Volleyball in Schwerin:
SSC bangt um Zuspielerin – ,kommt jetzt „Jugend forscht“?
Die Volleyballerinnen des SSC Palmberg Schwerin haben das Supercup-Finale beim AMTV Stuttgart mit 1:3 verloren - und mussten eine schwere Knieverletzung bei Zuspielerin Vedrana Jaksetic hinnehmen.
„Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr von schweren Verletzungen wie im Vorjahr verschont bleiben“, hoffte SSC-Trainer Felix Koslowski noch am vergangenen Donnerstag bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz. Im Januar hatte der 40-Jährige zeitweise nur noch sieben spielfähige Akteurinnen zur Verfügung, der Verein musste kurzfristig auf dem Transfermarkt aktiv werden, um handlungsfähig zu bleiben.
Zuspielerein Vedrana Jaksetic verdrehte sich das Knie
Die Hoffnung des Trainers war verstoben, als die noch junge Saison noch nicht einmal eine Stunde alt war. Kurz vor dem Supercupspiel bei Meister und Pokalsieger Allianz MTV Stuttgart musste mit Angreiferin Nova Marring eine tragende Säule des Schweriner Spiels verletzungsbedingt passen. Die Niederländerin plagt sich schon seit geraumer Zeit mit Knieproblemen herum, ihre sportliche Zukunft scheint ungewiss. Und im zweiten Durchgang, als der SSC mit gewonnenem ersten Satz und 18:12-Führung klar auf der Siegerstraße schien, kam die nächste Hiobsbotschaft.
Zuspielerin Vedrana Jaksetic, erst im Sommer aus Suhl gekommen und die designierte neue Spielmacherin, landete nach einem Angriffsschlag unglücklich, knickte mit dem linken Bein um und verdrehte sich das Knie. 6000 Zuschauer in der Halle waren schlagartig still, beiden Mannschaften stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
Zumindest eine kleine Teil-Entwarnung gab es nach mehrminütiger Behandlungspause: Die in der vergangenen Woche 28 Jahre alt gewordene Kroatin konnte zumindest wieder auf den Beinen stehen. An ein Mitwirken im Spiel war aber nicht mehr zu denken.
Mehrwöchige Pause kann nicht ausgeschlossen werden
Am Montag überwogen bei den SSC-Verantwortlichen die Sorgenfalten im Gesicht. Unklar ist die Schwere der Verletzung von Nova Marring. Vedrana Jaksetic sollte am Dienstag zur MRT-Untersuchung, eine genaue Diagnose wird frühestens am Mittwoch erwartet. Aber zumindest eine mehrwöchige Pause scheint der Kroatin zu drohen – je nachdem, ob es sich „nur“ um Knorpelschäden oder aber um Bänderverletzungen handelt. Vom Verein gibt es zu dem Thema mit Verweis auf die Privatsphäre der Spielerin traditionell keine Aussagen. „Vedrana kann nicht laufen, und dass sie in den nächsten Tagen wieder in der Trainingshalle steht, ist unvorstellbar“, schildert Felix Koslowski die aktuelle Situation.
Fünf Tage vor dem ersten Punktspiel muss der SSC also schon wieder improvisieren. Als Nummer zwei im Zuspiel steht die 19-jährige Hannah Kohn in der Mannschaftsliste. Sie musste schon in Stuttgart früh Verantwortung übernehmen und erledigte ihre Aufgabe sehr ordentlich. Einen Bruch im Schweriner Spiel konnte aber auch sie nicht verhindern.
Als zweite Zuspielerin, zumindest für die Partie am Sonnabend um 18 Uhr gegen den VC Wiesbaden, könnte jetzt Paulina Ströh aus der Zweitliga-Mannschaft der Schwerinerinnen ins Blickfeld rücken. Die 18-Jährige war bereits im Dezember kurzfristig in der SSC-Schaltzentrale eingesprungen und hatte sich da bei ihrem Bundesliga-Debüt gleich die goldene Plakette der besten Schwerinerin gesichert. „Wir haben bereits alles in die Wege geleitet, dass Paulina am Sonnabend spielberechtigt ist“, berichtet der Cheftrainer.
„Wir sind jetzt wieder genau da, wo wir auf keinen Fall hinwollten: Wir müssen uns aufgrund von Verletzungsproblemen jeden Montag neu erfinden“, kommentierte Felix Koslowski gestern mit ein paar Stunden Abstand zum Spiel. „Wir können nur hoffen, dass sich die Verletzung von Vedrana als nicht so schwerwiegend herausstellt und Nova vielleicht auch bald wieder einsteigen kann.“