die Sor­gen­fal­ten im Gesicht. Unklar ist die Schwere der Ver­let­zung von Nova Mar­ring. Vedrana Jak­set­ic sollte am Dien­stag zur MRT-Unter­suchung, eine genaue Diag­nose wird früh­estens am Mittwoch erwartet. Aber zumin­d­est eine mehrwöchige Pause scheint der Kroat­in zu dro­hen – je nach­dem, ob es sich „nur” um Knor­pelschä­den oder aber um Bän­derver­let­zun­gen han­delt. Vom Vere­in gibt es zu dem The­ma mit Ver­weis auf die Pri­vat­sphäre der Spielerin tra­di­tionell keine Aus­sagen. „Vedrana kann nicht laufen, und dass sie in den näch­sten Tagen wieder in der Train­ing­shalle ste­ht, ist unvorstell­bar”, schildert Felix Koslows­ki die aktuelle Sit­u­a­tion.

Fünf Tage vor dem ersten Punk­t­spiel muss der SSC also schon wieder impro­visieren. Als Num­mer zwei im Zus­piel ste­ht die 19-jährige Han­nah Kohn in der Mannschaft­sliste. Sie musste schon in Stuttgart früh Ver­ant­wor­tung übernehmen und erledigte ihre Auf­gabe sehr ordentlich. Einen Bruch im Schw­er­iner Spiel kon­nte aber auch sie nicht ver­hin­dern.

 

Mit dick verbundenem linken Knie musste Vedrana Jaksetic (17) den Rest des Spiels verfolgen. Allianz MTV Stuttgart (in Blau), gegen SSC Palmberg Schwerin (in Gelb), Vedrana Jaksetic mit Eisbeutel 17, links Annegret Hölzig
Mit dick ver­bun­den­em linken Knie musste Vedrana Jak­set­ic (17) den Rest des Spiels ver­fol­gen. Foto: Tom Bloch

 

Als zweite Zus­pielerin, zumin­d­est für die Par­tie am Sonnabend um 18 Uhr gegen den VC Wies­baden, kön­nte jet­zt Pauli­na Ströh aus der Zweitli­ga-Mannschaft der Schw­er­iner­in­nen ins Blick­feld rück­en. Die 18-Jährige war bere­its im Dezem­ber kurzfristig in der SSC-Schaltzen­trale einge­sprun­gen und hat­te sich da bei ihrem Bun­desli­ga-Debüt gle­ich die gold­ene Plakette der besten Schw­er­iner­in gesichert. „Wir haben bere­its alles in die Wege geleit­et, dass Pauli­na am Sonnabend spiel­berechtigt ist”, berichtet der Chef­train­er.

„Wir sind jet­zt wieder genau da, wo wir auf keinen Fall hin­woll­ten: Wir müssen uns auf­grund von Ver­let­zung­sprob­le­men jeden Mon­tag neu erfind­en”, kom­men­tierte Felix Koslows­ki gestern mit ein paar Stun­den Abstand zum Spiel. „Wir kön­nen nur hof­fen, dass sich die Ver­let­zung von Vedrana als nicht so schw­er­wiegend her­ausstellt und Nova vielle­icht auch bald wieder ein­steigen kann.”