SSC im Playoff-Halbfinale: Eigentlich braucht es ein Wunder
Wenn die Volleyball-Damen des Deutschen Rekordmeisters SSC Palmberg Schwerin heute Abend um 19:30 Uhr im ersten Spiel der Playoff-Halbfinals gegen das Team des MTV Stuttgart auf's Feld gehen, hoffen die
Während sich viele derzeit im Osterurlaub befinden, entspannen und ein wenig die Seele baumeln lassen können, sind andere am heutigen Samstag gefordert. Im Einzelhandel, in der Pflege, in Kliniken, im Transportwesen, in Hotels, in der Gastronomie – die Liste ist lang. Auch ran müssen heute die Volleyball-Damen des SSC Palmberg Schwerin. Denn will das Team von Chefcoach Felix Koslowski wirklich auf die Zielgerade im Meisterschaftskampf, also ins Finale, kommen, gilt es eine fast unlösbare Aufgabe zu lösen. Denn die Gegnerinnen sind keine geringeren als die Damen von MTV Stuttgart.
Stuttgart ist klarer Favorit
Ein kurzer Rückblick auf die Tabelle der diesjährigen Saison macht bereits klar, weshalb die Schwerinerinnen, an sich die Deutschen Rekordmeisterinnen, am heutigen Abend zweifellos die Außenseiterinnen sind. Mit 60 Punkten am Saisonende hatte Stuttgart stolze zehn Punkte Vorsprung vor den Tabellenzeiten aus Dresden. 15 Punkte trennten die Tabellenersten von den Schwerinerinnen, die die Saison vor den Playoffs auf Platz 4 beendeten. In 22 Spielen siegten die Damen aus Schwaben stolze 21 mal. Das war und ist eine Ansage. Auch ein Blick auf die Spiele, die die Schwerinerinnen gegen die Stuttgarterinnen in dieser Saison bislang absolvierten spricht eine klare Sprache. Allesamt gingen aus Sicht der Norddeutschen doch deutlich verloren.
Gegen Suhl zweimal im Tiebreak Können unter Beweis gestellt
Vergleicht man die nun bevorstehenden, im „Best-of-Three“-Modus ausgetragenen Halbfinals, sind diese identisch mit denen der vergangenen Saison. Auch da hieß es Stuttgart gegen Schwerin und Dresden gegen Potsdam. Zwei echte Kracher, in denen die Schwerinerinnen sicherlich die schwierigste Aufgabe vor sich haben. Dass der SSC gerade jetzt zum Saisonfinale zu altem Kampfgeist zurückgefunden hat, bewies das Team in den zwei nervenaufreibenden Partien gegen die starken Suhlerinnen in der ersten Play-off-Runde. Beide Spiele gingen bis ins Tiebreak. Dort hatte der SSC beide Male die Nase vorn. Konzentration, Kampfgeist und spielerisches Können stimmten in diesen Phasen der Spiele. Ebenso ehrlich aber muss man auch resümieren, dass sich die Schwerinerinnen in beiden Partien mehrfach selbst im Weg standen.
Gegen Stuttgart dürfte sich für jede Schwäche sofort rächen
Phasen der Unaufmerksamkeit und zu viele unnötige Fehler ließen den Suhlerinnen zu viel Raum, um immer wieder ins Spiel zurück zu finden und sogar wiederholt die Spielphasen zu bestimmen. Was Suhl schon bemerkenswert nutzte, dürfte Stuttgart um so deutlicher in Punkte umsetzen. Ist es auch schwer, müssen die Damen des SSC nun im Halbfinale durchgängig bei der Sache sein. Sicherlich wichtige Hoffnung gibt die Erfahrung, dass sich nicht immer der Favorit durchsetzen muss. Dass der SSC selbst auf seiner Website aber davon spricht, dass man „ohne Druck“ aufspielen könne, da man nicht in der Favoritenrolle sei, ist allerdings schon verwunderlich.
Will man ins Finale, muss das Team von Felix Koslowski zweimal die Stuttgarterinnen besiegen. Das ist speziell in dieser Saison durchaus eine extreme Aufgabe, die die Norddeutschen unter einen gewissen Druck setzt. Druck, den es in Kampfgeist umzusetzen gilt. Druck, der Siegeswillen freisetzen sollte – eine elementare Voraussetzung für die erforderlichen Siege.
Koslowski zeigt sich kämpferisch
Ganz wichtig: Gesundheitlich ist im Team nach einer anstrengenden Saison auch Dank des Physiotherapeuten alles im grünen Bereich. Der SSC ist nach eigenen Angaben bereit, heute in Stuttgart einen Fight abzuliefern, und vielleicht einen Überraschungs-Coup zu landen: „Stuttgart ist natürlich Favorit, die Gejagten, und wir sind die Jäger. Wenn man auf alle Spiele der Saison gegen Stuttgart zurückblickt, hatten wir immer vorab mit Problemen zu kämpfen. Aktuell sind wir wohl in der besten Verfassung, um Stuttgart zu ärgern und wollen sie auswärts natürlich unter Druck setzen. Die Nervenschlacht gegen Suhl hat uns gezeigt, dass man nie aufgeben darf und sich auch nach Vorsprung des Gegners in jedes Spiel zurückkämpfen kann,“ zeigt sich SSC-Coach Felix Koslowski vor dem Spiel in Stuttgart kämpferisch. Das erste Play-Off Halbfinale wird heute ab 19:30 Uhr auf Sport1 Extra übertragen.
Die drei angesetzten Halbfinal-Partien des SSC
1. Play-Off Halbfinale: 16.04.2022, 19.30 Uhr Allianz MTV Stuttgart : SSC Palmberg Schwerin (SCHARRena Stuttgart)
2. Play-Off Halbfinale: 19.04.2022, 19.00 Uhr SSC Palmberg Schwerin : Allianz MTV Stuttgart (PALMBERG ARENA Schwerin)
3. Play-Off Halbfinale: 22.04.2022, 19.00 Uhr Allianz MTV Stuttgart : SSC Palmberg Schwerin (SCHARRena Stuttgart)*
*Entscheidungsspiel: Das Spiel entfällt, wenn der Gesamtsieger vorzeitig feststeht.