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SSC legt gegen Suhl nach Krimi vor

Geschafft! Nach einem echten 5-Satz-Krimi haben die Damen des SSC Palmberg Schwerin am vergangenen Mittwochabend in den Play-offs gegen das Team aus Suhl vorgelegt. Morgen gilt es für die Norddeutschen

  • Veröffentlicht April 7, 2022
Ein Krimi mit dem besseren Ausgang für den SSC. | Foto: SSC

Schwache Nerven waren am vergangenen am vergangenen Dienstagabend nicht die beste Voraussetzung, wollte man sich das Spiel der Volleyball-Damen des SSC Palmberg Schwerin gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen erleben. Denn die Siegerinnen konnten von allem, aber nicht von einem leichten Spiel sprechen. Die Norddeutschen, deren Kader wieder vollständig einsatzbereit war, und die Suhler Wölfe boten den Fans einen echten Krimi.

 

Erste Satz geht klar an den SSC

Schon der Spielstart ließ auf ein interessantes Spiel hoffen. Lautstark angefeuert von den jeweiligen Fans boten die Teams bis zum 5:5 einen munteren Schlagabtausch. Während es beim VfB Suhl gewohnt häufig über Diagonalspielerin Danielle Harbin ging, verteilte SSC-Zuspielerin Denise Imoudu die Bälle ausgeglichen an ihre Angreiferinnen. Und das erfolgreich, denn der SSC kam weiter ins Spiel und ging mit 8:6 in Führung. Auch eine Auszeit der Suhler Wölfe brachte den Deutschen Rekordmeister aus Schwerin nicht aus dem Takt. Lindsey Ruddins hielt den Aufschlagdruck hoch – 9:6. Blockstark und mit viel Druck im Aufschlag gelang es dem SSC in der Folge, die Führung zum 14:10 ausbauen. Mit einem 5-Punkte Vorsprung gehen die Gastgeberinnen wenig später in die Crunchtime und geben den kämpferisch erspielten Vorsprung nicht wieder her. Ungefährdet geht der erste Durchgang mit 25:18 an die Damen in gelb. Sollte es leichter werden, als gedacht?

 

Sollte es schnell gehen? SSC ungefährdet zum 2:0

Satz zwei machte da weiter, wo der erste aufgehört hatte: Schnell lag Schwerin mit 3:0 vorn. Blockpunkt Nummer 4 bringt dem Team von Felix Koslowski die 5:1 Führung. Wieder stoppt der Suhler Coach das Spiel mit einer Auszeit. Doch seine Ansprache brach den Spielfluss der Schwerinerinnen ebenso wenig wie er bei seinem Team Wirkung zeigte. Auch die Einwechslung von Pallag und Meis brachte den Gästen nicht die erhoffte Wende. Mit 13:5 konnte sich der SSC vor allem durch gute Blockabwehr weiter nach vorn spielen. Zu diesem Zeitpunkt gelang den Schwerinerinnen ein schnelles Spiel über alle Angriffspositionen. Aber Suhl gab sich noch nicht geschlagen. Die Thüringerinnen verkürzten auf 15:10 verkürzen. Doch durch starke und vor allem unvorhersehbare Angriffe von Steph Samedy und eine 4er-Ass-Serie von Lina Alsmeier zieht der SSC wieder auf eine 10-Punkte Führung von dannen. Keine Chance mehr für die Suhler Wölfe. Satz zwei geht mit 25:14 an die Heimmannschaft.

 

Engagiert fighteten die Schwerinerinnen. | Foto: SSC

Das Spiel kippt im dritten Satz

In der Palmberg Arena machte sich bei en Schweriner Fans nun schon Siegesstimmung breit. 2:0 nach Sätzen lagen die Schwerinerinnen vorn. Und in beiden Sätzen war das Team um Chefcoach Felix Koslowski zu keiner Zeit gefährdet. Ein Satz noch, dann wäre der erste Punkt der Play-offs eingefahren. Zwei starke Aufschläge von Laura de Zwart brachten den SSC in Durchgang drei allerdings zunächst in Rückstand, bevor ein erster Punkt in diesem Satz gelang. Mit dem Rücken zur Wand aber bis in die Haarspitzen motiviert gingen die Thüringerinnen durch starke Abwehraktionen mit 4:7 in Führung. Der SSC konnte zwar zwischenzeitlich auf 11:12 verkürzen. Doch eine Aufschlagserie von Wiblin setzt den Rekordmeister stark unter Druck. Nun war es, beim Stand von 11:14, Zeit für eine SSC-Auszeit. Wie zuvor bei Suhl, brachte nun auch die Auszeit des SSC nicht die erhoffte Wende. Ein Doppelwechsel beim Stand von 12:18 sollte nun den nötigen Impuls geben. Aber Suhl bleibt dominant. Mit 17:25 geht dieser Durchgang an das Team aus Thüringen. Nichts war es mit dem schnellen SSC-Durchmarsch. Den ersten Heim-Fans schwante schon, was nun kam.

 

Suhl erkämpft auch Satz 4

Denn auch in Durchgang 4 finden die Schwerinerinnen nicht zurück in die Erfolgsspur. Unstimmigkeiten auf dem Feld und Unsicherheit dominierten, so dass Suhl ungefährdet mit 4:11 in Führung ging. Drohte das Spiel nun zu kippen? Ausgerechnet eine Aufschlagserie von Indy Baijens, bislang im Aufschlag glücklos, sollte eine Wende andeuten. Koslowskis Team schloss zum 11:11 auf. Aus dem 4:11 Rückstand wurde nun eine 12:11 Führung. Die Halle bebte, der Optimismus der berüchtigten „Gelben Wand“ war wieder da. Sollte es nur eine Phase gewesen sein, und der Sieg bereits in der Luft liegen? Ganz so leicht wollten es die Thüringerinnen den Norddeutschen allerdings nicht machen. Sie schüttelten die schmerzhafte Aufholjagd der Gegnerinnen ab . Mit einer 2-Punkte Führung für die Wölfe aus Suhl ging es in die Entscheidungsphase. Tiebreak oder Sieg? Wie sollte der 4. Satz ausgehen? Nach hartem Kampf und kniffligen Entscheidungen an Netz und Linie geht der Durchgang mit 22:25 – an die Gäste.

 

Trainer und Team jubelten am Ende. | Foto: SSC

Tiebreak bringt SSC den Sieg – und das 1:0 in den Play-offs

Was zwei Sätze lang so leicht aussah, war zu einem echten Krimi geworden. Und dieser sollte sich im Tiebreak fortsetzen. Das Spiel bot nun alles, was das Volleyballherz begehrt. Der SSC erwischte in diesem 5. Entscheidungssatz den besseren Start und schoss die Suhler Annahme zunächst nach Belieben ab. Beim Stand von 8:2 kam es zum Seitenwechsel. Der SSC konnte den Schwung mitnehmen und durch konzentriertes Spiel und eine starke Mannschaftsleistung diesen Satz mit 15:9 für sich entscheiden.

„Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, die so stark zurückgekommen ist. Wir wussten, wenn Suhl in den Flow kommt, machen sie uns das Leben echt schwer und das hat man in den Sätzen 3 und 4 gesehen. Aber am Ende gehen wir 1:0 in Führung in dieser Serie, das kann uns keiner nehmen,“ resümiert Felix Koslowski nach dieser nervenaufreibenden Partie. Das wichtige erste Play-Off Viertelfinale ging also mit 3:2 an den SSC. Das zweite Spiel der Serie steht schon am morgigen Freitag in der Suhler Wolfsgrube auf dem Plan. Nach dem Mittwochsspiel dürfte niemand unvorsichtig eine Prognose abgeben, wie es ausgeht. Gewinnt Schwerin, ist die erste Aufgabe auf dem Weg zum Meistertitel geschafft. Gewinnt Suhl, kommt es zu einem dritten Spiel. Dieses ist bereits für den kommenden Dienstag (12.04.) terminiert.

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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